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12.06.2021

Bernhardt Reuter mit der Sparkassenmedaille in Gold geehrt


Thomas Mang, Präsident des SVN und Landrat Bernhardt Reuter präsentieren die Sparkassenmedaille in Gold und die dazugehörige Anstecknadel

von Corina Bialek

Zwar nicht im für einen solchen Anlass gewohnten, aber dennoch würdevollen Rahmen, wurde Landrat Bernhard Reuter am Donnerstag, 03. Juni, in der Stadthalle Osterode von Thomas Mang, Präsident des Sparkassenverband Niedersachsen (SVN) mit der Sparkassenmedaille in Gold ausgezeichnet.

Bevor Thomas Mang aber die Ehrung im Beisein des Verwaltungsrats und der Vorstände und Vertreter der drei Sparkassen Osterode am Harz, Göttingen und Duderstadt, für die Bernhard Reuter die Verantwortung trägt, vornahm, gab er einen Einblick in das Sparkassenwesen, die derzeitige Situation der Sparkassen und die zukünftigen Aufgaben.

So seien die Sparkassen in Niedersachsen im letzten Jahr ausgesprochen erfolgreich gewesen, und  mit den Rahmenbedingungen deutschlandweit am besten klargekommen, weil viel Geld in Krediten anlegen werden konnte. „ Wir sind gut gewappnet für die Geschäftsmodelloptimierung unserer Sparkassen, der derzeitigen Zinslandschaft (Niedrigzinsen) und der Digitalisierung 
der Bankenwelt mit den Auswirkungen auf die Organisation und die Arbeitswelt in unseren Instituten. Wir sind guten Mutes mit unseren Sparkassen eine vernünftige, auskömmliche Zukunft hineinzukommen“, so Mang

Er erinnerte auch daran, dass das Modell des Sparkassenwesens ca. 200 Jahre alt ist. Die älteste kommunale Sparkasse sei 1801 in Göttingen entstanden und die damalige Satzung und das Geschäftsmodell ähnelten bereits dem heutigen. Das Grundmodell, nämlich das Geld da anzulegen wo man es einnimmt, sei geblieben. „Wir sind Stolz darauf, dass die Sparkassen immer da waren wenn sie gebraucht wurden, auch jetzt in der Pandemie.“

Vor hundert Jahren seien die Sparkassen aus dem kommunalen Vermögen heraus in selbständige Anstalten überführt worden, um die Spareinlagen der Kunden zu separieren und abzusichern. Gleichzeitig haben man die Sparkassen in kommunale Trägerschaft überführt und sie zu Institutionen der kommunalen Daseinsvorsorge bestimmt. Dagegen sei die Denke der Kreditwirtschaft in Europa sei eine völlig anderen, da könne man gar nicht groß genug sein.
„Wir glauben dass der Ameisenhaufen, den wir darstellen besser geeignet ist, um für die Menschen da zu sein, wissen aber auch, dass wir unser Modell nur mit geeigneten Menschen in die Zukunft führen können und damit bin ich beim Thema weshalb ich heute hier bin“, leite Mang zum eigentlichen Anlass über, der Verleihung der Sparkassenmedaille in Gold.

Die Verleihung der Sparkassenmedaille unterliegt Kriterien:
Zu den harte Kriterien, gehört die Zugehörigkeit zu einem Verwaltungsrat und Gremien der Sparkassenorganisation. Zu den weichen Kriterien zählt, ob sich jemand herausragend für die Sparkassen und das Sparkassenwesen engagiert hat. „Wen könnte man da besser ehren als Bernhardt Reuter? Kaum einer erfüllt das besser als er, mit 25 Jahren im Verwaltungsrat allein in der Sparkasse Osterode am Harz.“ Bernhardt Reuter habe das Kommunalwesen gestalten,  im Sinne des Ganzen. Sein Überzeugung, dass Sparkassenstrukturen den Kommunalen Strukturen folgen sollten habe er soweit wie möglich umsetzten können. Ein Strauß guter, solider und leistungsfähiger Sparkassen seien dabei hier in Südniedersachsen herausgekommen. Darüber hinaus sei Reuter ein langjähriges Mitglied im SVN und seit 2015 auch Mitglied im Vorstand des deutschen Sparkassen und Giroverbandes über den Landkreistag. 

Thomas Toebe, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Osterode stellte eine andere Rechnung auf.  Kumuliere man die Jahre, die Bernhard Reuter an der Spitze auf vier Verwaltungsebenen  Göttingen, Duderstadt, Hann. Münden und Osterode am Harz gewesen sei, käme man auf 45 Jahre und davon allein 17 Jahre stets Vorsitzender der Verwaltungsrates in Osterode am Harz. „Für uns Grund genug den Antrag auf Verleihung der Sparkassenmedaille in Gold zu stellen und der wurde umgehend bewilligt.“

Mit einer langen Verweildauer sei es aber nicht getan, es gelte auch gewisse Anforderungen zu erfüllen. Dieses Anforderungsprofil würden inzwischen 71 Seiten füllen, u.a. gäbe es eine Liste von Fähigkeiten, die zur ordentlichen Bewertung der fachliche Eignung herangezogen werden könne.

Zum einen Sprache

Kann mündlich  auf strukturierte und übliche Weise kommunizieren und Texte in der Landessprache oder Arbeitssprache des Standortes des Instituts verfassen.

„Unsere Landessprache ist zweifelsohne Deutsch, bei unsere Arbeitssprache bin ich mir da nicht mehr so sicher“, so Toebe, „und Kommunikation gehört zu den Kernkompetenzen eines erfolgreichen Politikers. Wer vier Landratswahlen gewonnen hat und die erste freiwillige Kreisfusion in Deutschland auf den Weg gebracht und vollendet hat, kann man diese Kompetenz nicht absprechen.

Ebenso Wichtig:

Die Person kann genug Zeit aufbringen, um ihre Pflichten zu erfüllen. 

„Man sollte meinen, dass allein die leitende Tätigkeit in zeitweise vier Verwaltungsräten von Sparkassen zwangsweise dazu führen muss, dass man pro Sparkasse nicht die erforderliche Zeit aufwenden kann, dies ist bei Bernhardt Reuter nicht so. Zudem ist er Vorsitzender des Verbandsvorstands und der Verbandsversammlung des Sparkassenverbandes Niedersachsen, Vizepräsident des Deutschen und Niedersächsischen Landkreistages Aufsichtsratsvorsitzender der DRG sowie der Kreiswohnbau Osterode am Harz Göttingen GmbH, Aufsichtsratsvorsitzender bei der Provinzial Lebensversicherung sowie der HarzEnergie GmbH & Co. KG...
Sein Zeitmanagement ist nur schwer zu toppen.“

Auch die Befähigungen Reuters zu den Punkten Stressmanagement, Urteil und Entschlossenheit wusste Toebe anschaulich zu belegen. „So war u.a. im Herbst 2017 Entschlossenheit gefordert. Nach dem viel zu frühen und sehr traurigen Tod meines damaligen Kollegen Ralf Kröger, mussten schnelle Entscheidungen getroffen werden denn die BaFin akzeptiert es nicht, wenn nur ein Vorstand über längere Zeit ein Kreditinstitut leitet. Der Personalausschuss ist meinem Vorschlag mit Uwe Maier Gespräche zu führen umgehend gefolgt und der Verwaltungsrat beide mit Bernhard Reuter an der Spitze haben ihn in atemberaubender Geschwindigkeit zum Vorstand bestellt. Dafür von meiner Seite an Sie alle nochmal herzlich Danke.“

All das mache deutlich, dass Bernhardt Reuter sowohl für die Leitung als auch Aufsichtsfunktion bestens geeignet sei. „Herzlich Danke für die gute Zusammenarbeit auch für die kommenden sechs Monate, im Namen des Verwaltungsrates, meines Kollegen Uwe Maier, im Namen der Kollegen aus Göttingen und Duderstadt und natürlich auch ganz persönlich“, schloss Toebe.

Nach der Verleihung der Medaille trat auch Reuter ans Rednerpult und dankte für die Ehrung und die lobenden Worte. „Ich erzähle ja zu Hause jeden Abend wie toll ich bin und sehe liebe Reinhild immer deine skeptischen Blicke. Wie du siehst, es stimmt alles“, wandte sich Reuter selbstironisch an seine Partnerin und sorgte damit für allgemeine Heiterkeit. 

Fasst auf den Tag genau am 01.06.1999 habe er seine Arbeit als Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse im Kreis Osterode begonnen. Damals habe er Null Ahnung von Sparkassen gehabt und musste sich schnell umfassend einarbeiten. 

„Zehn Neubesetzungen von Vorständen war aus meiner Sicht die wichtigsten Aufgabe mit der höchsten Verantwortung, denn Fehlbesetzungen haben gravierende Auswirkungen. Ich bin stolz drauf, dass alle erfolgreich waren.“

In 22 Jahre habe sich auch für Sparkassen viel verändert. Im Vergleich zu heute sein man vor 20 Jahren noch in einer Art Komfortzone gewesen. Viele Herausforderungen galt es zu bewältigen, wie das neue Sparkassengesetz, die Bankenkrise und Negativzinsen. „Wir sind mit allen Anforderungen fertig geworden. Sparkassen können mit Krisen umgehen.“ Das sei im Sparkassenwesens begründet und das Sparkassen sich an die Bedürfnisse ihrer Kunden zu orientieren haben und nicht so sehr an eigenen Interessen. Das wichtigste seien aber excelente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Denn am Ende ist es nicht ein Vorstand, und schon gar kein Verwaltungsrat und auch kein Landrat oder Bürgermeister, der sicherstellen kann, dass die Kunden der Sparkasse treu bleiben.“

Aus kommunaler Sicht seien die Sparkassen ein unverzichtbarer Instrument der Wirtschaftsförderung und ein Grund, dass der kreative, agile Mittelstand blühe und einen Beitrag dazu leiste, dass dieses Land immer relativ schnell aus Krisen herauskomme.“ Wenn wir  Anpassungsfähigkeit beweisen gelingt das auch in Zukunft.“ Was Sparkassenfusionen anbelangt, sollte die Sparkasse der Wirtschaftsstruktur der Region folgen. „Wir sind in Südniedersachsen ein Wirtschaftsraum und ich bin mir sicher, dass es nicht in den nächsten 5 Jahren , aber später, eine Diskussion geben wird  -  ein Wirtschaftsraum eine Sparkasse.“

„Danke für viele gute Diskussionen, dass wir immer Lösungen gefunden haben auf einen gute Weg in die Zukunft. Ich bin froh, dass ich meinen Beitrag dazu leisten konnte“, schloss Reuter 



Thomas Toebe, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Osterode am Harz

Überreichung der Auszeichnungen

Bernhard Reuter brachte seine Freunde über die Ehrung und die lobenden Worte zum Ausdruck

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Bürgermeister Jens Augat begrüßte alle Anwesenden zu diesem besonderen Anlass







kleines Missverständnis - große Erheiterung




 

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