Regionales / Stadt Osterode / Förste/Nienstedt

07.07.2021

In Förste erblickte ein Deutsches Classic Pony das Licht der Welt 


Sven Peinemann nimmt sich gerne Zeit, mit „Gentelman“ zu spielen

...von Petra Bordfeld

Um 23.17 Uhr hatte sich „Gentleman“, ein kleines Fohlen, nach elf Monaten entschlossen, den Mutterbauch verlassen zu wollen. Genau das schaffte er fast ganz alleine. Denn Sven Peinemann war erst Sekunden später vor Ort, weil er schauen wollte, ob Stute „Lindt MK“ vielleicht schon gefohlt hatte. 

Kurz entschlossen öffnete er die Fruchtblase so, dass Maul und Nase frische Luft verspüren konnten. Erst dann  machte sich der Geburtshelfer auf den Weg, seine Lebensgefährtin Meike Schirmer, die übrigens Zuchtrichterin ist, zu wecken. Die freute sich riesig, dass ihr Sven sich zu einer fantastischen Hebamme entpuppt hatte. 

Beide ließen Mutter und Sohn aber in Ruhe, damit sie sich auf die neue Situation einstellen konnten. Denn es war letztendlich nicht so einfach für den Ponynachwuchs sich auf den gesunden, aber anfangs noch sehr wackeligen Beinen zu halten. „Gentleman“ schaffte aber doch recht schnell, seine ersten Schritte zu tätigen, was ihm beim Suchen des Euters sehr half. Jetzt stand Saufen im Mittelpunkt. Die beiden Menschen freuten sich sehr, wie einzigartig doch die Natur ist. Übrigens ist der Kleine Kerl, der mal 112 cm Stockmaß haben dürfte, das erste „Deutsche Classic Pony“, welches das Licht der Welt in Förste erblickt hat.

Diese Rasse ist gibt es in Deutschland erst seit 1965. Denn ein Bad Gandersheimer entdeckte ein Jahr zuvor bei einer Reise durch die Vereinigten Staaten, welche Vorzüge die amerikanische Shetlandponyart hatte, und ließ einen Hengst sowie ein paar Stuten dieser Rasse den Weg über den großen Teich antreten.

Diese Ponys stiegen schnell in der Beliebtheitsscala nach oben. Weil der deutsche Zuchtverband laut EU-Recht sie nur bis 2000 als Shetlandponys voll anerkennen durfte, beschlossen die damaligen Züchter in Abstimmung mit den entsprechenden Zuchtverbänden, eine neue Ponyrasse zu gründen. Mit der Jahrtausendwende wird das "Shetlandpony" nun unter dem neuen Namen das „Deutsches Classic-Pony” geführt. 

Die freundlichen Kleinpferde stellen sich übrigens problemlos den Anforderungen eines eleganten Fahr-, Reit- und Freizeitponys. So auch „Lindt“, die mit „Gentleman“ ihr drittes Fohlen bekommen hat. 

Wer noch mehr über die junge Rasse erfahren möchte, sollte einfach mal folgende Adressen im Internet anklicken: www.classic-pony.com

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Meike Schirmer freut sich, dass es Stute„Lindt MK“ nach der Geburt von „Gentleman“ sehr gut geht

 

Anzeige