19.02.2021

Paten für Ehrenmal-Tafeln gesucht

Das Ehrenmal an seinem jetzigen Standort am Hang ist schlecht zu erreichen, deshalb sollen die Ehrentafeln mit neuen Stelen auf den Friedhof verlegt werden

Der Ortsrat von Bad Grund beschäftigte sich mit dem Haushaltsplan und mit der geplanten Verlegung des Ehrenmals

...von Herma Niemann

Vereine, Unternehmen oder auch Privatpersonen können sich in der Bergstadt Bad Grund an einem wichtigen Projekt beteiligen: Sie können die Patenschaft für eine oder mehrere der zehn Ehrentafeln des Ehrenmals zum Gedenken der Kriegstoten und Opfern der Gewaltherrschaft aller Nationen übernehmen.

Das Bad Grunder Ehrenmal soll vom jetzigen Standort am Hang oberhalb der Kirche auf den Friedhof verlegt werden, damit dies künftig barrierefrei erreicht werden kann (wir berichteten). Wie der Ortsbürgermeister, Holger Diener, auf der jüngsten Ortsratssitzung in Bad Grund berichtete, seien für die Verlegung, das heißt für den Neubau mit Stelen, 5.000 Euro im Haushaltsplan 2021 veranschlagt. Die dringend notwendige Sanierung der Ehrentafeln soll über Spendengelder erfolgen. Aus diesem Grund kam die Idee auf, dass für die Ehrentafeln Patenschaften übernommen werden können.

Eine Sanierung koste pro Tafel ungefähr 500 Euro, die der Pate dann übernehme, wobei man noch keine konkreten Kostenvoranschläge vorliegen habe. „Im Grunde ist das Ehrenmal in einer Form auch ein Grabstein“, so Holger Diener „deshalb passt es gut auf unseren Friedhof“. Eine Patenschaft werde auch der Ortsrat übernehmen, Peter Schwinger hatte schon vor einiger Zeit 300 Euro für die Sanierung der Tafeln gespendet. In der Sitzung wurde auch der Haushaltsplan und die Haushaltssatzung für 2021 behandelt. Für die Bergstadt sind darin die Planungskosten für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses sowie Planungskosten für den Spielplatzwanderweg, der über LEADER-Fördergelder realisiert werden soll, veranschlagt.

Mit Blick auf die mittelfristige Finanzplanung seien Planungskosten zur Sanierung des Hübichweges veranschlagt. Zunächst plane hier jedoch der Eigenbetrieb der Gemeinde die Sanierung des Regenwasser-, Schmutz- und Trinkwasserkanals. Der Ortsbürgermeister zeigte sich zufrieden, dass sich wichtige Maßnahmen für die Bergstadt im Haushaltsplan wiederfinden würden. Dem pflichtete Peter Schwinger (CDU) bei und sagte, dass es positiv sei, dass mit zahlreichen Freiwilligen Leistungen touristische Einrichtungen unterstützt werden. „Es ist gut, dass sich trotz Zukunftsvertrag viele Wünsche der einzelnen Ortschaften im Haushalt wiederfinden“, so Florian Albrecht (SPD). Wie bereits beim Ortsrat von Gittelde, ging es auch in dieser Sitzung über die Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms des Landkreises Göttingen (RROP), in der unter anderem die Fläche in der Gemarkung Gittelde „Sollieshai“ als Vorranggebiet für Windkraftanlagen ausgewiesen werden könnte (wir berichteten). Zu diesem Thema gebe es am 23. Februar und am 3. Februar jeweils von 17 bis 19 Uhr Online-Veranstaltungen auf der Homepage des Landkreises, damit sich Räte, Ortsräte und andere Betroffene informieren und ihr Interesse einbringen können.

Bisher sei das RRPO nur ein Entwurf, der jetzt bis zum 30. April in die öffentliche Diskussion gehe, so der Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund, Harald Dietzmann. Ein Veto-Recht gebe es nicht, aber man könne Stellungnahmen, Anregungen und Bedenken äußern. Wie Dietzmann sagte, hätten alle hauptamtlichen Bürgermeister bereits Fristverlängerung beantragt, in der Hoffnung, dass sich der Landkreis darauf einlasse. „Wir müssen uns erst intensiv mit dem Thema auseinander setzen“, so der Verwaltungschef „das Vorranggebiet Sollieshai liegt zwar im Landschaftschutzgebiet Harz, aber für die Errichtung von Windkraftanlagen gibt es auch Möglichkeiten, Ausnahmen zuzulassen“.

In seinem Bericht erwähnte Dietzmann, dass man leider bei der geplanten Sanierung des ehemaligen Rathauses in Verbindung einer Förderung durch die ZILE-Richtlinien nicht weiter komme. Man versuche jetzt über einen anderen Fördertopf (im Rahmen der Städtebauförderung) Mittel zu erhalten. „Ohne Fördermittel ist das Projekt nicht realisierbar“, so Dietzmann.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:

Mit Abstand und Masken fand die jüngste Sitzung des Ortsrates von Bad Grund im ehemaligen Rathaus statt