Kultur / Rezensionen

30.08.2021

„Die größte Bestie ist der Mensch“


„Harzhunde“ von Roland Lange packt ein schwieriges Thema an

von Christian Dolle

„Harzhunde“ heißt der neue Krimi von Roland Lange, der soeben erschienen ist. Wie der Titel schon sagt, geht es um Hunde. Gleich im ersten Kapitel taucht eine Bestie auf, die einen Mann angreift, ohne dass der das Tier genau sehen kann und nicht weiß, ob Hund, ob Wolf, ob mysteriöses Fabelwesen. 

Später stellt sich dann heraus, dass Privatdetektiv Stefan Blume auf die Spur einiger Ausrichter von Hundekämpfen kommt, Menschen, die die Tiere abrichten, denen das Leid egal ist, die skrupellos Geld machen wollen. Damit ist der Roman definitiv nichts für schwache Nerven, an dieser Stelle muss sogar eine Warnung für all jene ausgesprochen werden, die über Misshandlung von Tieren nichts lesen können oder wollen. 

Doch Roland Lange geht es nicht um Brutalität, nicht um Horror, sondern als Hundebesitzer vielmehr darum, auf ein solches Thema aufmerksam zu machen. „Wir verbinden Hundekämpfe immer mit Asien oder Südamerika“, sagt er, „auch mich hat schockiert, dass es Hundekämpfe auch in Deutschland gibt, es hier aber öffentlich kaum wahrgenommen wird.“ 

Nach seinem letzten Buch „Harzkinder“ recherchierte er zu diesem Thema und schrieb dann einen Roman, der manchen Lesern unfassbar erscheinen mag. Doch auch hierzulande gibt es immer wieder Hunde mit Bisswunden, die eindeutig solchen Kämpfen zugeordnet werden könnten. Viele Tierärzte meldeten es nicht, entweder weil sie selbst mitverdienen oder weil sie befürchten, dass die Tiere sonst gar nicht mehr behandelt würden, berichtet der Autor. Auch entsorgte Kadaver gebe es immer wieder. 

„Blume bekommt genau wie ich selber das Kotzen“, sagt Roland Lange, dem die Zusammenfassung seiner Recherchen gar nicht so leicht fällt. Gerade darum aber wollte er dieses Thema anpacken und dieses Buch schreiben. „Es ist auch eine Mahnung an uns Menschen und unseren Umgang mit Tieren“, sagt er. Solange Tiere rein faktisch als Sache gelten, werde es solche grausamen Dinge geben, ist er überzeugt. 

Letztlich könne man leider jeden Hund zum Kampfhund erziehen, ist er überzeugt, auch Menschen ließen sich dahin bringen, dass sie morden. Und wenn sich mit Hundekämpfen Geld machen lässt, wird es immer Menschen geben, die sich auf diese Weise bereichern. „Die größte Bestie ist nun mal der Mensch“, resümiert er. 

Das Buch ist ab jetzt überall erhältlich, die Premierenlesung aus „Harzhunde“ gibt es im Rahmen des Mordsharz-Festivals. Am Sonntag, 19. September, ab 18 Uhr liest Roland Lange in der Kaiserpfalz in Goslar. Anschließend stellt Klaus-Peter Wolf gemeinsam mit Bettina Göschl sein „Rupert Undercover – Ostfriesische Jagd“ vor. 

Wer nicht warten und auch nicht kaufen will, kann den Krimi auch nach wie vor gewinnen. In der Buchhandlung Bücher Bär in Goslar sowie bei Thalia in Osterode sind Rollups zu finden, mit denen jeder, der davor ein Foto macht die Chance hat, eines von zehn Exemplaren zu gewinnen.

Das Foto kann bis zum 5. September an info@mordsharz-festival.com eingesendet werden, dann nimmt es automatisch an der Verlosung teil. 


 

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