Vereinsleben

01.04.2021

Harzklub Lerbach war trotz Pandemie sehr aktiv


Der wiedergewählte Vorstand des Harzklub Zweigvereins Lerbach zusammen mit seinen politischen Gästen

...von Petra Bordfeld

Der Vorstand des mittlerweile 133 Jahre alten Harzklub Zweigvereins Lerbach hatte zu einer Premiere der ganz anderen Art eingeladen. Denn in der Vereinsgeschichte traf man sich zum ersten Mal zur Jahreshauptversammlung in der Stadthalle Osterode. Grund für diesen Ortswechsel war die Tatsache, dass die Corona-Vorschriften den traditionellen Treffpunkt nicht zugelassen hatten.

Bevor Frank Koch, der seit 25 Jahren das Amt des ersten Vorsitzenden inne hat,  seinen Bericht vorlegte, brachte er seine Freude darüber zum Ausdruck, dass er doch so viele Teilnehmer, unter ihnen auch Osterodes Bürgermeister Jens Augat und Lerbachs stellvertretenden Ortsbürgermeister Oliver Kutscher begrüßen konnte.

Er erinnerte daran, dass sich der Vorstand sowohl 2019, als auch 2020  in regelmäßigen Abständen getroffen hat. Man sei aber auch erneut für den Hexentrail-Checkpoint in der ehem. Grundschule Am Schwarzenberg  verantwortlich gewesen. Auch seien 2019 noch Wanderungen durchgeführt und für 2020 geplant worden. Die Sorgenfalten, die sich wegen der Funkanlage auf dem Aussichtsturm gebildet hätten, seien mittlerweile auch wieder geglättet. „Wir haben mit der Forst und den Betreibern gesprochen, so hat sich alles zum Guten gewendet“. Der Turm hätte übrigens auch im zurückliegenden Jahr dem kritischen Blick des TÜV standgehalten.

Zwar hätte man im zurück liegende Jahr keine Feiern ausrichten dürfen, dahingegen hätten die Arbeitseinsätze stattgefunden. „Das ist etwas, was immer im Interesse der Wegeerhaltung stattfinden muss“. Auch wenn 2020 ein ein sehr gutes Team unterwegs gewesen wäre, hoffe er, dass sich auch mal jüngere Helfer finden könnte.  Da man nicht auf die Erfüllung dieses Wunsches hätte bauen können, wurden zur Arbeitserleichterung ein  neuer Quad und ein Anhänger angeschafft. „Wir hoffen, dass beides und auch alle anderen Gerätschaften noch lange funktionieren werden“.

Erfreulich sei die Spendenbereitschaft seitens des Dorfbudgets vom Landkreis Göttingen und der Volksbank gewesen. Besonders hätte man sich aber auch darüber gefreut, dass die Stadt Osterode den traditionellen 200 Euro noch außergewöhnliche 500  € hinzugefügt hatte. Nicht minder erfreulich sei die Vereinsfahrt in 2019 gewesen, welche ins Altmühltal geführt hatte. „Es konnte niemand ahnen, dass 2020 nichts mehr geht“. Auch wenn es momentan nicht möglich ist,  eine Fahrt durchzuführen, werde er sich überlegen, ob eventuell im August die Fahrt für 2022 geplant werden kann. „Denn Fahrten stärken die Gemeinschaft“.

Abschließend dankte Frank Koch  allen, die durch ihre Mitarbeit dazu beigetragen haben, dass die Vereinsarbeit auch in der Coronakrise gut gelaufen ist. 
Rosalie Großheim, die Leiterin der Brauchtumsgruppe „De fidel’n Lerbschen“  erinnerte in ihrem Bericht daran, dass man sich Anfang 2020 noch getroffen und ein Ständchen in Bad Lauterberg gegeben hätte. Dem hätte sich noch dreimal ein Treffen zum gemeinsamen Singen angeschlossen, dann ließ Corona aber nichts mehr zu. „Was 21 werden wird, wissen wir alle nicht, vielleicht ist es aber mal wieder möglich, dass wir und zum gemeinsamen Singen Treffen dürfen".

Wegewart Joachim Koch machte in seinem Bericht, den er mit informativen Bildern untermalte, deutlich, dass das Arbeitseinsatzteam alle Hände voll zu tun und wenig Zeit zum Ausruhen gehabt hatte.  Schließlich hatte es gegolten sowohl 2019, als auch 2020 Wanderwege wieder gut begehbar zu machen, neue Hinweisschilder und ebenso neue Bänke aufzustellen. Während besagte Schilder auch UPS-Daten aufweisen, sind die „Beine“ der neuen Bänke einbetoniert, damit sie nicht unerwartet Füße bekommen.  
So konnten viele durch das Abholzen der kranken Fichten entstandene Flächen zu Ruheplätzen mit schöner Weitsicht hergerichtet werden. Die werden übrigens ebenso gerne angenommen wie die Wanderwege, welche sich auf eine Gesamtlänge von rund 120 Kilometer belaufen.

Naturschutzwart Heiner Wendt mahnte eingangs an, dass die Fichte absolut kein Gehölz für die Harzregion sei. In den Jahren, wo Bauholz benötigt wurde, habe man aber auf diesen Flachwurzler zurück gegriffen, der aufgrund der trockenen Sommer langsam austrocknete und so kein Harz mehr bilden könne. Genau diese Substanz bräuchte der Baum aber, um dem Borkenkäfer contra zu geben. 
Man müsse die Fehler der jüngsten Vergangenheit mit dem Blick auf das Wetter im Auge behalten und bemüht sein, einen Wald für die übernächste Generation zu pflanzen, hier böte sich der Mischwald an, welcher ja bereits an einigen Stellen im Kommen sei.

Große Sorgen bereiteten dem Sprecher aber Mountainbiker, die sich rücksichtslos im Wald eigene Strecken einrichten. Dass sie damit den Waldboden schädigen und Wildtiere aufschrecken scheint sie nicht zu interessieren. Es sei froh, dass die meisten Menschen im Wald vernünftig seien.
„2019 war die Welt noch in Ordnung,“ so Wanderwartin Monika Trull. Man hätte sich über die gute Beteiligung an sechs Wanderungen freuen dürfen. 2020 hätten die Wanderschuhe im Schrank stehen bleiben müssen. Wenn man sie in diesem Jahr wieder anziehen könne, werde man auch kürzer Strecken anbieten.

Jens Augat begann sein Grußwort mit der Anmerkung, dass die Stadt Osterode  den Entscheidungen von Berlin, Hannover und Göttingen hinsichtlich der Coronaanordnungen ein Stück hilflos gegenüber stehe. Man wünsche sich  mehr tun zu können. „Auf der anderen Seite sind wir  aber ganz froh über die Präsenzveranstaltung der Harzklub Zweigvereins Lerbach“.  Besonders freue ihn, dass die Corona-Pandemie dafür sorge, dass viele Menschen den Harz neu oder wieder  entdecken. Er sprach dem Lerbacher Harzklub großen Dank und viel Anerkennung dafür aus, dass er unendlich viel im Interesse der Touristen umsetze. „Danke für die großartige Arbeit‘“.

Er habe das Gefühl, dass in Lerbach viel passiert, schließlich hat es Baumhäuser und und eine neue Campingplatzbesitzerin. Auch da hätte der Harzklub die Vorarbeit geleistet. Denn das alles gebe es nicht, wenn er nicht das interessante Wegenetz in Schuss hielt. Außerdem habe die Stadt ja auch in diesen Ort investiert. Endlich ist das Schützenhaus in ihren Händen. Er hoffe, dass der Schandfleck 2022 weg sein wird. Auch die neue Kinderkrippe im Kindergarten dürfte Lerbach sehr gut tun.
Oliver Kutscher betonte, dass er es ganz toll fände, dass der Harzklub es gewagt hatte, die Jahres Hauptversammlung in der Stadthalle Osterode durchzuführen. „Ihr sei ein gutes Vorbild für andere Vereine“. Im Namen des Ortsrates überbrachte er ein großes Dankeschön an den Harzklub. „Ohne euch wäre Lerbach um Vieles ärmer“.

Bei den anstehenden Vorstandswahlen gab es keine Änderungen. Denn es gab ausnahmslos einstimmige Wiederwahlen. Da die Ehrung treuer Mitglieder aus Corona-Gründen nicht durchgeführt werden durfte, verlas Frank Koch die Namen und versicherte, dass sie alle persönlich geehrt werden, wenn es die Auflagen zu lassen.

DIE GEEHRTEN
Für 60 Jahre währende Treue: Irene Kiwitt                             
Für 40 Jahre währende Treue: Christa Rennert, Jürgen Trull und Joachim Wolf                        
Für 25 Jahre währende Treue: Barbara Hirschhausen und Werner Hirschhausen            

VORSTANDSWAHLEN
Erster Vorsitzender:                 Frank Koch              
Zweiter Vorsitzender:              Manfred Weigel              
Schatzmeister:                         Hans-Jürgen Hammer  
Wegewart:                               Joachim Koch    
Brauchtumsgruppenleiterin:    Rosalie Großheim  
Naturschutzwart:                      Heiner Wendt
Wanderwartin:                         Monika Trull                           
Neu gewählte Kassenprüferinnen:   Christine Ahrend und Karin Pinnecke

 

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