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22.04.2021

Bundesverdienstkreuz für Lydia Ballhausen


Kreisrat Riethig: „Sie sind die Idealbesetzung“

...LK Göttingen

Lydia Ballhausen wurde das Bundesverdienstkreuz verliehen. Kreisrat Marcel Riethig überreichte die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Allgemeinwohl im Namen des Bundespräsidenten. Geehrt wurde das soziale Engagement Ballhausens über mehr als vier Jahrzehnte. Zur Feierstunde im Lorenz-Werthmann-Haus in Duderstadt waren Familie und Wegbegleiter gekommen.

Das Bundesverdienstkreuz mache das Wirken von Menschen sichtbar, die zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen, erläuterte Riethig mit Blick auf Ballhausen. „Sie nehmen sich Probleme jeglicher Art uneigennützig an. Unter erheblichem Zeitaufwand und Zurückstellung der eigenen Interessen sind und waren Sie über die Arbeitszeit hinaus für Patienten, Hilfsbedürftige und deren Angehörige sowie Sterbende da“, zitierte er aus der Ordensbegründung. „Liebe Lydia Ballhausen, sie sind die Idealbesetzung einer Trägerin des Bundesverdienstkreuzes“, fasste Riethig zusammen.

Mehr als 40 Jahre lang war Ballhausen für den Caritasverband Südniedersachsen tätig; sie arbeitete in der Sozialstation, im Pflegestützpunkt und als Hausleitung im Lorenz-Werthmann-Haus. Dabei war der Übergang von Beruf und Ehrenamt fließend; in ihrer Freizeit organisierte sie Feste für Bewohner*innen, gestaltete Gottesdienste oder Dankfeste für haupt- und ehrenamtlich Helfende, initiierte Projekte für Pflegebedürftige und Angehörige und engagierte sich in der Hospizarbeit. Sie hat den Sozialdienst im Krankenhaus St. Martini aufgebaut und ist dort nach wie vor in der Ethikberatung und im Hospizdienst engagiert.

„Wir, liebe Lydia, sind als Caritasverband stolz, dass Du mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wirst. Es ist eine Anerkennung Deiner herausragenden Lebensleistung“, würdigte Ralf Regenhardt, Vorstandssprecher des Caritasverbands Südniedersachsen, ihr Engagement. Die Caritas fühle sich den Werten ihres Gründungsvaters Lorenz Werthmann auch 100 Jahre nach dessen Tod verpflichtet. „Da sind vor allem die Nächstenliebe, das Nah-am-Mensch-sein und die Fähigkeit, anderen Menschen Mut und Zuversicht zu schenken. Du hast diese Ziele und Werte in deinem beruflichen wie ehrenamtlichen Engagement wie keine andere gelebt und im Alltag umgesetzt“, so Regenhardt.

Sie habe ihre Arbeit immer als Dienst am Menschen, nie als Pflicht empfunden, erklärte Ballhausen. „Ich durfte Menschen helfen, habe aber auch viel von Ihnen bekommen“, sagte sie bewegt. Die Auszeichnung nehme sie als Anerkennung und stellvertretend für viele Mitstreiter entgegen, mit denen Sie gemeinsam in den vergangenen Jahrzehnten habe zusammenarbeiten dürfen. „Für mich ist es einfach eine große Freude. Für viele andere ist es, so hoffe ich, eine Motivation, sich ebenfalls für andere zu engagieren. Wir brauchen jetzt in dieser Pandemie, aber auch danach, eine Infektion mit Nächstenliebe und einen anderen Blick auf systemrelevante Berufe", fügte sie hinzu.

Die Feierstunde fand unter strengen Hygienemaßnahmen in Ballhausens früherer Wirkungsstätte, dem Lorenz-Werthmann-Haus, statt. Neben der Familie, Kreisrat Riethig und Vorstandssprecher Regenhardt nahmen Duderstadts Bürgermeister Thorsten Feike, Propst Thomas Berkefeld, der frühere Bürgermeister Wolfgang Nolte sowie Ehrenlandrat und Ehrenbürgermeister Lothar Koch teil.


 

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