Kultur

29.12.2020

Der Krimi für Kinder um eine kostbare Briefmarke


Stolz präsentiert Rita J. Sührig sich mit dem Überseekoffer, der einst mit den geerbten Briefmarken-Alben gefüllt war

...von Petra Bordfeld

Erlebt hat sie die Geschichte einer Wie ein Überseekoffer und eine ganz besondere Briefmarke den Alltag durcheinander brachte, erlebte die als Neunjährige. Sie war schon längst Lehrerin an der Grundschule Lasfelde, da erzählte sie ihren SchülerInnen und Schülern der dritten Klasse im Deutschunterricht diese Geschichte. Doch das Ende sollten die Kinder in einem Aufsatz selbst schreiben, und die Phantasie der Drittklässler war wirklich erstaunlich.

Davon angeregt fügte sie eines der Vorschläge der SchülerInnen ihrer Erzählung bei, welche sie jetzt als 72 Seiten umfassendes Buch im Selbstverlag herausgebracht hat. Die Rede ist von der Lehrerin Rita J. Sührig, die sich übrigens für den großen Schrifttype „Vernada“ entschieden hat, weil sie Kinder zum Lesen motivieren möchte. Es darf selbstredend auch von der älteren Generation nicht nur verschenkt, sondern auch selbst gelesen werden, wofür das Schriftbild auch sehr einladend sein könnte.
Wer das Buch in der Hand halten möchte, kann es per Email SuehrigRJ7@aol.com oder Telefon: 05522-769193 bestellen.

Wer nicht gerne liest, sondern lieber zuhört, der kann auch einen USB-Stick erwerben.

Auf dem Buchcover fällt neben dem Titel „Die Briefmarke – Wie die Sachsen-Dreier zu uns kam“, ein Foto ins Auge, welches Rita auf dem Schoß ihres Vaters zeigt, dem das Buch gewidmet ist. Das erste deutsche Postwertzeichen des Königreiches Sachsen fehlt auch nicht, es erinnert ein wenig an einen Teppich, ist zwar unspektakulär aber doch sehr wertvoll.

Diesen Krimi erzählt keine andere, als die kleine Rita, die mindestens ebenso erstaunt war, wie ihre Eltern, als eines Tages ein mit Briefmarkenalben gefüllter  Überseekoffer in ihrem Haus vor Anker ging. Ihr Papa hatte die Kiste von einem Onkel in Augsburg geerbt, die übrigens noch heute auf dem Dachboden des elterlichen Hauses steht. Bevor überhaupt feststand,  welche Werte sie beinhaltet, hatte eine von  Ritas Tanten schon ein Auto bestellt, obwohl die Briefmarken noch gar nicht versteigert waren. So etwas gibt es ja heute auch noch bei Lotto-Gewinnern.

Weil ihr Vater, Heinz Sührig blind, aber bestimmt nicht blöd war, lud er einen Philatelisten ein, der immer wieder kundtat, dass er im Besitz einer sehr kostbaren Briefmarke, der Sachsen Dreier, war, und beim Katalogisieren dem Blinden helfen wollte. Die Aufmerksamkeit der Tochter brachte ein spannendes Rad ins rollen. Denn als Hausdetektivin stellte sie schnell fest, dass der Fachmann Briefmarken stehlen wollte. Sie informierte ihren Papa und wie sich der Blinde dann wehrte, wird hier nicht verraten. 

Mittlerweile waren schon viele Jahre durchs Land gezogen, als die Schüler und Schülerinnen der dritten Klasse der Grundschule Lasfelde für ein der interessantes Ende sorgten. Dabei kommt sogar ein wenig weihnachtliche Stimmung auf. Verraten wird  der Schluss aber nicht, nur soviel, dass die Autorin mit herrlichen Wortspielereien und Überlegungen dem Leser das Gefühl gibt, dass die neunjährige Rita zwischen den Zeilen hockt und verschmitzt lächelt.

Rita J. Sührig hat aber auch nicht darauf verzichtet, auf mehreren Seiten „Aufklärungsunterricht" in Sachen „Sachsen-Dreier“ zu geben und sich selbst vorzustellen. In jedem Fall dürfte ihr Werdegang mehr Farbe haben, als die besagte Briefmarke.  Außerdem erarbeitet das Tonstudio Tom Spötter gerade eine Hörspielversion.

 

Anzeige