Regionales / Stadt Osterode / Osterode

31.03.2021

Jägerschaft Osterode zählte Langohren


...von Petra Bordfeld

Ostern steht vor der Tür, und das ist die traditionelle Zeit, in welcher die Jägerschaft Osterode am Harz die Feldhasen zählt, um so im Altkreis Osterode  auf die Situation der Sprinter, die bereits 2001 und 2015 von der „Schutzgemeinschaft Deutsches Wild“ zum Tier des Jahres erklärt wurde, aufmerksam zu machen.
Weil die Feldhasenpopulation im Bereich der Jägerschaft Osterode  seit 2005 zwischen 9,1 und 11,6 pro Quadratkilometer liegt, ist  sie im Vergleich zum restlichen Niedersachsen, trotz leichter Abwärtstendenz, relativ stabil.

„Grundsätzlich wirken auf den Feldhasenbesatz vier wesentliche Faktoren ein. Es sind die Witterungsverhältnisse, das hasentypische Krankheitsgeschehen, die natürlichen Fressfeinde und die Qualität der Lebensräume“, so Dr. Karl Schumann, Vorsitzender der Jägerschaft Osterode.
Allerdings reichten günstige Witterungsbedingungen allein nicht aus, denn gerade die Qualität der Biotope sei entscheidend: „Hasen benötigen strukturreiche Lebensräume mit Hecken, Saumstrukturen und Brachflächen, da sie hier optimale Äsung und Deckung finden“, so Dr. Schumann weiter.
Nicht „nur“ wichtig für Hasen seien die Feldhecken, Ackersäume und Brachflächen. Denn  die böten allen Niederwildarten und Bodenbrütern Nahrung und Deckung. 

Aus dem Grund arbeiteten bei der Gestaltung geeigneter Biotope Jäger und Landwirte zusammen, um so Blühstreifen oder Wildäcker anzulegen. „Diese verbessern nicht nur den Lebensraum für die Hasen, sondern auch für viele andere Arten. Denn der Kiebitz, die Feldlerche, Insekten oder Bienen profitierten in gleichem Maße von diesen Maßnahmen“.
Die Jägerschaft Osterode betreut übrigens  rund 15 Hektar Biotopschutzflächen im Altkreis und leistet damit einen Beitrag zum Artenschutz.

Neben der Biotophege sei aber auch eine angepasste Bejagung von Beutegreifern zum Schutz von Hasen und anderen Bodenbrütern, wie etwa den Rebhühnern oder Kiebitzen, notwendig. „Der Erhalt der Fangjagd ist für uns ein unerlässliches Mittel zur Regulierung dieser Beutegreifer und somit ebenfalls von zentraler Bedeutung für den Schutz bedrohter Arten“, betonte Claus-Wilhelm Deig, allgemeiner Vertreter des Kreisjägermeisters und stellvertretender Vorsitzender der Jägerschaft. 

Dank der hohen Beteiligungsrate der Jagdbezirksinhaber von 81 Prozent am WTE liegt seit deren Anbeginn im Jahre 1991 für Niedersachsen eine flächendeckende und verlässliche Datenbasis vor, welche eine wesentliche Grundlage für naturschutz- und jagdrechtliche Entscheidungen bildet. 
Auch die Jägerschaft Osterode beteiligt sich jedes Jahr kontinuierlich an der WTE. Durch diese Bestandserfassungen, welche das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung wissenschaftlich begleitet, werden so Jahr für Jahr fundierte Daten zur Populationsentwicklungen, nicht nur des Feldhasen erhoben, sondern auch für viele andere heimische Wildarten in der Region. 
Übrigens können ab dem nächsten Jahr die Jagdbezirksinhaber die WTE-Daten (Wildtiererfassung in Niedersachsen) auch online über eine webbasierte Eingabemaske eingeben. Weiterführende Informationen sind über die Hegeringleiter zu beziehen.



 

Anzeige