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12.06.2021

Brehme Villa in der Freiheit darf abgerissen werden


Die Brehme Villa in der Freiheit darf endlich abgerissen werden

von Petra Bordfeld

Dass bereits 2015 gestartete Programm Stadtumbau West mit dem Sanierungsgebiet „Johannesvorstadt“ nimmt jetzt endlich mit der Abrissgenehmigung der „Brehme-Villa“ Fahrt auf, machte der Erste Stadtrat Thomas Christiansen während der Sitzung des Ortsrates Freiheit deutlich. Leicht „ausgebremst“ werde dieses Förderprogramm allerdings von dem Eigentümer des einstigen Gasthauses „Zur Linde“, der sich leider weigere das Saalgebäude an die Stadt zu veräußern. 

Unerfreulich gestalten sich ebenfalls die Kaufverhandlungen mit dem Land Niedersachsen um die vor dem ehemaligen Tengelmann gelegenen Grundstücke. Entgegen den Erwartungen fordert das Land Niedersachsen eine nicht unerhebliche Summe. In jedem Fall werde man erst einmal ein nicht ganz günstiges Wertgutachten erstellen lassen, um sicher zu sein, dass sich der finanzielle Aufwand auch rentiert. Für die sogenannte „Lerbachschleife“, mit der Bebauung Mellinghausen, seien ebenfalls entsprechende Wertgutachten in Auftrag gegeben worden. Mit der Vermessung der Hauptstraße dürfte auch noch in diesem Jahr begonnen werden.

Da der Abriss der „Brehme-Villa“ für die Freiheiter mit der Errichtung eines Lebensmittelladens eng verknüpft ist, wollte Ortsbürgermeisterin Helga Steinemann wissen, ob die Verkaufsfläche, in der weder eine Bäckerei noch ein Schlachter zu finden sein werden, wirklich nicht größer als 800 m² sein dürfe. Der Erste Stadtrat versicherte, dass diese Größe vom Landesraumordnungsprogramm festgesetzt worden sei, und die Stadt Osterode keine Einflussmöglichkeiten habe. Außerdem ließ er nicht unerwähnt, dass mittlerweile jeder Discounter sein eigenes Backangebot vorweise, was schon für den einen oder anderen Bäcker vor Ort die Schließung mit sich gebracht hätte.

Ortsratsmitglied Andreas Zietz erinnerte an das große bürgerliche Interesse an dem Umbau West und fragte nach, ob nicht die Möglichkeit bestünde, zu einer erneuten Info-Veranstaltung zu laden. Diese Überlegung stieß bei Thomas Christiansen auf offene Ohren, er könne sich gut vorstellen, nach den Sommerferien die Bürger und Bürgerinnen entsprechend zu informieren. 

Aber auch das Thema „Nutzung der oberen Turnhalle für Feierlichkeiten“ kam ins Gespräch. Thomas Christiansen betonte, dass dieses Gebäude, welches den Halbzeitwert überschritten habe, nur als Sporthalle genehmigt und genutzt werden darf. Jede andere Nutzung ist beim Landkreis Göttingen zu beantragen und kostet erhebliche Gebühren. Für eine Veranstaltungshalle sei sie brandschutztechnisch nicht ausgelegt. Um diesen Zustand zu erreichen, müssten mindestens 150.000 € in die Hand genommen werden. Die Halle wäre aber weiterhin „alt“ und eine energetische Katastrophe, ein Neubau wäre konstruktiver. Helga Steinemann mahnte an, dass durch dieses Gesetz das kulturelle Leben zusammengestutzt wird. „Denn wir haben keine Alternativen“. 

Noch einmal befasste sich der Ortsrat Freiheit mit dem Antrag von Wolfgang Hypko. Nicht nur der LKW-Verkehr, sondern auch die PKW sollen in der Hauptstraße 30 km/h fahren. Dieser Gedanke stieß übrigens auf einstimmigen Zuspruch. Stadtamtfrau Thoskild Lätsch wird in der September-Sitzung zu dem Antrag aus der Verwaltung berichten.

Die Wartungsarbeiten des Butterbergtunnels und die damit verbundenen Lärmbelästigungen zu fortgeschrittener Stunde fanden große Aufmerksamkeit. Mit der Auftragsfirma sei bereits gesprochen worden, so die Stadtamtfrau.  Dieser sei gar nicht bewusst gewesen, dass ihre Kontrollrufe in fast ganz Freiheit zu vernehmen waren. Die vorgeschriebene Prüfung soll zukünftig zu Anfang der Maßnahmen gemacht werden, was so zwischen 19 und 20 Uhr sein dürfte. 

Ortsbürgermeisterin Helga Steinemann legte aber auch diverse Mitteilungen vor, wozu gehörte, dass mittlerweile das schon elfte Ortsschild in den letzten fünf Jahren geklaut worden ist, diesmal war es am Hengstrücken. In dem Zusammenhang bat Thoskild Lätsch darum, Diebstähle dieser Art sofort an die Stadtverwaltung weiterzuleiten. „Vielleicht bekommt man mal raus, wer ein derartiges Schild benötigt“.

Aufgefallen sein dürfte jedem, dass die Blumenampeln bereits entlang der Hauptstraße angebracht worden sind. Zu Ostern gab es noch eine Besonderheit, für welche die Jugendfeuerwehr Freiheit gesorgt hatte. Denn sie hatte kurzentschlossen den Weihnachtsbaum vor der Alten Schule mit Ostereiern geschmückt. Außerdem habe sie die ältere Generation mit dem Überbringen von bunten Ostereiern überrascht. 

Die Verwendung der Ortsratsmittel wurde kurz angesprochen und einstimmig beschlossen, dass sowohl für die Jubilare, als auch für den Volkstrauertag-Kranz Gelder zur Verfügung gestellt werden.

Die 500 Euro des Dorfbudgets wolle man dafür verwenden, dass der Ortsrat auf den Freiheiter Höhen ein Dorffest ausrichten kann, so Helga Steinemann. Der MTV Freiheit wird den offiziellen Auftrag erhalten. Als die Sprache auf den Ehrenamtsfond kam, ließ die Ortsbügermeisterin durchblicken, dass sie die beiden Vereine informieren wird, dass deren Wünsche weitergegeben werden. 

Und die untere Turnhalle erhält jetzt auch neue Fahrradbügel. Dass für diese zwei PKW-Parkplätze "herhalten" müssen, war für den Ortsrat voll akzeptabel.

Es gab aber auch eine Ehrung: Denn Ortsbürgermeisterin Helga Steinemann ließ es sich nicht nehmen, Wolfgang Hypko für seine bereits 15jährige Treue zur örtlichen Politik als Rats- und Ortsratsmitglied zu danken. „Mit großem Engagement und Nachdruck haben sie die Interessen der Freiheiter Bürger vertreten und dabei keine Auseinandersetzung gescheut“.
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Ortsbürgermeisterin Helga Steinemann überreicht Wolfgang Hypko ein Dankeschönpräsent. Foto: Petra Bordfeld

 

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Ortsbürgermeisterin Helga Steinemann überreicht Wolfgang Hypko ein Dankeschönpräsent

 

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