Kultur

27.07.2021

Musikerinnen der Frauenmusiktage hatten die Innenstadt fest im Griff


...von Petra Bordfeld

Osterode. Rund 50 Frauen unterschiedlicher Generationen waren aus vielen Teilen der Bundesrepublik Deutschland nach Osterode gekommen, um in sieben Bands mittels der unterschiedlichsten Instrumente oder mit Ihrer Stimme Songs einzustudieren und am Tag vor der Abreise sich und ihre Liebe zur Musik bei der  „Fermale Drum Parade“ durch viele Teile der Fußgängerzone vorzustellen. 

Angefangen hat alles damit, dass die LAGRock – Landesarbeitsgemeinschaft Rock die ibn Niedersachsen bereits 27. Frauenmusiktage in der Kernstádt ausrichten wollte. Bei diesen von Musik geprägten Tagen war und wird es egal sein und bleiben, ob man schon eine „alte Häsin“ oder ein musikalischer Frischling war oder sein wird. Bei der Anmeldung durfte übrigens jede kundtun, welches Instrument sie ausprobieren oder erneut spielen möchte. Alexandra Weikert leitete die Anfänger-Band Rock/Pop/Charts, Simone Juppe die Gruppe mit den Samba-Trommeln, Annett Becker-Edert die erste ultimative Brassband der Frauenmusiktage, Meike Koester die Band der Sängerinnen und Blasinstrumentalistinnen, Johanna Schmidt die „Electro-Swing Band“, Heike Busche die „360-Grad-Band“ und Annette Kayser die Band „Funky goes Hip-Hop goes Hell“.

Am Anreisetag lernten sich die Teilnehmerinnen und Dozentinnen kennen. Die Mitarbeiterinnen des Jugendgästehauses bereiteten den Frauen außerdem einen herzlichen Empfang. An den vier Workshop-Tagen standen Band-Proben, „Feuerwehrstunden“ zu den Instrumenten und Sessions auf dem Stundenplan. Die Teilnehmerinnen waren übrigens von dem vielfältigen Programm vollends überzeugt. Das galt auch für Marlene, die bereits zum zehnten Mal mitmacht und Hanna, die mal reinschnuppern wollte.

Erstgenannte Musikerin versicherte, dass das Interesse an diesen nicht alltäglichen Treffen immer noch ganz hoch ist, denn letztendlich lernte sie zwar viele neue Geleichgesinnte kennen, ebenso schön sei aber auch das Wiedersehen. Besonders freue sie immer wieder, dass sich hier Jung und Alt über die Musik verständigen und äußerst gut verstehen.

Hanna versicherte, dass sie schon 2019 vorgehabt hatte, sich für 2020 anzumelden. Da machte ihr aber Covid 19 einen Strich durch die Rechnung. Statt zu resignieren hätte sie auf den Anmeldetermin für 2021 gewartet und sofort „zugeschlagen“. Sie habe sich gleich für die Percussions angemeldet, weil sie diese Instrumente kennen lernen wollte. 

Je näher der „Ausflug“ in Osterodes  Fußgängerzone rückte, umso mehr Lampenfieber war zu spüren. In der Innenstadt angekommen begegneten sie Menschen, die sich von ihrem beweglichen Live-Konzert in den Bann ziehen ließen. Nicht selten brachten Frauen und Männer ehrlich gemeinten Beifall zu Gehör und  klatschten auch gerne den Takt mit – und das sogar fast immer richtig.

Da war auch ein schwer behinderter Junge, dem die Liebe zur Musik in den  Augen stand. Percussion-Dozentin Simone nahm ihr Instrument und ließ den jungen Mann darauf den Rhythmus schlagen und stellte damit unter Beweis, dass Musik auch Brücken bauen kann. Diese benutzten übrigens auch einige Kinder, die zu den Darbietungen tanzten.

Einige Zuschauer/innen und Zuhörer/innenwaren so begeistert, dass sie den Musikerinnen ein finanzielles Dankeschön in einen Sonnenhut warfen. Am Ende war so viel zusammen gekommen, dass sich alle Musikerinnen ein kleines Eis erlauben konnten. „So ein fantastischen Publikum haben wir noch nie erlebt“, so  die Geschäftsführerin der LAGRock., Vera Lüdeck.

Bei dem traditionellen Abschlusskonzert, das im Saal des Jugendgästehauses stattgefunden hat, musste wegen Corona auf Live- Publikum verzichtet werden. Damit die Bands aber nicht nur für sich waren, wurde die Veranstaltung live gestreamt. Der Link dazu konnte an Freunde und Verwandte weitergereicht werden. Das Publikum an den Bildschirmen hielt auch nicht mit seiner Begeisterung hinterm Berg. „Es war echt einfach super“, so die Meinung aller Musikerinnen. Denn immerhin stellten insgesamt  acht Bands ihr außergewöhnliches Können vor und begeisterten sich gegenseitig. Die achte Band war übrigens die Dozentinnen-Band, die unter anderem „Purple Rain“ von Prince oder „Ich will nur“ von Philipp Poisel präsentierte.

„Wir hoffen,  dass wir 2022 wieder zum Konzert ins Jugendgästehaus laden dürfen“,  so die Geschäftsführerin Vera Lüdeck. Denn fest steht schon jetzt, dass die Anreise zu den 28. Niedersächsischen Frauenmusiktagen am 10. August 2022, die „Female Drum Parade“ und das Konzert mit Publikum am 13. August stattfinden werden.

Hinweis:
Die 27. Niedersächsischen Frauenmusiktage werden von der Landesarbeitsgemeinschaft Rock in Niedersachsen e. V. veranstaltet und vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert. Kooperationspartner ist das Jugendgästehaus Harz in Osterode.

Der Live-Stream wurde realisiert durch Kultur.Gemeinschaften, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Neustart Kultur und die Kulturstiftung der Länder aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

www.frauenmusiktage.de  |  www.lagrock.de  |  www.facebook.com/LAGRockNds  |  www.instagram.com/lagrocknds


Abschlusskonzert im Jugendgästehaus...

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Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:











 

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