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02.06.2021

Abschnittsleiter Wille und Stadtbrandmeister Kreiter hatten viele Informationen und Lob mitgebracht


Stadtbrandmeister Lars Kreiter und Abschnittleiter Christian Wille legten ebenfalls Berichte vor

...von Petra Bordfeld

Die Freiwillige Ortsfeuerwehr Lasfelde erlebte während ihrer Dienstversammlung in der Stadthalle Osterode gleich vier Premieren. Zum einen hatte eine derartige Versammlung seit Bestehen der Wehr noch nicht in dem Kulturgebäude statt gefunden, zum anderen traten Stadtbrandmeister Lars Kreiter erstmals offiziell vor so einer großen Gruppe ans Rednerpult, wo er seinen ersten Jahresbericht ab gab. Auch Abschnittsleiter Christina Wille übermittelte ein informatives Grußwort.

Kreiter betonte, dass das Jahr 2020  für die freiwilligen Feuerwehren der Stadt Osterode ein ganz besonderes gewesen wäre. Schließlich sei es durch die Pandemie Corona Covid 19 geprägt worden, was viele spontane Änderungen bei den einzelnen Wehren zur Folge gehabt hätte.

Weil alle Ortsfeuerwehren ihre Einsatzfähigkeit erhalten mussten, habe man  neue Wege für die Ausbildung und Übungsdienste finden. Dank  der Kreativitätsvielfalt  in den einzelnen Feuerwehren wurden Online-Dienste abgehalten. In dieser neuen Unterrichtart wurden viele wichtige Themen behandelt. „Hierfür meinen Dank an alle Kameradinnen und Kameraden, die sich mit dieser für uns
neuen Art der Dienstgestaltung auseinander gesetzt haben“.

Nach dem Lockdown habe es dann auch wieder die Möglichkeit von Präsenz-Übungsdiensten gegeben, die allerdings auch nur mit  Auflagen möglich gewesen seien. Es habe gegolten, Hygienekonzepte für jedes Feuerwehrhaus zu erstellen, außerdem hätten die Übungsgruppen aus maximal zehn Personen bestehen dürfen. „Dies alles zeigt auch  das ganz besondere Engagement in unseren Feuerwehren. Sie haben sich allen Hürden der Pandemie gestellt und hiermit zum Erhalt der Einsatzbereitschaft unserer Wehren im Stadtgebiet beigetragen“, so der Stadtbrandmeister.

Zu weiteren Problemen sei es in der Zeit bei Einsätzen mit den Alarmstichworten „Unterstützung Rettungsdienst und Tragehilfen“ gekommen. Um eine mögliche Ansteckung der Einsatzkräfte und den Ausfall mehrerer Ortsfeuerwehren zu vermeiden musste auch hier ein neuer Weg beschritten werden. Die Ortsfeuerwehr Freiheit habe trotz der möglichen Gefahr der Ansteckung diese Einsätze für das gesamte Stadtgebiet übernommen. „Hierfür meinen recht herzlichen Dank an die Kameradinnen und Kameraden dieser Ortsfeuerwehr“.

Der Sprecher ließ aber auch Eckdaten Revue passieren. So hätten die elf Ortswehren insgesamt 181 Einsätze zu verbuchen gehabt. Davon seien 35 Brandeinsätze, 80 Hilfeleistungen und  66 Fehlalarme. Dazu kämen aber auch 16 Brasiwadi (Brandsicherheitswachdienste)  sowie Brandschutzerziehungen und Brandschutzaufklärung, was eine Gesamtzahl von 198 ausmache. Alles in allem sei es etwas ruhiger gewesen, trotzdem sei fast täglich ein Einsatz zu verzeichnen gewesen.

Die elf Ortswehren zählten 445 Mitlgieder in der aktiven Abteilungen, 66 von denen sind Kameradinnen. In der einen Kinderfeuerwehr sind 13 Jungs und zwei Mädchen aktiv, in den acht Jugendfeuerwehren sind es 66 Jungen und 30 Mädchen. In den Altersabteilungen sind 191 Männer und 14 Frauen anzutreffen. Die drei Musikzüge zählen 96 Mitlgieder. Außerdem sind 96 Kameraden und Kameradinnen in den Kreiseinheiten vertreten.

Die  Zahlen machten deutlich, dass die Mitgliederzahlen in allen Abteilungen recht stabil gewiesen wären. „Leider kann ich nicht sagen, ob dieses auch so bleibt“. Durch die Aussetzung der Übungsdienste in allen Abteilungen müsse man abwarten, ob auch alle Mitglieder wieder den Weg zur Feuerwehr finden werden. 

Ernsthafte Gedanken mache er sich über den Wehr-Nachwuchs. Die Zahlen wären im letzten Jahr schon leicht rückläufig. Er hoffe aber, dass man durch die Pandemie nicht weitere Kinder und Jugendliche in den Kinder- Jugendfeuerwehren verlieren werde. In dem Zusammenhang bedankte bei den Jugendwarten und allen Betreuern. „Sie versuchen mit vielen schönen Aktionen unsere Kinder und Jugendliche bei der Stange zu halten“. 

Ebenso besorgniserregend sei  die Situation der Musikzüge, die es durch die Pandemie besonders hart erwischt hat. Übungsabende und Auftritte der Züge sind schon fast ein ganzes Jahr ausgesetzt. „Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, und ich gehe davon aus, dass wir uns bald wieder an der Musik unserer drei Züge erfreuen können“.

Die Einsatzzahlen bei Brandeinsätzen und Hilfeleistungen seien weiter rückläufig, was auf die Situation der Pandemie zurückgeführt werden könnte. Geblieben seien allerdings die Einsätze der Fehl- oder Täuschungsalarme. Hier appellierte er an alle Betreiber von Brandmeldeanlagen, weiter in Ihre Anlagen zu investieren und diese auch regelmäßig Wahrten zu lassen, um diese Einsätze für die Wehren zu vermeiden.

„Wir alle  445 Kameradinnen und Kameraden leisten unseren Dienst ehrenamtlich und freiwillig, wir müssen nicht unnötig gefordert werden. Wir investieren viel Zeit für den Dienst am Bürger und das ohne Entgelt. Das machen wir gern und tun dies 24 Stunden am Tag - 365 Tage im Jahr!!!“

Der Stadtbrandmeister kam aber auch auf  den traurigen Verlust von  Abschnittsleiter Martin Dannhauer, welcher plötzlich und unerwartet verstarb. Dieses hatte im September 2020 Neuwahlen auf Abschnittsebene zur Folge. Zum neuen Abschnittsleiter wurde der damalige Stadtbrandmeister Christian Wille gewählt, zu dessen Stellvertreter Markus Herzberg. Wegen dieser Wahlen galt es einen neuen Stadtbrandmeister zu finden, und die Wahlberechtigten entschieden sich dafür, dass er vom Stellvertreter zum Stadtbrandmeister „aufrückte“. Also musste auch ein neuer Stellvertreter gewählt werden. Im Dezember fiel die Entscheidung auf Michael Peinemann.

Auf die Ausbildung im letzten Jahr zu sprechend kommen betonte er, dass leider viele wichtige Ausbildungslehrgänge an der NABK (Niedersächsische Akademie für Brand- und Katastrophenschutz) auf Grund der Pandemie ausgefallen wären und bis jetzt auch noch nicht nachgeholt werden konnten. Dieses ist gerade bei Führungslehrgängen ein großes Problem, da die gerade für Funktionen in den Feuerwehren benötigt werden. Die Lehrgänge der Kreisausbildung an der FTZ in Katzenstein konnten mit Einschränkungen besucht werden.

Lars Kreiter schaute aber auch nach vorne. „Es gibt viele Themen, die uns in diesem Jahr bewegen und uns fordern werden“. Zwar werde auf ihn und seinem Stellvertreter Michael Peinemann viel Neues zukommen, aber: „ Wir beide werden uns der Herausforderung stellen und alles versuchen, die Feuerwehren der Stadt voran zu bringen“.

Zurzeit legen mehrere Fahrzeugbeschaffungen an. So ist für die Förster Wehr ein LF 10 fest eingeplant und für die Löschgruppe Uehrde der Schwiegershäuser Wehr ein KLF sowie ein MTF für Dorste. Weitere Themen seien die Bildung vom Zugsystem im Stadtgebiet, die Optimierung
Der Führungsstelle der Stadt Osterode, AAO (Alarm- und Ausrückordnung), Planungen für Ausbildung Führerscheine, Motorsägen, Heißausbildung für Atemschutzgeräteträger.

Allerdings könne er zu anstehenden Terminen in diesem Jahr leider nicht viel sagen. „Hier müssen wir den Verlauf der Pandemie abwarten“.

Sein abschließender Dank galt vor allem seinem Vorgänger Christian Wille der ihn in seinem ersten Jahr als dessen Stellvertreter viel mitgegeben habe. Sein Dank ging aber auch an das  komplette Stadtkommando sowie an alle Kameradinnen und Kameraden der elf Wehren für die gute Zusammenarbeit. Dank sprach er ebenso dem Team der Atemschutzwerkstatt der Stadt Osterode und der AG Atemschutz für die zusätzlich geleistete Arbeit aus.

„Ich danke natürlich auch der Stadtverwaltung, stellvertretend seien hier unsere Sachbearbeiterin Heidrun Bertram unserem Gerätewart Dirk Hennecke, der Feuer On Administrator Gunnar Berner, Fachdienstleiter Karl Heinz Löwe und unseren Bürgermeister Jens Augat“.

Abschnittsleiter Christian Wille  begann seinen Bericht damit, dass er sich für die Einladung bedankte und die Grüße von Kreisbrandmeister, Kreisfeuerwehr, Kreisverwaltung und Kreistag überbrachte. „In diesen Zeiten ist es nicht einfach Veranstaltungen durchzuführen, umso mehr freut es mich, dass ihr euch der Herausforderung gestellt habt und wieder etwas Normalität in den Feuerwehralltag bringt“.
In seinem pandemiebedingten kurzen Grußwort kam er auf einige schwerwiegende Punkte zu sprechen, um so alle auf dem Laufenden zu halten. So erinnerte er daran, dass er durch den plötzlichen und unerwarteten Versterben es Abschnittsleiter vor einem Jahr  habe er die Amtsgeschäfte erst kommissarisch übernommen und wurde am 1. Januar 2021 zum neuen Abschnittsleiter gewählt. Zu seinem Stellvertreter wurde Markus Herzberg aus Herzberg gewählt. Er steht übrigens auch dem Kreisfeuerwehrverband Osterode vor, dessen Verbandsgebiet den kompletten Abschnitt 3 umfasst.

Die Umstrukturierung der Brandabschnitte sei übrigens abgeschlossen. „Für uns bleibt alles beim Alten, und das Gebiet des ehemaligen Landkreises Osterode ist nun der BA 3 des Landkreises“. Zum Ende des Jahres 2020 hatte der Abschnitt 3 insgesamt 1549 Aktive in den 36 Feuerwehren und zwei Werkfeuerwehren gezählt. Es seien 897 Einsätze zu bewältigen gewesen, wozu auch  221 BMA Fehlauslösungen zählten. Weil mehr Zahlen den Rahmen seines Grußwortes sprengen würden, beließ Wille es bei denen.

Die Corona Pandemie hatte uns in 2020 fest im Griff. Im Sinne der Einsatzbereitschaft und des Infektionsschutzes fanden nur der nötigste Dienstbetrieb und die nötigste Ausbildung statt. Dienste der Kreisfeuerwehr fänden  auch heute noch nicht statt.
Der Feuerwehrbetrieb werde derzeit durch einen Erlass des Landes geregelt. Die kürzlich durchgeführten Impfungen und eine eventuelle Teststrategie machten den Betrieb aber hoffentlich bald wieder möglich. „Die Impfung der Feuerwehrmitglieder ist hier ein Schritt in die richtige Richtung“.

Letztendlich stünden den Wehren wichtige Projekte bevor. Letztendlich sollen die Planungen zum Neubau der Feuerwehrzentrale beginnen, dem ein Katastrophenschutzlager angegliedert werden soll. Es werde ein modernes Dienstleistungs-, und Schulungszentrum entstehen. „Der Standort wird dann vermutlich Ebergötzen sein“.

 

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