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26.06.2021

Rainer Kutscher erblickte vor 75 Jahren in Lerbach das Licht der Welt


Rainer Kutscher

von Petra Bordfeld

Am Samstag, 26. Juni, wird der engagierte Lerbacher Heimatfreund Rainer Kutscher sein 75. Lebensjahr vollenden. Seinem Motto-Leitspruch „Der Vergangenheit verpflichtet – in die Zukunft gewandt“ ist er über viele Jahrzehnte hinaus bis heute treu geblieben und möchte lange noch nicht leise werden. Weil fast immer all das, was der Jubilar anpackt, Erfolg mit sich bringt, wurden ihm bereits 1998 die Bundesverdienstmedaille und 2011 die Stadtverdienstmedaille überreicht.

Denn er fühlt sich seit den Kindesbeinen seinem Heimatort Lerbach eng verbunden. Schon als Jugendlicher schloss er sich vielen örtlichen Vereinen an. Sein Engagement und unermüdlicher Einsatz brachte ihm nicht selten verantwortungsvolle Aufgaben in den Verständen ein.

Seit 1963 ist er beispielsweise Mitglied in der Schützengesellschaft Lerbach. Weil er dort seit über 30 jahren wichtige Vorstandämter inne hatte und auch lange Zeit den Vorsitz in den Händen hielt, ist er dort jetzt im Ehrenvorstand vertreten. 1982 war er Mitbegründer des Lerbacher Kindergartens und dort auch lange Zeit Vorsitzender. Im Harzklub-Zweigverein Lerbach war er 30 Jahre als Kulturwart tätig. Maßgeblich beteiligt war er außerdem 1992 an der Gründung der „Lerbacher Heimatstube“, die er als erster Vorsitzender zum mitgliedstärksten Verein des Ortes machte. Von seinerzeit 28 Mitgliedern ist der Verein auf rund 400 gewachsen. Außerdem engagierte er sich 20 Jahre lang im Lerbacher Ortsrat. Somit darf er auf weit über 100 Jahre ehranamltiche Tätigkeit zurückschauen.

Unter dem Lehrspruch „Altes erhalte, neues gestalte“ hat er weit über  30 Jahre das Bild des Bergdorfes Lerbach mit geprägt. So geht beispielsweise die Aufstellung von über 100 Dennert-Tannen auf seine Initiative zurück. Dabei tragen die meisten  Textgestaltungen seine Handschrift. Er war es übrigens auch, der die alten Lerbacher Hausnamen wieder ins Gedächtnis rief. Das letzte war zurzeit das Haus, in dem er wohnt, das heißt nämlich: Kantor Bickes Haus

Apropos „Gedächtnis“, genau über das verfügt Rainer Kutscher in fantastischer Form. Was er nicht im Kopf hat, das ist in seinem umfangsreichen Archiv aufbewahrt und jeder Zeit abrufbar. Der Jubilar ist aber auch Autor und Herausgeber von acht Heimatbüchern. In ihnen lädt er mittels 1 000 illustrierten Seiten zu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein.

Als Lerbach 2001  Sein 450jähriges Bestehen ehrbar feiern wollte, war er federführend bei der Gestaltung des historischen Festumzuges. Für die Heimatzeitungen hat Kutscher in den vergangenen Jahrzehnten unzählige Artikel geschrieben, die sich neben historischen Ereignissen in und um Lerbach auch um die Oberharzer Geschichte drehten. In den „Lerbacher Heimatblättern“ sind mittlerweile auch über 200 Artikel zu lesen.

Da die Heimatgeschichte und das Harzer Brauchtum zu seinem vorrangigen Hobbys zählen, fertigt er in jedem Jahr zu Ostern traditonelle Holzfackeln. Mit der Einweihung des kleinen Museums am 22. Mai 2010 in der ehemaligen Grundschule „Am Schwarzenberg“ ist sein größter Wunsch in Erfüllung gegangen.

Doch neben den vielen Hobbys hatte er Jubilar auch noch Zeit gefunden, einen Beruf zu erlernen. Nach dem Realschulabschluss begann er eine Lehre als Maschinenschlosser. Nach bestandener Prüfung führte ihn sein Weg zum Bundesgrenzschutz, wo er zuletzt als Waffen- und Gerätewart im Standort Goslar tätig war. Danach absolvierte er im Rahmen der Berufsförderung eine dreijährige Ausbildung im Justizvollzugsdienst des Landes Niederachsen, welche er mit der Fachhochschulreife abschloss. 1975 wurde er Inspektor, und 30 Jahre später ging er als Amtsrat im Vollzugdienst in den Ruhestand.

Doch zur Ruhe wollte und will sich Kutscher noch lange  nicht setzten. Denn sein Engagement in den Vereinen sowie für das Bergdorf Lerbach und darüber hinaus auch für den Oberharz, lässt ihm gar keine Zeit dazu. Der Eseltreiber wünscht ihm, dass es noch lange so aktiv bleiben möge.

 

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