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14.06.2021

Rolf Hellwig will positive Entwicklung der vergangenen Jahre fortführen


Rolf Hellwig tritt im September erneut als Kandidat für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters an

Samtgemeindebürgermeister kandidiert erneut und strebt dritte Amtszeit an

...von Herma Niemann

Rolf Hellwig, seit 2006 Samtgemeindebürgermeister der Samtgemeinde Hattorf und Gemeindedirektor der Mitgliedsgemeinden, tritt erneut bei der Kommunalwahl am 12. September an und strebt damit seine dritte Amtszeit an. In einem Gespräch mit unserer Zeitung berichtet Hellwig, was ihn antreibt, erneut zu kandidieren, welche Themen und Projekte er rückblickend und vorausschauend in den Fokus rückt und warum für ihn das Motto „Besser bleiben“ so wichtig ist.

„Ich bin der Meinung, dass in den vergangenen fünf Jahren vieles in der Samtgemeinde und auch in den Mitgliedsgemeinden besser geworden ist, wir haben uns besser entwickelt und besser aufgestellt“, betont Hellwig „wir stehen so gut wie lange nicht mehr da und das soll auch zukünftig so bleiben“.

Das betreffe im Besonderen den Bereich Finanzen, denn seit Ende 2016 habe man durch die Zielvereinbarung mit dem Land Niedersachsen die Entschuldung der Samtgemeinde kontinuierlich auf Null zurückführen können. Momentan gebe es in der Samtgemeinde keine Altfehlbeträge. Es müssten nur noch sehr kurzfristige Liquiditätskredite überbrückt werden. Diese positive Entwicklung biete Handlungsspielräume, sagt Hellwig, und sei auch das Ergebnis einer problemlosen Zusammenarbeit mit den Fraktionen. Ein wesentlicher Bereich des Handelns war und bliebe für Hellwig die Bildung, in den Kindergärten und den Grundschulen. Die Mitgliedsgemeinden hätten das Angebot in den Einrichtungen ständig erweitert. „Bildung ist aber kein Bereich, in dem man sich ausruhen darf“, so der Verwaltungschef. Die Weiterentwicklung und Ausdehnung der Krippen- und Kindergartenbetreuung durch die Mitgliedsgemeinden, die Digitalisierung von Bildungsangeboten, aber auch die Erweiterung der Betreuungsangebote für Grundschulkinder will Hellwig unterstützen und vorantreiben.

Ein viel diskutiertes Thema der vergangenen Jahre sei auch der Brandschutz. Reibungspunkte aus der Vergangenheit seien laut Hellwig inzwischen abgebaut worden. „Im Rahmen dessen, was wir können, werden wir weiterhin unsere Wertschätzung für das Engagement der Kameradinnen und Kameraden ausdrücken“. Die Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen und Fahrzeugen werde zunehmend einen großen Anteil des Investitionsvolumens einnehmen. Fast neun Mio Euro habe die Samtgemeinde und ihre Mitgliedsgemeinden in den vergangenen fünf Jahren investieren können, auch Dank eines hohen Anteils von 60 Prozent an Fördergeldern aus der EU, des Bundes und des Landes sowie auch durch die Dorferneuerung, LEADER, den Kommunalen Investitionspakt und weiteren Programmen. In dem Gespräch versichert Hellwig auch, dass die Unterhaltung der Straßen ohne zusätzliche Belastung der Einwohner erfolgen soll.

Wichtig sei Hellwig ebenso, die digitalen Zugangsmöglichkeiten der Bürger zum Rathaus in den kommenden Jahren auszubauen. Bereits seit zehn Jahren arbeite man mit dem Ratsinformationssystem sehr transparent und auch umweltschonend. Momentan soll das Dateimanagement und die sogenannte eAkte etabliert werden. „Zu 100 Prozent alle Anliegen der Bürger digital zu erledigen, wird aber nicht möglich sein. Wir sind eine Behörde, dazu gehören soziale Kontakte. Und einen Personalausweis kann man schlecht digital ausstellen“, so Hellwig humorvoll. Beim Thema soziales Miteinander ergänzt Hellwig, dass, wenn überhaupt die Corona-Pandemie etwas Gutes hervorgebracht habe, dies der beispiellose Zusammenhalt der dörflichen Gemeinschaft gewesen sei. Mit viel Engagement seien in vielen Mitgliedsgemeinden die Initiative „Jung hilft Alt“ entstanden. „Da aber die Nachbarschaft noch sehr gut funktioniert, musste dieses Angebot kaum in Anspruch genommen werden“. Dennoch müsse man sich in der kommenden Zeit um die Unterstützung der Vereine und Verbände kümmern und das gute Miteinander, das unter der Corona-Krise gelitten hat, wieder vorantragen. „Das ehrenamtliche Engagement ist ein Pfeiler, auf dem unser Zusammenleben ruht“, so Hellwig. Ein weiterer wichtiger Pfeiler sei für Hellwig aber auch, für Fragen der Einwohner zur Verfügung zu stehen. Per Mail, telefonisch oder jeden Donnerstag Nachmittag auch per Videokonferenz gibt es die Möglichkeit, persönlich mit dem Samtgemeindebürgermeister zu kommunizieren.

Die Frage, ob er erst überlegen musste, ob er erneut kandidiert, bejaht Hellwig: „Ich habe schon überlegt, und festgestellt, dass ich noch nicht am Ende meines Weges bin und noch einiges vorhabe“. Zudem gestalte sich das Amt des Samtgemeindebürgermeisters sehr vielfältig. Viele soziale Kontakte und die Berührung vieler unterschiedlicher Themen würden zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten auch in Zusammenarbeit mit den Räten bieten. Zum Beispiel mache es viel Spaß, gute Ergebnisse zu sehen, wie zum Beispiel bei der Sanierung des Freibades.

Hellwig war bis zu seinem ersten Amtsantritt als selbstständiger Rechtsanwalt tätig. Seine berufliche Laufbahn begann nach seinem Abitur in Herzberg mit einer Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten beim damaligen Landkreis Osterode. Nach einer fünfjährigen Dienstzeit bei der Bundeswehr mit Stationen an der Universität der Bundeswehr München und Goslar, konnte Hellwig kurzzeitig beim Landkreis Worbis den Katastrophenschutz bearbeiten. Von 1992 bis 1996 studierte Hellwig Rechtswissenschaften in Göttingen und absolvierte im Anschluss das Referendariat beim Oberlandesgericht Braunschweig. Ein besonderer Höhepunkt sei für Hellwig, die Tagung des Städte- und Gemeindebundes im Jahr 2018 im Dorfgemeinschaftshaus in Hattorf gewesen. Hellwig ist seit 2011 Vorsitzender des Kreisverbandes Göttingen (bis zur Fusion Osterode am Harz jetzt Göttingen) und stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbandes Braunschweig. Die Tagung dieser Großveranstaltung mit Podiumsdiskussion sei eine neue Herausforderung für ihn gewesen. Das Lampenfieber habe sich damals trotzdem in Grenzen gehalten. Aber hier und da baue sich dennoch immer wieder eine kleine Spannung auf. Besonders bei Grußworten, so Hellwig. „Auch wenn es eigentlich zum großen Teil zur Routine geworden ist, bleibt es immer noch spannend, wie das Grußwort in einer Versammlung aufgenommen wird“, so Hellwig. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage www.rolfhellwig.de .

 

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