Kultur

14.04.2021

Gelungene Online-Premiere im Jungen Theater


Mit "Land in Sicht" wurde erstmals eine Musikshow live und unplugged aufgeführt

...von Ralf Gießler

Seit einiger Zeit präsentiert sich das Junge Theater Göttingen (JT) seinem Publikum sehr erfolgreich mittels der Videokonferenzsoftware Zoom. Ob Balladentelefon, Lesungen oder Theaterstück - die Online-Veranstaltungen werden gut angenommen und treffen offensichtlich auch den Geschmack der Zuschauer (wir berichteten).

Am Freitag, den 9. April, ging nun das JT noch einen Schritt weiter. Live aus dem großen Theatersaal in der Bürgerstraße 15 wurde erstmalig eine Musikshow unplugged ins Netz gestreamt. "Land in Sicht" heißt die gut 60-minütige Show von Tobias Sosinka, Geschäftsführer des Theaters, und Fred Kerkmann. Intendant Nico Dietrich begrüßte zu Beginn zahlreiche Theaterfreunde via Bildschirm und gab einige Erläuterungen zur Veranstaltung: "Unser Ensemble singt an diesem Abend alte und neue Songs aus unseren Musikshows in akustischen Versionen. Begleitet werden die Akteure von Fred Kerkmann an der Gitarre. Das Besondere: Die Veranstaltung wird nicht nur live übertragen, Sie können auch mit den Ensemblemitgliedern interagieren. Wir sehen Sie und Sie sehen uns, fast wie im richtigen Theater." Geschäftsführer Sosinka, der nicht nur das Programm mit auf die Beine stellte, sondern später selbst einen Song zum Besten gab, bedankte sich bei allen Beteiligten für die viele Arbeit, die im Vorfeld geleistet wurde.

Zu Beginn der Show sang Michael Johannes Mayer das Stück "Als ich fortging". Das Lied aus der Feder von Dirk Michaelis/Gisela Steineckert ist ein Klassiker aus den späteren achtziger Jahren der DDR-Band Karussell und sorgte für einen stimmungsvollen Auftakt. Die Textzeilen "Nichts ist unendlich..., nichts ist von Dauer" könnte man auf die andauernde Corona-Pandemie übertragen. Ebenso die Worte "Wann kütt Land en Sicht? Vun mir uss schwemm ich bess dohin. Verfluchte Ewigkeit..." aus dem Lied "Land en Sicht" der Kölsch-Rockband BAP. Dieses Lied stand auch Pate für den Namen der Musikshow. Mehr als einmal kam deutlich zum Ausdruck, wie sehr sich die Protagonisten auf der Bühne das Ende der Ausnahmesituation wünschen. Vor Zuschauern spielen zu dürfen - wenn auch nur online - ist schon einmal ein Schritt hin zur Normalität: "Es ist ein Hammer wieder vor Publikum zu spielen", rief Gitarrist Fred Kerkmann ins Mikrofon.

Es folgten bekannte Titel, wie beispielsweise "Zombie", "Father and Son", "What's Up" oder "Shallow". Ein gelungener Mix aus ruhigen und schmissigen Nummern, der Freude bereitete. Entsprechende Online-Kommentare, wie zum Beispiel "Gänsehaut, super, vielen Dank dafür!" oder "Grandios. Chapeau!" waren auf bekannten Sozialen Medien zu lesen.
Weitere Vorstellungen am 16., 23. und 30. April werden folgen. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Wer dann dabei sein möchte, kann sich per E-Mail unter kasse@junges-theater.de anmelden, weitere Informationen wie immer auch auf der Homepage www.junges-theater.de.




 

Anzeige