Regionales / Gem. Bad Grund / Windhausen

03.06.2021

Deutsche Glasfaser will Netz in der Gemeinde Bad Grund ausbauen


Das alte Rathaus in der Bergstadt Bad Grund muss saniert werden. Bis zu 66 Prozent Förderung winken aus dem Städtebauförderungsprogramm -Lebendige Zentren-

Bis auf die Bergstadt sollen alle Ortschaften erschlossen werden/Voraussetzung sind mindestens 40 Prozent potenzieller Anschlussteilnehmer.

von Herma Niemann

Das Unternehmen Deutsche Glasfaser will in der Gemeinde Bad Grund in ein FTTH-Glasfasernetz („Fiber To The Home“ – Glasfaser bis ins Haus) investieren und dieses ausbauen. Das berichtete auf der jüngsten Sitzung des Rates der Gemeinde Bad Grund der Bürgermeister, Harald Dietzmann. Der Verwaltungsausschuss habe dieser Kooperationsvereinbarung zugestimmt.

Voraussetzung für den Ausbau sei, dass sich mindestens 40 Prozent der denkbaren Anschlussteilnehmer dafür entscheiden würden. Bis auf die Bergstadt Bad Grund, die erst bei einer späteren Erschließung mit versorgt werden soll, erstrecke sich der Ausbau auf sämtliche Ortschaften des Gemeindegebietes. Auf Nachfrage unserer Zeitung berichtete Dietzmann, dass Glasfaseranschlüsse auch Unternehmen beantragen können. Allerdings liege das Gewerbegebiet am Gittelder Bahnhof nicht im Erschließungsgebiet der Deutschen Glasfaser. Dieses Gebiet wiederum soll über ein Sonderprogramm (beantragt vom Landkreis Göttingen) erschlossen werden. Das Gewerbegebiet „Posthof“ in Badenhausen liege jedoch im Gebiet der Deutschen Glasfaser. Die Glasfaser-Technik bietet gegenüber Kupfer mehr Vorteile, denn Glasfaserleitungen können derzeit bis zu einem GBit an Daten übertragen. Der SPD-Fraktionssprecher, Florian Panknin, bezeichnete den Kooperationsvertrag als einen Gewinn für die Gemeinde. „Das ist ein rundum gutes Projekt. Die jetzige Breitbandversorgung stößt an Grenzen“, so Panknin.

In der Sitzung wurden zudem zwölf Beschlussvorlagen einstimmig beschlossen, die bereits zuvor durch diverse Fachausschüsse gegangen sind. Zum einen wurde der Neubau eines Feuerwehrhauses in der Ortschaft Bad Grund beschlossen. Das Land Niedersachsen hat dafür eine zweckgebundene Bedarfszuweisung in Höhe von einer Mio. Euro bewilligt. Der Neubau soll auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs im Zuge des Laubhütter Weges (L 524) entstehen (wir berichteten). Außerdem beschlossen wurde das Städtebauförderungsprogramm "Lebendige Zentren"/Kommunales Netzwerk Osterode-Bad Grund (Anpassung der Kofinanzierung). Hierzu konnte Dietzmann berichten, dass für dieses Förderprogramm (früher „Kleine Städte und Gemeinden) die Sanierung des alten Rathauses in Bad Grund auf der Projekt-Liste stünde. Die Fördermittel von Bund und Land können bis zu 66 Prozent betragen. Die Sanierung kostet rund 300.000 Euro. Geplant ist unter anderem die Sanierung der Fassade, der Dachhaut und auch eine energetische Wärmedämmung im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten. Dazu kommt noch die Erneuerung der Fenster sowie die Errichtung eines barrierefreien Zugangs auf der rückwärtigen Seite. Auch der Behang an der Fassade rechts zur Gasse muss erneuert werden.

Ebenso wurden die Änderungen der Bebauungspläne in Willensen „Trift“, Interkommunaler Gewerbepark Windhausen“ und „Kurbereich“ Bad Grund verabschiedet (wir berichteten). Bei der Änderung des Bebauungsplanes „Kurbereich“ in Bad Grund geht es darum, dass der ehemalige obere Kurpark mit dem mittlerweile schon 15 Jahre zurückliegenden Eigentumswechsel seine öffentliche Funktion verloren habe und in dieser Form damit der Allgemeinheit seither nicht mehr zur Verfügung stehe. Die Eigentümer des Geländes haben für die Zukunft veränderte Nutzungsvorstellungen und –absichten bekundet und eine entsprechende Änderung des Bebauungsplanes erbeten. Die wesentlichen Ziele liegen im Sinne einer Nachverdichtung und bei Schaffung von Wohnraum (Wohnen, barrierefreies Wohnen, betreutes Wohnen).

Verabschiedet wurden auch die Jahresabschlüsse des Haushaltsjahres 2020 der Kindertagesstätten und der Jahresabschluss 2019 der Ver- und Entsorgungsbetriebe, der mit einem Überschuss von insgesamt 23.899,83 Euro abschließt. Hiervon entfällt auf den Betriebszweig Wasserversorgung ein Verlust von 6.575,89 Euro (Vorjahr Gewinn 24.995,95 Euro), auf den Betriebszweig Abwasserbeseitigung ein Gewinn von 28.058,57 Euro (Vorjahr Gewinn 35.197,34 Euro) und auf den Betrieb gewerblicher Art der Photovoltaikanlage ein Gewinn von 2.417,15 Euro (Vorjahr Verlust 164,29 Euro). Der Betriebsausschussvorsitzende, Walter Lagershausen, betonte an dieser Stelle, dass der Jahresabschluss das Produkt hervorragender Arbeit sei. Lagershausen dankte der Betriebsleitung und dem Team für die viele Arbeit, die dahinter stecke.

Ebenso einig waren sich die Gemeinderatsmitglieder bei der gemeindlichen Stellungnahme zum Entwurf der Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) des Landkreises Göttingen. Die in den Fachausschüssen und den Ortsräten erarbeiteten Argumente wurden in die Stellungnahme eingearbeitet.

 

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