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16.01.2021

Im Frühjahr Wiederaufnahme als Lager- und Versandstandort


Noch steht Jago dran: Nach aktueller Auskunft des Online-Versandhändlers Pearl sollen die Hallen ab Frühjahr als Lager- und Versandstandort wieder genutzt und Mitarbeiter eingestellt werden

Der Online-Versandhändler Pearl hält an dem Standort auf dem ehemaligen FUBA-Gelände fest/Mitarbeiter sollen auch wieder eingestellt werden

...von Herma Niemann

Auch wenn rein äußerlich gesehen auf dem Gelände des Elektronik-Versandhändlers Pearl (früher Fuba) in Gittelde offensichtlich momentan nicht gearbeitet wird, keine LKW vorfahren und die Gebäude ziemlich verwaist aussehen, sollen nach Auskunft der Pressesprecherin Dr. Eyla Hassenpflug die Planungen und Arbeiten an dem Standort voran schreiten. „Bis zum Frühjahr laufen noch Ertüchtigungsarbeiten für die Genehmigung des Betriebs als Versandlager“, so die Pressesprecherin auf Nachfrage unserer Zeitung.

Demnach sollen dann die aktuell leer stehenden Hallen Stück für Stück jeweils nach Freigabe durch die Baubehörde als Lager- und Versandstandort wieder genutzt werden. „Voraussichtlich werden wir ab März die ersten Hallen wieder in Betrieb nehmen. Entsprechend dem zunehmenden nutzbaren Lagervolumen werden dann ab Frühjahr auch Mitarbeiter eingestellt“. Für das gegenüber liegende Verwaltungsgebäude plant das Unternehmen aktuell eine Vermietung oder einen Verkauf, da Pearl dieses Gebäude nicht selbst benötigen werde.

Bereits seit 2018 plant der Onlinehändler Pearl, den Standort an der Thüringer Straße in Gittelde mit Leben zu füllen. Zunächst sollte dort eine technische Hotline und ein Service-Center sowie die Bestellannahme, ein Ersatzteillager und eine Reparatur-Aufbereitung angesiedelt werden (wir berichteten). Zu dem Zeitpunkt wurden auch Mitarbeiter im Kundenservice eingestellt, die jedoch nicht lange dort beschäftigt waren. Noch im März 2019 dementierte Pearl Gerüchte, dass kurz zuvor sämtliche Mitarbeiter des Kundenservice entlassen worden seien. Das Unternehmen antwortet damals auf Nachfrage: „Leider gestaltete sich der Aufbau des neuen Standortes unseres Unternehmens in Gittelde schwieriger als erwartet, insbesondere indem es von vornherein nicht einfach war, geeignete Mitarbeiter zu finden, welche langfristig eingesetzt werden könnten, so dass sich bis jetzt noch kein großes Team formiert hat. Allerdings trifft es nicht zu, dass unser Unternehmen sämtliche Mitarbeiter am genannten Standort entlassen hat. Allein für die Servicecenter-Außenstelle fanden diese Woche Umstrukturierungsmaßnahmen statt. Es sind am Standort Gittelde aber weiterhin Mitarbeiter für unser Unternehmen tätig.“

Im Mai des vergangenen Jahres jedoch bestätigte die Pressesprecherin, dass aktuell niemand außer dem Hausmeister, der die Anlage pflegt, dort beschäftigt sei. Die Verzögerungen beim Aufbau des Standortes erklärte die Pressesprecherin damals mit notwendigen Aktualisierungen von Prüfungen und Genehmigungen. „Wir können das Lager erst in Betrieb nehmen, wenn alle Prüfungen und Genehmigungen aktualisiert sind. Durch die Insolvenz des Vorbesitzers und den Stillstand muss einiges nachgeholt werden“, so Dr. Hassenpflug im vergangenen Jahr.

Zur Vorgeschichte des Standorts: Seit 1959 wurden in den Hallen der FUBA Printed Circuits GmbH Leiterplatten hergestellt. Im Jahr 2009 meldete das Unternehmen Insolvenz an und der Betrieb wurde geschlossen.

Von 2012 bis 2016 hatte dort die Warenhandelsgesellschaft Jago-AG ein Vertriebs- und Logistikzentrum, wo Callcenter, Rücksende- und Versandzentrum des Online-Händlers angesiedelt waren. Allen 60 Mitarbeitern wurde jedoch kurzfristig gekündigt. Als Grund für die Aufgabe des Standortes wurde die Verlagerung des Versandes nach Hückelhoven und des Callcenters nach Serbien genannt. Später, im Jahr 2017, wurde die Insolvenz des Unternehmens bekannt.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Das Bürogebäude gegenüber soll vermietet oder verkauft werden

 

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