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20.07.2021

Rat Wulften lehnt Umzingelung der Gemeinde mit Windrädern ab


Hier, in der nördlich von Wulften gelegenen Feldmark, sollen Windräder gebaut werden.  

...von Petra Bordfeld

Auch wenn der Rat der Gemeinde Wulften die Wichtigkeit der Windenergie anerkennt, ist er nicht mit dem Teil des Entwurfs des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) einverstanden, in dem es um dieses Thema geht. Denn die darin erwähnten Anzahl von Windrädern kämen einer nicht zumutbaren, 120prozentigen Umzingelung gleich.

Samtgemeindedirektor Rolf Hellwig mahnte an, dass wohl die schon im Bereich Schwiegershausen, Wulften Hattorf stehenden sechs Energieerzeuger übersehen wurden. Überhaupt seien die von Wulften als besonders schützenswert eingstuften Flächen, welche unter anderem auch der Erholung dienen sollten, nicht berücksichtigt worden. Gerade  in diesem Bereich befänden sich aber zahlreiche gesetzliche geschützte Biotope, wie beispielweise der mit erheblichen Fördergeldern renaturierte Hackenbach.

Außerdem dürfe nicht vergessen werden, dass in dem Raumordnungsplanung des Landkreises Northeims, das gleich hinter Wulften beginnt, ebenfalls große Vorranggebiete für Windräder vorgesehen sind, ergänzte Bürgermeister Kruse.

Er erinnerte daran, dass für die Fläche Richtung Dorste, wo auch Windräder hinkommen könnten, auf Initiative von Dieter Greunig der Antrag gestelt wurde, diesen Bereich als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen. Zwar habe der Landkreis Göttingen das bereits abgelehnt, aber diesen Entscheid werde man sich nicht gefallen lassen. Greunig wusste übrigens zu berichten, dass in besagtem Gebiet sogar der Horst eines Roten Milans nicht zu übersehen sei. 

Zu dem Thema „Landschaftsgebundene Erholung“ kritisierte der Gemeindedirektor, dass das RROP verschieden viele Möglichkeiten aufgelistet hat, dabei seien aber jene Strecken, welche  durch Wulften führen, vergessen worden. Und gerade das Radwegenetz sei gut ausgebaut. Er erinnerte daran, dass gerade die Verbindungsrouten Bilshausen – Wulften –Schwiegershausen – Osterode, Wulften  – Hattorf am Harz, sowie  – Lindau (- Northeim) aufgenommen werden müssen.

Er kam aber auch auf den Punkt  „Siedlungsentwicklung“ zu sprechen, welchen die Gemeinde Wulften im Prinzip ausdrücklich begrüßt. Denn damit könnte ein wahrer „Lückenschluss“ zwischen den vorhandenen Gewerbegebieten Bilshausen/Strohkrug und Wulften erreicht werden, der nicht nur verkehrstechnisch, sondern auch insgesamt flächenschonend, eine gemeinsame Entwicklung von Arbeitsstätten ermöglicht.

Doch es stand nicht „nur“ die RROP auf der Tagesordnung, es galt auch, den Kindergartenbedarfsplan für das laufende Jahr zu verabschieden.

Wulftens Bürgermeister Henning Kruse erinnerte daran, dass die Kindergartenkinder seit dem Beginn des Kindergartenjahres 2018 beitragsfrei sind. Für die Krippenkinder werden dahingegen zurzeit aber noch Elternbeiträge erhoben. Vor die unvermeidlichen Einschränkungen, welche die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat, habe man bislang darauf verzichtet, die Krippenbeiträge dem Kindergartenjahr 2021/2022 anzugleichen. Weiter ließ Kruse durchblicken, dass durch die Inbetriebnahme einer Integrationsgruppe sowie der Ausweitung der Betreuungszeiten in allen Gruppen bis 16 Uhr, sich der Betriebskostenzuschuss seitens der Gemeinde gegenüber dem Träger der Einrichtung erheblich erhöht habe.In jedem Fall wurde der Bedarfsplan einstimmig angenommen.

Allerdings bat SPD-Fraktionsvorsitzender Walter Römermann darum, statt einer etwaigen Erhöhung der Beiträge auch für Krippenkinder eine Betragsfreiheit in Erwägung gezogen werden sollte. 

Einstimmigkeit herrschte auch vor, als es um die erste und beschleunigte Änderung des B-Planes „Oberer Birkenberg“ – vielen auch als Schwanenklimp bekannt – ging. Letztendlich soll so die Möglichkeit geschaffen werden, dass auf dem Gebiet moderne und zeitgemäße Wohnformen realisiert werden können.

Nach dem Beschluss ließ Henning Kruse durchblicken, dass sich die Gemeinde Wulften und der ausrichtende Schützenvorstand 2022 schweren Herzens entschlossen haben, dass für das kommende Jahr geplante Heimat- und Schützenfest auf 2023 zu verschieben. „Insbesondere die Entwicklung immer neuer Varianten des Corona-Virus, welche steigende Infektionszahlen mit sich bringen könnten, haben die Veranstalter gemeinsam dazu bewogen, die Verschiebung vorzunehmen“.

Rolf Hellwig wiederum ließ durchblicken, dass die Bürgermeister der vier Gemeinden der Samtgemeinde Hattorf mit der Firma Deutsche Glasfaser übereingekommen sind, voraussichtlich im August zu einem Informationsgespräch zu laden, um dann eventuell im August mit der Verkabelung zu beginnen. Er mahnte aber an, dass der Spatenstich für die Aktion von den Zahl der Verträge abhängt, welche die Interessenten mit der Firma abschließen.

Weiter kam er auf aktuell das in einem extremen Wachstum befindliche „Grünzeug“ zu sprechen. Man bemühe sich, den Grünschnitt zu machen, komme aber nicht komplett nach. „Es wird aber gemacht werden, auch wenn es etwas länger dauert“. Mehr, als arbeiten könnten die Mitarbeiter letztendlich auch nicht.

 

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