Vereinsleben

27.01.2021

Das Jahr 2020 war für die Jägerschaft ganz anders


Vertreter des Hördener Gemeindrates, Mitglieder des erweiterten Vorstands der Osteroder Jägerschaft und der Vorsitzende der Jägerschaft Duderstadt, MDL Thomas Ehbrecht, vor dem neuen Toilettencontainer und dem Insektenhotel

...von Petra Bordfeld

Das Jahr 2020 begann für die Jägerschaft Osterode ganz normal. Anfang März fand Mitgliederversammlung bereits zum 50. Mal und traditionell im Schützenhaus in Wulften statt. Aus dem Grund ließ es sich Wulftens Bürgermeister Henning Kruse, nicht nehmen dem ersten Vorsitzenden der Jägerschaft, Dr. Karl Schumann, ein Präsent zu überreichen.

Ehrengast war der Präsident der Niedersächsischen Landesjägerschaft, Helmut Dammann-Tamke, der seinen Jubiläumsvortrag mit folgender Feststellung begann: „Die Jäger in Niedersachsen werden jünger und weiblicher“.

Kreisrätin Marlies Dornieden ließ in ihrem Grußwort vernehmen, dass sie auch für das Corona-Virus zuständig wäre. Deswegen sei ein Bürgertelefon eingerichtet worden.

Und genau nach der Sitzung sollte alles anders werden. Die von der Bundesregierung Mitte März aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie beschlossenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Deutschland betrafen die Jägerschaft sofort. Der Schießstand Aschenhütte musste geschlossen werden, die Bläser durften nicht mehr üben, das Info-Mobil stand still und alle für 2020 geplanten größeren Veranstaltungen wurden abgesagt.

Die Landesregierung lockerte ab Mai diese harten Auflagen in der Corona-Verordnung. Danach dienen die Schießstände im Interesse einer waidgerechten Jagdausübung dazu, Jagdwaffen an- und einzuschießen. Insoweit durften sie für jagdliche Zwecke unter den allgemeinen Hygienevoraussetzungen genutzt werden. Der Übungsbetrieb auf dem Schießstand konnte wieder anlaufen.

Die Ausbildung der Jungjäger startete allerdinbgs noch in den Sommerferien und die Schießprüfung fand, wie geplant, am 24. Oktober 2020, statt, alles unter strengen Corona-Regeln. Die Hundeausbildung, einschließlich der Prüfungen, konnte ebenfalls durchgeführt werden, wobei Covid 19 nicht vergessen wurde. Erfreulicher Weise bestanden 20 Hunde die unterschiedlichen Prüfungen. Dahingegen mussten sich die Bläser noch gedulden, bis ein deutlich eingeschränkter Übungsbetrieb in Kleingruppen wieder möglich war, zuerst nur im Freien auf dem Schießstand Aschenhütte. Selbst das Info-Mobil konnte im Sommer noch einmal die Grundschule in Hörden besuchen.

Die meisten der für 2020 geplanten Maßnahmen seien umgesetzt worden: „Auch der neue Toilettencontainer mit zwei Sammelbehältern für das anfallende Abwasser ist fertig und wurde von der Samtgemeinde Hattorf abgenommen“. Die Gemeinde Hörden und die Jägerschaft Duderstadt haben dieses Projekt finanziell gefördert. „Außerdem wurde der Aufenthaltsraum im Schießstand renoviert und die Stromversorgung auf den aktuellen Stand der Technik gebracht“, erinnert Dr. Schumann.

Da die Jägerschaft Osterode Mitglied des Landschaftspflegeverbandes Göttingen (LPV) ist, erhielt sie im Herbst Besuch von dem Geschäftsführer des LPV, Klaus König-Hollrah, und dem Leiter des Projektes Gipskarstlandschaft Südharz, André Kuklik. Nachdem sie sich auf dem Schießstand Aschenhütte und dem Schwarzen Pfuhl umgeschaut hatten, die beide direkt am zertifizierten Gipskarstwanderweg liegen, wurden die Biotopschutzflächen in der Gemarkung Wulften besichtigt. Ziel der Jägerschaft ist hier, dass sie der Landschaftspflegeverband bei der Pflege der Flächen unterstützt.

„Die Auswirkungen der weltweiten Corona-Pandemie wird in diesem Jahr unseren Alltag noch lange bestimmen. Ab wann wieder größere Versammlungen stattfinden können, ist derzeit offen. Sobald diese wieder möglich sein sollten, laden wir unsere Mitglieder zu den Hegeringversammlungen, unserer Mitgliederversammlung und der Hegeschau ein“, so Schumann weiter.

Dahingegen können der Jungjägerlehrgang und die Hundeausbildung nach der geltenden Corona-Verordnung mit den entsprechenden Auflagen durchgeführt werden. Allerdings ruhe beim laufenden Jungjägerlehrgang der Präsenzunterricht. Die Prüfung werde aber im Mai oder Juni stattfinden, denn aufgrund der guten Nachfrage soll der nächste Lehrgang bereits in den Sommerferien beginnen. „Die ersten Interessenten haben sich schon bei mir gemeldet“, berichtet der Leiter der Jungjägerausbildung, Thorsten Noth. Wer also an dem nächsten Kurs teilnehmen möchte, um sich auf die Jägerprüfung im Mai 2022 vorzubereiten, kann sich bis zum 1. August bei Thorsten Noth melden: CKT.NOTH@t-online.de.

Die Hundeausbildung, einschließlich der Prüfungen, soll voraussichtlich schon ab April nach der dann gültigen Corona-Verordnung in Einzelausbildung stattfinden.

Wenn dann die 2009 gepflanzten Bäume auf der Streuobstwiese in Wulften geschnitten worden sind, kann der Schießbetrieb ebenfalls im März planmäßig beginnen, natürlich müssen die Auflagen des jeweils gültigen Hygienekonzeptes unbedingt eingehalten werden.

„Wann die Jagdhornbläser wieder üben dürfen, das Info-Mobil in die erste Schule darf und vor allem die geselligen Veranstaltungen erlaubt sein werden, ist im Augenblick leider noch nicht abzusehen“, betonte Dr. Karl Schumann.

 

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