Regionales / Gem. Bad Grund / Windhausen

01.03.2021

Lob für die Arbeit und das Engagement des Jugendcafé-Teams


v.l.: Das Team des Jugendcafés ist eingespielt: Ramona Deinzer, Diana Jordan, Melanie Henschel und Rebecca Singh

Der Ausschuss für Jugend, Soziales, Kultur und Tourismus tagte in der Dorfgemeinschaftsanlage „Alte Burg“ in Windhausen/Ansatz für Seniorenarbeit bleibt wie gehabt.

...von Herma Niemann

Die Corona-Pandemie hat zahlreiche Folgen. Auch die hauptamtliche Jugendpflegerin der Gemeinde Bad Grund, Melanie Henschel, musste und muss auch immer noch gravierende Einschränkungen für ihre Arbeit hinnehmen und mit den vorgegebenen Bedingungen arbeiten. Henschels Bericht lag zur Tagung des Ausschusses für Jugend, Soziales, Kultur und Tourismus, der am vergangenen Mittwoch in der Dorfgemeinschaftsanlge „Alte Burg“ in Windhausen tagte, in Schriftform vor. Darin berichtet Melanie Henschel, dass sie ihre Angebote in allen Bereichen teilweise reduzieren oder sogar aussetzen musste.

Insbesondere die offene Arbeit mit den Jugendlichen könne nur schwierig umgesetzt werden. „Wir sind leider alle durch die Corona-Pandemie aufgefordert, unsere persönlichen direkten Kontakte weitestgehend einzustellen und so müssen die Jugendräume leider vorerst auch noch geschlossen bleiben“, so die Jugendpflegerin. Leider habe der Lock-Down dazu geführt, dass viele Jugendliche im Hinblick auf ihre Freundschaften, ihre gewohnten Lebenswelten und ihre Entfaltungsmöglichkeiten herbe Einschnitte hinnehmen mussten und auch immer noch müssen. „Positiv ist, dass trotz Schließung der Jugendräume und des Jugendcafés einige Kontakte zwischen den Jugendlichen und mir nie ganz abgerissen sind.

Mit Hilfe digitaler Geräte konnte ich weiterhin Hilfeleistungen und Gespräche anbieten“. Dank sozialer Medien sind die Jugendlichen immerhin gut untereinander vernetzt und können auch andere Kontakte weiterhin pflegen. Viele Mütter und Väter hätten deshalb auch bestehende Regeln zur Nutzung digitaler Geräte gelockert, damit ihre Kids eine bessere Möglichkeit haben, diese Kontakte aufrecht zu erhalten. Dennoch sei es jedoch etwas anderes, wenn die Jugendlichen ein offenes Haus, eine Anlaufstelle wie das Jugendcafé haben, zu dem sie freien Zugang haben und ein offenes Ohr finden. Trotz der erheblichen Einschränkungen habe Henschel zwischendurch einige Einzel- und Beratungsgespräche mit Jugendlichen führen und sie in schulischen und persönlichen Belangen unterstützen können. Für dieses Jahr sei die schrittweise Öffnung des Jugendcafés geplant. Momentan sei Henschel dabei, eine Online-Plattform als weiteres Kommunikationsmittel für ihre Arbeit vorzubereiten. „Mein Ziel ist es, darüber wieder mehr Jugendliche zu erreichen und sie so bei zukünftigen Planungen besser mit einbeziehen zu können. Außerdem habe ich dann noch mehr Möglichkeiten, die Jugendlichen in Krisensituationen zu begleiten. Mir ist es wichtig, auch weiterhin als Ansprechpartnerin für sie da zu sein und auf ihre Bedürfnisse eingehen zu können“.

Über die Plattform möchte Henschel gemeinsam mit den Jugendlichen alternative Angebote erarbeiten und mit ihnen andere Wege und Möglichkeiten suchen, selbstbestimmte Freizeit und soziale Interaktionen zu pflegen und trotzdem das Risiko der Infektion zu umgehen. Für die Schüler der Oberschule musste das Angebot, die Mittagspause im Jugendcafé zu verbringen, leider auch entfallen. Zusammen mit dem Schulleiter Frank Keller soll demnächst besprochen werden, wann und unter welchen Bedingungen es zukünftig mit diesem Projekt weitergeht. Weiter geht Henschel auch auf die Betreuungsinitiative BIG ein, die ihren Betrieb zum Jahresende 2020 eingestellt hat. Leider habe sich bis zum Jahresende kein alternatives Sozialprojekt ergeben. Unabhängig davon stünden jedoch die Helferkräfte im Jugendcafé zur Verfügung. Sie bleiben Vereinsmitglieder des Vereins Arbeiten & Lernen in der Gemeinde Bad Grund. „Dass diese Möglichkeit bestehen bleibt ist für viele Projekte, die Rebecca Singh und ich im Laufe des Jahres planen und umsetzen, von großer Bedeutung. Denn nach wie vor sind Umfang und Erfolg vieler Projekte von der Unterstützung dieser ehrenamtlichen Helfer abhängig“, betont Henschel, die sich inzwischen seit vielen Jahren auf das eingespielte Team im Jugendcafé verlassen kann.

„Das ist eine tolle Sache, was Melanie Henschel, Rebecca Singh und das Jugendcafé-Team jedes Jahr leisten“, lobte Ausschussmitglied Petra Pinnecke „das ist unheimlich wichtig und auch eine gute Präventionsarbeit“. Was das diesjährige Ferienprogramm anginge, erklärte der Fachbereichsleiter für Familie und Soziales, Stephan Mantel, dass man wie im vergangenen Jahr auch erst einmal so plane, als ob es ganz normal stattfinde. Je nach der aktuellen Corona-Lage könne man dann entscheiden, wie es tatsächlich durchgeführt werden könne.

Weiter berichtete Höfert, dass im vergangenen Jahr aufgrund der Corona.Krise die Gästezahlen um 35 Prozent und die Übernachtungszahlen um 25 Prozent gesunken seien. Unter dem Punkt Investitionen nannte Höfert das geplante Projekt des Spielplatzwanderweges, der vom Höhlenerlebniszentrum Familien mit Kindern in die Bergstadt ziehen soll. Das Projekt soll mit Hilfe von LEADER-Fördergeldern finanziert werden. Allerdings habe man das Projekt und den LEADER-Antrag geteilt. Zunächst habe man nur für die Planungskosten in Höhe von 20.000 Euro einen Antrag gestellt, berichtete Höfert. Bei einer Bewilligung liege der Eigenanteil der Gemeinde bei 4.000 Euro. Da momentan die LEADER-Gelder nicht mehr so umfangreich zur Verfügung stünden, sollen bevorzugt mehrere kleine Projekte in Angriff genommen werden, bis ein größerer LEADER-Fördertopf wieder zur Verfügung stehe. Der Kur-und Touristikverein in Bad Grund stehe hinter diesem Projekt und wolle sich auch anschließend um die Pflege und Instandhaltung kümmern. „Wenn das Projekt realisiert wird, kommt es natürlich auch darauf an, wie die Bergstadt mit dieser Chance umgeht und die Touristen nicht vor verschlossenen Türen stehen lässt“, so Höfert. Was den Bereich Werbung für die Bergstadt anginge, seien wie in jedem Jahr 10.800 Euro für die TouristAG im Haushalt eingestellt. Wie Karl-Hermann Rotte über den Kämmerer ausrichten ließ, seien auch Werbemaßnahmen unter der Corona-Krise schwierig, da vieles normalerweise über die Messen laufen würde. Leider könne auch in diesem Jahr das E-Bike-Treffen nicht durchgeführt werden. Zum Vertrag mit dem Uhrenmuseum, der im Jahr 2022 ausläuft, sagte Höfert, dass ein neuer Vertrag, allerdings mit einem geringeren Zuschuss von der Gemeinde, abgeschlossen werde. Stephan Mantel berichtete noch, dass für den Bereich Seniorenbetreuung in der Gemeinde wieder 10.800 Euro im Haushalt stünden. Im vergangenen Jahr seien die Mittel zunächst wegen Corona nur zögerlich abgerufen worden, was sich jedoch um die Advents- und Weihnachtszeit dann geändert habe. Der Restbetrag aus dem vergangenen Jahr kann durch die verschiedenen Arbeitskreise noch bis Ende dieses Jahres verbraucht werden.

 

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