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11.06.2021

Weniger Straftaten und zudem ein deutlicher Rückgang bei der Gewalt- und Straßenkriminalität 


Heiko Fette (rechts) bespricht mit Rolf Hellwig den Sicherheitsbericht (links)

Bürgermeister Rolf Hellwig tauscht sich mit Kommissariatsleiter Heiko Fette zum Sicherheitsbericht 2020 aus 

...PK Osterode am Harz

Seit 2016 wird der Sicherheitsbericht der Polizeidirektion Göttingen jährlich herausgegeben. Nachdem es im letzten Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich war, den Bericht persönlich zu besprechen, nutzten der Leiter des Polizeikommissariats Osterode, Heiko Fette, und der Bürgermeister der Samtgemeinde Hattorf, Rolf Hellwig, in diesem Jahr die Übergabe des Sicherheitsberichts 2020 für einen persönlichen Austausch zur Sicherheitslage – selbstverständlich unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln im gut gelüfteten Hattorfer Rathaus. 

Mit rund 250 Straftaten lag das Jahr 2020 im Durchschnitt der Vorjahre. „Weniger Straftaten als im Vorjahr und deutliche Rückgänge bei der Gewalt- und Straßenkriminalität kennzeichnen eine positive Kriminalitätsentwicklung im Jahr 2020.“, bilanziert Osterodes Polizeichef Heiko Fette. Auch mit dem Aufklärungserfolg könne man sich zufrieden zeigen. „Im vergangenen Jahr sind in mehr als zwei von drei Fällen Tatverdächtige ermittelt worden. Das ist eine überdurchschnittliche Quote.“

Anders als in den Statistiken der umliegenden Gemeinden sind im örtlichen Kriminalitätsgeschehen der Samtgemeinde keine „Corona-Effekte“ festzustellen. Selbst die Betrugsdelikte im Zusammenhang mit Warenbestellungen sind mit 11 Taten auf ein sehr niedriges Niveau zurückgegangen. 

Auf zwei unerfreuliche Entwicklungen musste der Kommissariatsleiter dennoch hinweisen. Zum einen ist der Trend bei den Straftaten zum Nachteil älterer Menschen weiterhin ungebrochenen. Hierbei gelingt es professionellen Tätergruppen leider immer wieder durch geschickte Gesprächsführung am Telefon, Senioren zur Überweisung oder Aushändigung von hohen Geldbeträgen zu bewegen. Oftmals geben sich die Täter als nahe Verwandte oder Polizeibeamte aus. Heiko Fette: „Hier liegt ein absoluter Schwerpunkt unserer Präventionsarbeit. Es gilt, potenzielle Opfer, deren Angehörige sowie Mitarbeiter von Geldinstituten für diese skrupellose Masche zu sensibilisieren.“ 

Und leider nimmt auch in der Samtgemeinde Hattorf die Betäubungsmittelkriminalität spürbar zu. Dieser Trend ist seit einigen Jahren regional und überregional festzustellen. 2020 haben sich die Zahlen von 13 auf 37 fast verdreifacht. Es handelt sich dabei fast ausschließlich um Verstöße mit Cannabis und Amphetaminen (z.B. sog. Ecstasy). „Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig. In erster Linie sind die hohe Verfügbarkeit der Drogen und die Unterschätzung der langfristigen körperlichen und psychischen Folgen des Drogenkonsums für einen zunehmenden Missbrauch verantwortlich.“, erläutert Heiko Fette. 

Ein Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit wird der Fahrrad- und Pedelec-Verkehr bleiben. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben sich auch in der Samtgemeinde Hattorf in einem veränderten Mobilitätsverhalten niedergeschlagen. Der Radverkehr hat deutlich zugenommen. „Und leider ist der einzige im letzten Jahr zu beklagende Unfalltote ein Pedelec-Fahrer gewesen, der zwischen Wulften und Hattorf mit einem Pkw kollidiert ist.“, so Kommissariatsleiter Heiko Fette. 

Abschließend besprachen Bürgermeister Hellwig und Kommissriatsleiter Fette noch das künftige Engagement im Projekt „Kelly-Inseln“. „Wir wollen uns gemeinsam mit Schulen, Eltern, Gewerbetreibenden und weiteren Akteuren der Sorgen von Kindern annehmen, die in Notsituationen geraten sind. Ziel ist es, in der Gemeinde sichere Anlaufstellen für diese Kinder zu schaffen, in denen sie Hilfe und Unterstützung finden.“, umreißt Bürgermeister Rolf Hellwig die Idee der „Kelly-Inseln“. 

Am Ende des umfassenden Austauschs äußerten beide Gesprächspartner die Hoffnung, möglichst bald wieder häufiger bei größeren Veranstaltungen miteinander ins Gespräch zu kommen. 

 

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