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16.08.2021

Bad Grund: Mit Fördergeldern viel bewegt


Auf dem Quisisana-Platz: Harald Dietzmann, Olaf de Vries, Holger Diener, Birgit Honé, Nikolai Simon-Hallensleben und Frauke Heiligenstadt (von links)

Die Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Birgit Honé, besuchte die Bergstadt Bad Grund/In den vergangenen Jahren wurden dort zahlreiche Projekte durch Bundes- und Landesfördermittel verwirklicht.

von Herma Niemann

„Ich nehme viele positive Eindrücke mit nach Hannover“, sagte Birgit Honé, Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, bei ihrem Besuch in Bad Grund am vergangenen Mittwoch.

Die Ministerin war auf Einladung von Frauke Heiligenstadt (MdL und SPD-Bundestagskandidatin) in die Bergstadt gekommen, um sich vor Ort ein Bild von den Projekten zu machen, die mit Hilfe von Fördergeldern realisiert werden konnten. „Ich freue mich, dass die Mittel so gut eingesetzt wurden“, so Honé, die sich noch an einen Besuch der Bergstadt in den 1990er Jahren erinnerte. Damals habe sie einen eher depressiven Eindruck gewonnen, was sich inzwischen in eine positive Grundstimmung gewandelt habe.

Ebenso berichtete Honé von einer Zusammenkunft vor ein paar Jahren mit dem damaligen Bürgermeister Bürgermeister der Stadt Osterode, Klaus Becker. Becker habe damals einen sehr emotionalen Brief an das Ministerium geschrieben, in dem es hieß, dass die Kommunen allein gelassen fühlten angesichts der Herausforderungen. „Kurze Zeit danach haben wir das Südniedersachsenprogramm aufgelegt, mit dem kleine und mittlere Kommunen in den Blick genommen wurden“, so Honé.

„In der Zwischenzeit ist hier eine Menge passiert“, sagte Frauke Heiligenstadt. Dazu ergänzte der Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund, Harald Dietzmann, dass die Bergstadt sich sozusagen aus dem Tal herausarbeiten würde, zum einen auf wirtschaftlicher Ebene und auch, was die Einwohnerzahlen anginge. In den vergangenen Jahren habe man nicht nur die Umwandlung zur Einheitsgemeinde und die Kreisfusion erfolgreich vollzogen, so Dietzmann, sondern auch zahlreiche Bundes- und Landesfördergelder erhalten.

Ein herausragendes Förderprogramm sei die LEADER-Förderung. Von den rund 2 Mio Euro zur Verfügung stehenden Mittel in dieser Förderperiode habe die Gemeinde Bad Grund ungefähr eine halbe Mio Euro erhalten. Das seien zum Teil private Projekte, Projekte von Vereinen und gemeindlicher barrierefreier Umbau. Auch das Höhlenerlebniszentrum (HEZ) habe aus diesem Topf Gelder erhalten. LEADER-Mittel flossen auch für den Neubau der Minigolfanlage und die Sanierung des Quisisana-Platzes.

Die Ortsbesichtigung begann auf dem Parkplatz am Teufelstal. Und das nicht ohne Grund, wie der Projektleiter Innenentwicklung, Nikolai Simon-Hallensleben, erklärte. Der geplante Spielplatzwanderweg, für dessen Konzeption ebenfalls LEADER-Fördergelder bewilligt sind, soll unter anderem diesen Parkplatz stärken, um das HEZ mit der Innenstadt zu verbinden und die Touristen in den Ort zu führen. Ein großes Spielgerät des Spielplatzwanderweges soll deshalb direkt neben diesem Parkplatz entstehen. Dank der im Jahr 2018 gegründeten Initiative Zukunftsbergstadt seien schon viele gute Ideen vorhanden gewesen. Diese zu realisieren übersteige aber oft die Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements. „Viele Touristen sind im Weltwald und im HEZ, lassen aber keinen Cent im Ort, weil die meisten dort gar nicht erst ankommen“, so Simon-Hallensleben. „Das HEZ und der Weltwald sind zwei herausragende Ankerpunkte, mit denen wir eine Chance haben, auf uns aufmerksam zu machen“, so Dietzmann.

Simon-Hallenleben, dessen Arbeit ebenso durch LEADER-Fördergelder für drei Jahre finanziert ist, betonte, dass es ihm vor allem um die Gesamtentwicklung ginge, und berichtete darüber, dass man dem Leerstand der alten Bausubstanzen vielleicht mit der Gründung einer Bürgergenossenschaft, nach dem Vorbild von Hann. Münden, begegnen und dort vorhabe, wieder mehr Gastronomie anzusiedeln.

Ministerin Honé berichtete in dem Zusammenhang, dass es zahlreiche Förderprogramme gebe, die auch Mittel für den Tourismus bereit hielten. „In vielen Gesprächen mit jungen Menschen höre ich heraus, dass sie wieder vermehrt in den ländlichen Raum ziehen wollen, da müssen wir uns gut aufstellen“, so Honé, die von der wunderschönen Umgebung in Bad Grund schwärmte. „Ja, es ziehen wieder mehr Menschen hierher als weg“, entgegnete Dietzmann „nur die Geburtenzahlen fangen die Todesfälle noch nicht auf“.

Bei einem anschließendem Rundgang durch Bad Grund wurden noch der Quisisana-Platz und der neue Minigolfplatz (beides ebenso durch LEADER-Fördergelder saniert) besichtigt. Auf dem Minigolfplatz ließe es sich die Ministerin nicht nehmen, selbst einen Ball auf einer Bahn einzulochen.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Der Ortsbürgermeister von Gittelde Olaf de Vries, der Ortsbürgermeister von Bad Grund Holger Diener, Harald Dietzmann, Birgit Honé, Nikolai Simon-Hallensleben und der Pächter des Minigolfplatzes Oliver Schmidt (von links)

Die Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Birgit Honé (Mitte), beim Minigolfen

Ortsbürgermeister Holger Diener, Harald Dietzmann, Birgit Honé, Nikolai Simon-Hallensleben und Frauke Heiligenstadt vor dem vor kurzem eröffneten Fahrradverleih am Markt

Die Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Birgit Honé und die Landtagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt (von links)

 

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