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16.03.2021

Patrick Duda überzeugte nicht nur Dieter Bohlen


Patrick Duda ist noch immer stolz auf sei Recall-Papier

von Petra Bordfeld

Düna. „Ich stand an einer Stelle, wo ich mich schon immer hin geträumt hatte“, so Patrick Duda zu seinem DSDS-Auftritt auf dem Rheindampfer „Blue Rhapsody“. Denn die aus Mike Singer, Maite Kelly und Dieter Bohlen bestehende DSDS-Jury ließ sich mitreißen und auch überzeugen, als er „Eine weiße Rose“ der Kastelruther Spatzen zu Gehör brachte. Das verdeutlichten die drei mit dem Überreichen des Din-A-4-Blattes, auf dem „Recall“ gedruckt stand. Bohlen betonte: „Zwar ist Volksmusik nicht mein Ding, aber dein Auftritt hat mich überzeugt, dass du das bist“. 

Nachdem der Sänger, Trompeter und musikalischer Leiter der „Sösespatzen“ dann im Recall John Denvers „Country Road“ vorgestellt hatte, bat der DSDS-Titan ihn darum, auf der deutschen Schiene zu bleiben. „Die glaubt man dir mehr, als die englische“. 

Wie ist es überhaupt zu diesem Auftritt gekommen? Der Dünaer Jung schmunzelte und versicherte, dass er sich bestimmt nicht selbst beworben hätte. Irgendwie sei ihm in den Kopf gekommen, im Wohnzimmer das Lied aufzunehmen, mit dem sich Ramon Roselly bei DSDS 2020 auf Platz eins gesungen hatte. Das Endprodukt habe er dann ganz spontan auf Instagram geschickt. Und genau das wurde dort nicht nur weit über 6 000mal angeklickt, sondern stieß auch auf Aufmerksamkeit des DSDS-Teams, welches im Internet auf der Suche nach möglichen Teilnehmern für die neue DSDS-Staffel war. 

Nach einem sehr interessanten Anruf nahm das auf Düna aufgenommen Lied den Weg nach Köln. Drei Wochen später trudelte bei Patrick Duda die Einladung der Produktionsfirma ins MMC-Studio ein, wo er sich erst einmal einer fünfköpfigen Jury vorstellte. „Auch da habe ich schon „Eine weiße Rose“ der Kasselruther Spatzen angestimmt und hatte den braven Anzug an“. Das Kleidungstück ließ die Jury erst einmal davon ausgehen, dass sich ein Schlagersänger vorstellen wollte. Als sie feststellten, dass sie mit ihrer Annahme falsch lagen, gab ihm ein Jurymitglied noch einen Tipp: „Nimm eine große weiße Rose mit und überreiche diese am Ende deines Liedes Maite Kelly“. 

Dass diese Idee sehr gut ankommen sollte, stellte sich drei Wochen später bei dem Auftritt auf dem Rheindampfer heraus. Aber die Übergabe dieser weißen Rose und die Tatsache, dass Patrick Duda die Jury mit seinem Lied zum Mitmachen verführt hat, sind nicht die einzigen Erinnerungen. Denn ausgerechnet an dem Tag, wo auch sein Auftritt an Bord dieses gläsernen Palastes war, da herrschte ziemlich starker Wind. Dreharbeiten mussten an Deck abgebrochen und unter Deck erfolgen. „Ich habe den Sturm zwar gespürt, aber ich hatte keine Zeit, flusskrank zu werden“. Mit dem Recall-Papier, welches jetzt eingerahmt im Wohnzimmer an der Wand hängt, machte er sich zusammen mit seiner Mutter Susanne, die am Steuer saß, erst einmal wieder auf den Weg zurück nach Düna. 

Etwa zwei Wochen später traten die beiden erneut die Fahrt nach Köln an. Schon vier Tage zuvor hatte ihn die Mitteilung erreicht, dass er so viel Kleidung zusammenpacken möge, wie er für drei Wochen brauchen könnte. Zuerst fragte er sich, warum er so viele „Klamotten“ mitnehmen sollte. Beim Packen fiel ihm aber ein, dass ja nach dem ersten Recall alles innerhalb von drei Wochen abgedreht sein sollte. Und falls er weiterkommen sollte, könnte er nicht erst wieder zurück nach Düna fahren. Nach einer Nacht im Hotel, in welchen die DSDSler übernachteten, begaben sich die ersten 50 Interpreten an Bord, am Nachmittag folgten noch einmal genau so viel, zu denen gehörte Patrick Duda. 

Da es in diesem Wettbewerb auch noch das vierte Jurymitglied zugegen gewesen war, welches schon lange nicht mehr dabei ist, und durchblicken ließ, dass er das von dem jungen Mann aus dem Vorharz vorgetragene Lied alles andere als „nur“ gut fand, kam das Aus für ihn. Damals sagte er sich: „Volksmusik ist nicht der DSDS Renner, ich werde es nochmal probieren“. Für ihn war wichtig, dass es ihm gelungen war – mit einer Ausnahme – nicht nur der Jury ein Lächeln ins Gesicht gesungen zu haben. 

Im Prinzip hatte er vor, sich noch einmal bei DSDS zu bewerben, vielleicht mit der deutschen Version von „Country Roads“. Da aber Dieter Bohlen nicht mehr dabei sein wird, der ihm gegenüber ehrlich und menschlich gewesen war, wird er bei RTL erst einmal abwarten.  In jedem Fall hat er auch allen Grund zum Lächeln. Denn, dass seine „Weiße Rose“, nachdem sie im Fernsehen „aufgeblüht“ war, auf großes Interesse gestoßen ist, machten ihm die weit über 6.000 Klicks auf seine aktuelle Single „Egal was kommt, Ich werde warten“ deutlich und stolz.

 

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