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17.03.2021

DLRG geht von zusätzlich 75.000 Nichtschwimmern aus


Seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres findet im Gittelder Lehrschwimmbecken und auch im Schwimmbad in Seesen keine Schwimmausbildung mehr statt

Wegen der Corona-Krise konnte nur bis Anfang des vergangenen Jahres die Schwimmausbildung stattfinden/Ortsgruppe hat Vertrag mit Landkreis zum Bevölkerungsschutz

von Herma Niemann

Gittelde. „Unter der Corona-Krise ist neben unserem Ausbildungs- und Übungsbetrieb auch das komplette Vereinsleben vollständig zum Erliegen gekommen“. Das berichtete der erste Vorsitzende der DLRG Ortsgruppe Westharz, Tom Barkow, auf der Jahreshauptversammlung, die zum ersten Mal online mit knapp 30 Teilnehmern stattgefunden hat.

Als Moderator führte Florian Unger vom DLRG-Bezirk Göttingen durch die Jahreshauptversammlung. Erfreulich sei, dass die Mitgliederentwicklung bis jetzt stabil geblieben sei so Barkow weiter. An dieser Stelle dankte der Vorsitzende  allen Mitgliedern und Gönnern, die der DLRG die Treue gehalten haben. Auch wenn momentan keine Veranstaltungen stattfinden würden, sei die Vorstandsarbeit natürlich weitergegangen. Zudem hat die DLRG ihr Aufgabengebiet um den Bereich „Einsatz“ noch erweitert. Seit August des vergangenen Jahres stellt die Ortsgruppe einen Bootstrupp für den Bevölkerungsschutz im Landkreis Göttingen. Momentan fehle noch der Zuwendungsbescheid, um das Boot anschaffen zu können. Auch wenn man noch nicht ganz  einsatzbereit sei, sei das Team zur Kontaktverfolgung geschult worden und in die Planungen als Unterstützung für den Betrieb des Impfzentrums in Herzberg einbezogen.

Weiter berichtete Barkow, dass die gesellschaftlichen Folgen der Corona-Krise auf die Schwimmfähigkeit noch nicht ganz abzusehen seien. Eine grobe Schätzung sei, dass man für das Jahr 2020 mit zusätzlichen 75.000 Nichtschwimmern deutschlandweit rechnen müsse. Nicht nur hier in der Ortsgruppe in Gittelde sondern landes- und bundesweit habe seit der Corona-Krise kaum oder gar keine Schwimmausbildung stattgefunden. Wie sich dieser Rückstand eines kompletten Jahrgangs, der kein Schwimmen gelernt hat, auswirken werde, könne man nur mutmaßen. Diesen Rückstand zu beheben, könnte zu einer Herausforderung werden, und das auch, weil die DLRG schon seit Jahren weitere Helfer und Ausbilder suche.

Die dramatische Entwicklung belegten auch die Zahlen, die der Technische Leiter, Thomas Meier, lieferte. Anfang des Jahres bis zum ersten Lockdown habe die Schwimmausbildung noch durchgeführt werden können, die mit den Zahlen aus dem Jahr 2019 in keiner Weise zu vergleichen sind. Im vergangenen Jahr wurden neun Seepferdchen abgenommen, ein Jahr vorher waren es 22. Es wurde kein mal das Deutsche Jugendschwimmabzeichen (DSJA) Bronze, zweimal das DSJA Silber und einmal das DSJA Gold sowie dreimal das Deutsche Rettungsschwimmerabzeichen (DRSA) Bronze, 23 mal das DRSA Silber und kein mal das DRSA in Gold abgenommen. An dieser Stelle betonte Meier, dass die DLRG weiterhin Helfer bei den Schwimmstunden suchen.

Für den Bereich Einsatz ergänzte Mareike Kügler zum Vertrag mit dem Landkreis über den Bevölkerungsschutz, dass ein großer Posten die Beschaffung der persönlichen Schutzkleidung gewesen sei, der dank dreier Spenden abgedeckt werden konnte. Zudem sei die Ortsgruppe in die Arbeitsgemeinschaft Wasserrettung aufgenommen worden, die durch die Ortsgruppe Dransfeld-Adelebsen und den Ortsverband Eichsfeld gegründet wurde. Der zweite Vorsitzende, Joshua Friederichs, berichtete, dass vor einem Jahr die Homepage neu gestaltet wurde, die sich seitdem viel übersichtlicher präsentiere. Einen Ausblick auf das kommende Jahr gab es von der Vorsitzenden des Jugendvorstandes, Mareike Hartmann. Nächstes Jahr kann die Swimmy-Gruppe das zehnjährige Jubiläum feiern. In der Hoffnung, dass die Corona-Krise es zulasse, plane man ein großes Kinderfest im kommenden Sommer.

In seinem Grußwort drückte der Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund, Harald Dietzmann, seine Hoffnung aus, dass die ausgefallenen Aktionen und die ausgefallenen Schwimmstunden möglichst keine großen Auswirkungen haben mögen. Als sehr positiv bezeichnete Dietzmann den Vertrag mit dem Landkreis zum Bevölkerungsschutz. „Ich bin zuversichtlich, dass die Mitglieder der DLRG auch weiterhin die Treue halten werden“, so der Ortsbürgermeister Olaf de Vries, der sich darüber freue, dass die DLRG aus der SPD-Maskenaktion eine Spende erhalten habe.

Die für langjährige Mitgliedschaft Geehrte sollen demnächst persönlich ihre Präsente überreicht bekommen.

Ehrungen für Mitgliedschaft

50 Jahre: Beatrix Klingebiel, Bettina Mellinghausen, Rolf Münnich, Ingrid Schrader und Ralf Wiekert

25 Jahre: Mirja Blötz, Angelika Karl, Ralf-Peter Karl, Marvin Keune, Silvia Keune, Franziska Müller und Lukas Walter

10 Jahre: Jannik Ahfeldt, Thorben Ahfeldt, Ralf Bergmann, Lena Beulshausen, Leticia Hildenfeld, Jona-Matthias Kulawig, Leon Lauer, Lisa Lauer, Marion Lauer-Bergmann, Lea-Sophie Lohrberg, Marco Neuse, Dana-Dee Nitsche, Leslie Rettstadt, Levi Rettstadt, Manja Waschke und Leonie Zellmann.


Die Jahreshauptversammlung der DLRG Ortsgruppe Westharz fand in diesem Jahr online statt

 

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