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13.04.2021

Nicht nur die Übungsabende, auch die Kameradschaft fehlt


Seit über einem Jahr kann der Spielmannszug Gittelde nicht gemeinsam musizieren und hofft nun auf einen Start mit dem traditionellen Wecken.

von Herma Niemann

Mit Schlagzeug, Lyra, Querflöten und Becken sorgt der Spielmannszug Gittelde von 1953 nicht nur für gute und flotte Musik, sondern auch immer für besonders viel gute Stimmung beim Publikum - ob bei Schützenfesten, bei der Begleitung der Einschulung in Gittelde und Münchehof oder beim traditionellen Wecken im Mai.

Aufgrund der Corona-Krise hat der letzte Übungsabend kurz nach der Jahreshauptversammlung im Februar des vergangenen Jahres stattgefunden, wie der Vorsitzende, Harald Hartje, in einem Gespräch mit unserer Zeitung berichtet. Seit über einem Jahr also keine gemeinsamen Übungsabende und keine Veranstaltungen, das bedeute, dass, wenn der Spielmannszug wieder beginnen dürfe, viel auf die Musiker zukäme. „Wir fangen dann wieder ganz von vorne an, die ersten Monate haben wir wohl viel zu tun“, so Hartje. Zumindest, was die jungen Spieler betreffe, die noch nicht so viel Übung wie die „alten Hasen“ hätten. „Sowie wir wieder spielen und üben dürfen, legen wir los“, sagt der Vorsitzende hoffnungsvoll. Und dann müsse auch die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen des kompletten Vorstandes und des erweiterten Vorstandes durchgeführt werden. Harald Hartje werde allerdings aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden kandidieren, wie er sagt. Als Ausbilder für den Bereich Schlagzeug werde er aber weiterhin zur Verfügung stehen. Im Vorstand ist Harald Hartje bereits seit 1975, zuerst als Jugendwart. Später wurde er zweiter Vorsitzender und war dann jahrelang erster Vorsitzender mit kleinen Unterbrechungen.

Beigetreten zum Spielmannszug sei Hartje damals, weil ihn und auch ein paar seiner Freunde das Zeltfest im Jahr 1973 zum 20-jährigen Bestehens des Vereins sehr beeindruckt habe. Viele befreundete Spielmannszüge spielten damals auf. Der Vorsitzende des Spielmannszuges Gittelde war damals Helmut Schubert. Viele junge Leute seien zu der Zeit eingetreten, so dass der Spielmannszug mit ungefähr 60 Spielern einen großen Jugendzug hatte. Zusammen mit den Erwachsenen bestand der Zug aus ungefähr 80 Musikern. In den 1980er Jahren hätten auch noch die Lehrgänge im Jugendfreizeitheim Silberborn im Solling stattgefunden. Die Lehrgänge liefen über ein gesamtes Wochenende und beinhalteten die Musik-Leistungsabzeichen D1 bis D5. „Am Ende aller Lehrgänge waren wir sogar in der Lage, selbst ein Stück zu komponieren“, so Hartje, der sich gerne daran erinnert. Zum Abschluss habe es immer ein Konzert für die Eltern gegeben. Aber auch heute noch werde innerhalb des Spielmannszuges die Kameradschaft und das Miteinander groß geschrieben, wozu normalerweise auch gesellige Abende dazugehören. „Das fehlt uns momentan sehr. Im Spielmannszug sind schon manche gute und lange Freundschaften entstanden“.

Momentan hat der Spielmannszug 21 aktive und 51 passive Mitglieder sowie 7 jugendliche Spieler. Sollte der Übungsbetrieb wieder starten dürfen, sind neue Mitglieder gerne gesehen. Zudem sucht der Spielmannszug auch noch nach Ausbildern im Bereich der Flöten. Die Übungsabende finden normalerweise dienstags ab 18 in der Grundschule Gittelde statt. Auch wenn inzwischen die Schützenfeste in Förste, Badenhausen, Gittelde und in LaPeKa aufgrund der geltenden Verordnungen abgesagt und verschoben wurden, hoffe der Spielmannszug dennoch darauf, in diesem Jahr wieder tätig werden zu dürfen. „Es wäre schön, wenn wir am 1. Mai mit unserem traditionellen Wecken unsere Saison eröffnen können“, so Hartje „wir wollen den Menschen gerne wieder mit unserer Musik Freude bereiten“. hn

BU

Der Spielmannszug Gittelde sorgt mit seiner Musik immer für viel gute Laune bei den Gästen: hier bei der Einschulung der neuen ABC-Schützen in Gittelde im Jahr 2019.

Fotos Herma Niemann

 

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