Regionales / LK/Stadt Göttingen

01.02.2021

Vier Bombenblindgänger erfolgreich gesprengt


Rolf-Georg Köhler, Oberbürgermeister von Göttingen, informiert sich über die Versorgung der Vierbeiner und die sonstigen ergriffenen Maßnahmen für die von der Evakuierung betroffenen Menschen

Die Sperrung des Evakuierungsbereiches wurde aufgehoben

von Ralf Gießler

Göttingen) Der Göttinger Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler sollte mit seiner tags zuvor getroffenen Einschätzung recht behalten. Denn in der Tat stand allen Beteiligten und Betroffenen ein sehr langer Tag bevor. Mehrere Hilfsorganisationen, Notfallseelsorger, auch Soldaten des Jägerbataillons aus Rotenburg (Wümme), um nur einige zu nennen, standen bereit, die Evakuierten bestmöglich zu versorgen. Nicht zu vergessen die Feuerwehren, das Technische Hilfswerk und die Polizei Göttingen. Letztere nicht nur als Helfer, sondern auch teils selbst von Evakuierung betroffen.

Bereits im Vorfeld lobte die Stadtverwaltung das ausgesprochen professionelle Verhalten der ehren- und hauptamtlich involvierten Helfer und Unterstützer. Die Räumung habe in hohem Maße gut geklappt, wie auch die Polizei bestätigte (wir berichteten). Köhlers Dank ging darüber hinaus an Hoteliers und die Göttinger Verkehrsbetriebe, die für Bereitstellung von Übergangsräumlichkeiten bzw. für einen reibungslosen Shuttle-Verkehr zu den drei Evakuierungszentren sorgten: "Es gab eine grandiose Bereitschaft zu helfen." Christian Schmetz, Erster Stadtrat Göttingens, unterstrich: "Die Zusammenarbeit aller klappt gut, ebenso die Abstimmung und Kommunikation."

Etwa kurz nach 1 Uhr nachts des 31.01. hieß es dann Aufatmen. Die Sprengung der vier entdeckten Bomben war nach Auskunft des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Niedersachsen erfolgreich verlaufen. Hinweise auf Verletzte lagen zu diesem Zeitpunkt nicht vor. Kurz darauf sichteten Erkundungsteams das Gebiet in Bezug auf mögliche Schäden und Gefahrenstellen und begutachteten die Lage. Denn bevor das Sperrgebiet wieder freigegeben werden konnte, waren Kontrollen aller Gebäude unumgänglich. Mit Hilfe einer Polizeidrohne verschafften sich die Einsatzkräfte noch in der Nacht einen Eindruck über das Areal. Auf diesem Weg sei man in der Lage gewesen, etwaige, durch die Sprengung verursachte Schäden zu erfassen.

Um 03.19 Uhr dann das positive Ergebnis: Die Erkundungen hatten ergeben, dass die entstandenen Schäden mit wenigen Ausnahmen gering seien. Die Sperrung des Evakuierungsbereichs wurde daher aufgehoben. Die Bewohner durften wieder zurück in ihr Zuhause. Für den Rücktransport aus den Evakuierungszentren IGS Geismar, Felix-Klein-Gymnasium und Zentralmensa der Universität Göttingen standen Bus-Shuttles der Göttinger Verkehrsbetriebe bereit. Die Gebäude Pfalz-Grona-Breite 1 und 3 und Narzissenweg 2 weisen jedoch stärkere Schäden auf. Die betroffenen Bewohner dieser Gebäude wurden gebeten, sich bitte umgehend beim Bürgertelefon (Telefon 0551 - 400 4048) zu melden.

In einer am Sonntagmorgen anberaumten Pressekonferenz informierten Rolf-Georg Köhler (Oberbürgermeister von Göttingen), Christian Schmetz (Erster Stadtrat), Rainer Nolte (Polizei-Chef), Thomas Bleicher (Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen), Dr. Martin Schäfer (Leiter Berufsfeuerwehr Göttingen) sowie Harald Melzer (Leiter des städtischen Fachbereichs Ordnung) über den Verlauf der Ereignisse und den aktuellen Stand der Dinge.

Nach wie vor sind die entsprechenden Informationskanäle für die Bevölkerung geöffnet, siehe auch die Adressen/Telefonnummern im Vorbericht.

 

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