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05.07.2021

RROP: Hörden fordert Aufnahme als Standort mit Entwicklungspotential


Seit langem die erste Sitzung des Ausschusses für Dorfentwicklung, die wieder im Café Eulenhof stattfinden konnte

Der Ausschuss für Dorfentwicklung, Bauen und Finanzen stellte die Stellungnahme vor/Ehrenmal auf dem Samtgemeindefriedhof soll verschönert werden

...von Herma Niemann

In der Sitzung des Ausschusses für Dorfentwicklung, Bauen und Finanzen ging es hauptsächlich um die Stellungnahme aus Hördener Sicht zur Neuordnung des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) des Landkreises Göttingen. „Wir haben uns mit der Stellungnahme intensiv befasst“, so der Ausschussvorsitzende Reiner Gropengießer „und alles so verfasst, wie wir uns abgestimmt haben“.

Den Wortlaut der Stellungnahme verlas der Gemeindedirektor, Rolf Hellwig. Zu dem Thema der Siedlungsstruktur-Entwicklung heißt es im Entwurf des RROP, dass Ortsteile ohne besondere Funktionszuweisung die weitere Siedlungsentwicklung auf die örtliche Eigenentwicklung zu beschränken haben und schreibt einen maximalen Zuwachs an Bruttobaulandfläche von drei Prozent bis zum Jahr 2030 vor.

Da die Gemeinde Hörden selbstständig sei, obliege ihr auch die Bauleitplanung. Laut Entwurf würde mit dieser Einschränkung die Eigenentwicklung für kleine Gemeinden nahezu unmöglich werden. Eine Beschränkung der Eigenentwicklung auf den diesen Maximalwert würde auch bedeuten, dass insbesondere jüngere Familien die Gemeinde verlassen, da ihr Wunsch nach geeigneten bebaubaren Flächen nicht erfüllt werden könnte. Diese sehr eng gefasste Begrenzung stellt aus Sicht der Gemeinde Hörden keinesfalls eine auf Jahre hinaus akzeptable Eigenentwicklung dar. Weiter weist die Gemeinde Hörden in der Stellungnahme darauf hin, dass in ihrem Gebiet mehrere Betriebe auch mit weit überregionalem Auftreten aktiv seien. Insbesondere im Gewerbegebiet Gänsewinkel befinden sich neben dem innovativen und europaweit aktiven Unternehmen Henze-Glas auch die überregional tätige Firma Cavität.

Die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeits- und Ausbildungsplätze habe sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf momentan 120 erhöht. Bei knapp 1.000 Einwohnern sei das das eine sehr hohe Arbeitsplatzdichte, so Ausschussmitglied Henning Kunstin. Aufgrund der günstigen Verkehrsanbindung zu der Bundesstraße 243 Herzberg-Seesen sehe die Gemeinde hier nicht unerhebliches Entwicklungspotential. Nicht nachvollziehbar sei, dass eine zusätzliche Ausweisung von gewerblichen Bauflächen für die Gemeinde nicht möglich sein soll. Die Gemeinde fordert deshalb auch eine Aufnahme als Standort mit der Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten. Was die beabsichtigte Trasse der Ortsumgehung Herzberg betreffe, spricht sich der Gemeinderat gegen diese Trassenführung durch die Feldmark Hörden und Elbingerode aus.

Bereits in den ersten Entwicklungsschritten sei die Trasse von den Feldmarksinteressenten, Gemeinden, Forst- und Jagdgenossenschaften in Elbingerode und Hörden als auch von der Stadt Herzberg abgelehnt worden. „Wir sind nicht komplett gegen die Umgehung, nur gegen diese Trassenführung“, so Gropengießer. Die geplante, wesentlich höher als die Ortschaften gelegene, vierspurige Bundesstraße durchschneide eine naturnahe Landschaft und das Naturschutzgebiet Siebertal. Zudem würden Häuser aufgrund der zu erwartenden Schallimmissionen ihren Wert verlieren. Zum Hattorfer Samtgemeindefriedhof in Hörden sagte Ausschussmitglied Rudi Armbrecht, dass das Ehrenmal dringend eine Verschönerung benötige und schlug einen neuen Bewuchs vor. Statt der Bodendecker könne man Erika und anstatt der Lebensbäume Toskana-Zypressen anpflanzen. Hier einigte man sich darauf, sich in den Fraktionen bis zur nächsten Ratssitzung Gedanken dazu zu machen.

Armbrecht merkte noch an, dass einige Arbeiten auf der Hauptstraße, die mit der Schachtsanierungsmaßnahme der Ortsdurchfahrt von Hörden im Mai einhergegangen seien, schlecht repariert worden seien. Mindestens zwei Stellen wären so holprig beim Befahren, sodass diese eigentlich noch mal aufgefräst werden müssten. Des weiteren machte Harald Reinhardt den Vorschlag, die noch verbleibende Summe in Höhe von 500 Euro aus dem Ehrenamtsfond der Harzenergie dem Brunnen-Verschönerungs-Team zukommen zu lassen, falls sich bis Ende Juni kein anderer Verein melde. Das Team hatte bereits 500 Euro aus dem Dorfbudget des Landkreises Göttingen erhalten, habe aber im Jahr auch rund 2.000 Euro an Kosten.

BU

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Fotos Herma Niemann

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Das Ehrenmal auf dem Hattorfer Samtgemeindefriedhof in Hörden soll verschönert werden

 

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