Regionales / Gem. Bad Grund / Bad Grund

09.06.2017

Ganztagsbetreuung zieht erhebliche Mehrkosten für die Gemeinde mit sich


Nicht nur im Kindergarten in Bad Grund sondern auch in Badenhausen und Eisdorf liegen Anträge von Eltern vor, die sich für ihre Kinder eine Ganztagsbetreuung wünschen

Die Verwaltung der Gemeinde Bad Grund hat vorläufige Zahlen vorgelegt, die eine Ganztagsbetreuung in drei Kindergärten mit sich ziehen.

...von Herma Niemann

Die Gemeinde Bad Grund will sich der Ganztagsbetreuung in den Kindergärten öffnen und hat sich deshalb mit den Trägern der Kindergärten zusammengesetzt, in denen solche Anträge von Eltern vorliegen, so der Bürgermeister Harald Dietzmann auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Schule und Kindergarten am Donnerstag.

Eine Ganztagsbetreuung soll den Umfang von neun Stunden, also von 7 Uhr bis 16 Uhr, beinhalten, wobei ab der fünften Stunde in Stundenschritten abgerechnet werden soll. Grundlage sind bisher noch die aktuell gültigen Beitragsstaffelungen, die jedoch im Falle einer Ganztagsbetreuung angepasst werden könnten. Die jährlichen Mehrkosten für die Gemeinde belaufen sich in Eisdorf auf vorläufig 8700 Euro, dazu kommen noch einmalige Investitionen, wie die Anschaffung von Betten und Schränken und gegebenenfalls der Einbau eines Schallschutzes. Sofern der vorhandene Ruheraum ausreiche, könne auf einen Anbau mit Kosten von rund 75000 Euro verzichtet werden, so Dietzmann.

Die Fördermittel für eine solchen Anbau betragen 13800 Euro, der Eigenanteil der Gemeinde läge bei 61200 Euro. In Bad Grund würden jährliche Mehrkosten von 23800 Euro auf die Gemeinde zukommen. Allerdings sei hier im Haushalt nur das Betreuungsangebot bis zur fünften Stunde abgebildet. Die sechste Stunde aufzuholen erfordere nicht unerhebliche Mehrkosten in Höhe von rund 45000 Euro. Hier bestünde kein räumlicher Investitionsbedarf, nur die Anschaffung von Einrichtungsgegenständen.

In Badenhausen könne man die jährlichen Mehrkosten noch nicht abbilden, die Zahlen sollen aber alsbald geliefert werden. Dort sei jedoch in jedem Fall ein Anbau erforderlich, der rund 100000 Euro kostet. Die Förderung beläuft sich auf 30000 Euro, sodass auf die Gemeinde ein Eigenanteil von 70000 Euro zukäme. Diese Faktenlage werde in den Fraktionen diskutiert. Außerdem soll noch einmal eine Abfrage erfolgen, inwieweit die Anträge der Eltern noch Bestand hätten. Die Unterstützung durch Fördermittel ziehe eine zweckgebundene Bestimmung für 25 Jahre mit sich, weshalb die Anmietung eines Containers anstelle eines Anbaus nicht den Förderrichtlinien entspreche. Um die Situation in Eisdorf besser zu beurteilen zu können, soll dort nach der Sommerpause ein Ortstermin stattfinden.

Einige bereits erfolgte Konsolidierungsmaßnahmen im Gemeindehaushalt sowie die Förderung des Landkreises Göttingen in Bezug auf die Kindergartenbeiträge könnten für einen Teil der Mehraufwendungen für eine Ganztagsbetreuung verwendet werden. Zudem habe man im Blick, im Jahr 2018 die Realsteuern anzuheben, so der Verwaltungschef. Eine Ganztagsbetreuung in allen drei Kindergärten könnte ab Januar 2018 erfolgen.

 

Anzeige