Panorama / Ausflugsziele

12.08.2021

Historie trifft auf Fantasie


Playmobil-Miniaturwelten in Hannover

von Christian Dolle

Samstagabend mit dem Playmobil-Piratenschiff in der Badewanne sitzen. Mit diesem Gefühl von sorgloser Glückseligkeit hat Florian Illies vor zwanzig Jahren eine ganze Generation charakterisiert.  Tatsächlich hat Playmobil inzwischen die Kindheit mehrerer Generationen geprägt und genießt Kultstatus.

Dabei ist den meisten wohl kaum bewusst, wie vielseitig die Spielwelten sind oder sein können, vor allem, welche historische Bandbreite sie abdecken. „Miniaturwelten der Geschichte“ nennt sich eine Ausstellung, die seit einigen Tagen in Hannover zu sehen ist. Und das nicht etwa in einem Museum, sondern mitten im Shoppingzentrum der Ernst-August-Galerie. 

Auf mehr als 500 Quadratmetern sind dort viele verschiedene Dioramen aufgebaut, die historische Szenen von der Zeit der Römer bis in eine möglich urbane Zukunft zeigen. Das Playmobil-Piratenschiff ist natürlich ebenso dabei wie die Burg oder andere Modelle, die damals jedes Kind oder zumindest ein Freund oder Freund eines Freundes im Kinderzimmer hatte und bis heute noch hat. 

Allerdings sind die Szenen zum Teil mit anderen Stücken aufgewertet, sozusagen aus einem kindlichen Verständnis heraus, das sich nicht sklavisch an einen Hersteller bindet. Ebenso gibt es Szenen, die an historische Ereignisse oder auch Bilder etc. angelehnt sind, doch auch die oft mit einem Augenzwinkern, das das Entdecken umso spannender macht. So wird einerseits geschichtliches Interesse geweckt, andererseits aber auch die Fantasie, so dass durchaus der Wunsch aufkommen kann, selbst mal wieder Landschaften aufzubauen und Figuren in Szene zu setzen. 

Robert Packeiser, der Schöpfer der Ausstellung, ist 1972 in Bremen geboren, also auch Teil der „Generation Golf, und sagt von sich, sozusagen von seiner ersten Playmobilfigur infiziert worden zu sein und inzwischen jede einzelne zu besitzen, in einer Sammlung, die inzwischen 450 Quadratmeter einnimmt. 

Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich auf jeden Fall, sicher auch mehrmals, weil es wirklich viel zu entdecken gibt. Und wer weiß, vielleicht entsteht dort ja ein Miniatur-Wunderland ähnlich wie in Hamburg oder wie der „Kleine Harz“ in Wernigerode, das mit der Zeit immer mehr wächst und irgendwann zu einer festen Sehenswürdigkeit wird.  




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