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07.05.2021

Einführung von 5G-Breitbandtechnologie im Landkreis Göttingen


Förderstatus für gemeinsames Pionierprojekt mit der UMG und Partnern

...LK Göttingen

Der Landkreis Göttingen nutzt weiter die Chance, ein Pionierprojekt zur Einführung der Breitbandtechnologie 5G im Landkreis umzusetzen. Das gemeinsam mit der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und weiteren Partnern erstellte Konzept „Health5G.net – Innovative Patientenversorgung durch 5G“ hat vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) den Förderstatus für das Projekt erhalten.

Das Projektteam – neben Landkreis und UMG sind die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen GWDG, die TU Clausthal, die ABLY medical Hannover und die Dr. Kuhl Unternehmensberatung Hardegsen beteiligt – arbeitet nun daran, den Antrag auf Umsetzungsförderung zu stellen.

47 weitere Projekte aus dem 5x5G Innovationswettbewerb des BMVI haben den Förderstatus erhalten, darunter das zweite 5G-Projekt aus Südniedersachsen: „5G NortNet“ im Landkreis Northeim. „5G NortNet“ soll den neuen 5G-Mobilfunkstandard nutzen, um eine digitale, dezentrale und grüne Wertschöpfungskette zu etablieren.

Bei einer virtuellen Auftaktveranstaltung des BMVI zur Ausweitung des 5G-Innovationswettbewerbs stellte der Landkreis Göttingen Anwendungsbeispiele von 5G im Landkreis vor. Projektkoordinator Dr. Jochen Kuhl erläuterte, dass „Health5G.net“ als 5G-Campus-OpenLab in der UMG durch mobile Vernetzung neue Wege der innovativen Patientenversorgung ermöglicht. Mit „Health5G.net“ werden neben der 24-Stunden-Analyse von Vitaldaten (Blutdruck, Atmung, Herzfrequenz, Lagerung) weitere telemedizinische Anwendungen wie Videoanalyse, AR-Pflegebrillen oder mobile Ultraschallscanner über das 5G-Campusnetz in die Krankenversorgung integriert.

Das mobile Bett der Zukunft – ausgestattet mit hoch performanter Sensorik, intelligenten Reaktions-Funktionen (Aktoren) und Integration smarter Medizintechnik – unterstützt dabei den Kernprozess der Patientenversorgung von der Aufnahme bis zur Entlassung. Und die Mobilität der Sensorik geht über das Krankenhaus hinaus: Pflegeheime, Rehabilitationseinrichtungen und sämtliche Formen des altersgerechten Wohnens können von der Zusammenarbeit mit dem Klinikum profitieren.

Landrat Bernhard Reuter sieht große Chancen durch und für „Health5G.net“: „Das Projekt zeigt, wie mithilfe der Digitalisierung trotz des drohenden Fachkräftemangels in den Pflegeberufen eine erstklassige Patientenversorgung auch im ländlichen Raum sichergestellt werden kann.“ Das Projektteam arbeite hoch professionell und mit großem Engagement für die Umsetzung. Maßgeblich unterstützt werde es vom Göttinger Bundestagsabgeordneten Fritz Güntzler, macht Landrat Reuter deutlich.

Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstands der UMG, erklärt: „Für Pflegepersonal, Ärzte, Patienten und Besucher erschließt sich erhebliches Potenzial, diese noch besser in digitale Versorgungsprozesse eines Klinikums der Maximalversorgung zu unterstützen.“ Prof. Dr. Ramin Yahyapour, Chief Information Officer der UMG und Geschäftsführer der GWDG, führt weiter aus: „Neben einer besseren Versorgung durch beispielsweise smarte Patientenbetten mit ausgefeilter Sensorik ergeben sich bereits beim Eintreffen des Patienten neue Perspektiven für die direkte Kommunikation, Lokalisierung und Navigation über SmartPhones oder Tablets.“ Das beginne mit der Entzerrung von Wartezonen – gerade in Pandemiezeiten sehr wertvoll – und führe über die gesamte sogenannte Patienten-Journey bis hin zur technologiegestützten Unterstützung der Mobilisierung. „Dieses Projekt kann damit Wegbereiter zu einer umfassenden smarten Gesundheitsversorgung für Göttingen und die gesamte Region bis in ländliche Gebiete werden“, fasst Prof. Brück zusammen.

Prof. Dr. Michael Prilla von der TU Clausthal führt aus: „Mit unseren Pflegebrillen können wir durch Live-Videoübertragung Anleitung und Hilfe auf dem gesamten Campus ermöglichen, gerade mit der Integration in die 5G-Breitbandtechnologie werden so ,hands-free´ nutzbare pflege- und telemedizinische Anwendungen in das Projekt eingebracht.“

Kjell-Are Furnes, CEO von Ably medical, erklärt: „In der aktuellen Corona-Pandemie wird die Belastungsgrenze des Gesundheits- und Pflegesystems auch in Deutschland aufgezeigt. Um so mehr freuen wir uns Teil eines solchen kreativen Projektteams zu sein und durch die hoch innovative Sensor-, Analyse- und Präventionstechnologie die Qualität der Patientenversorgung zu erhöhen, die Effizienz des Gesundheitsapparates zu steigern und mit der 5G-Technologie die digitale Transformation im Gesundheitswesen auf ein neues Niveau zu heben.“

 

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