Kultur

23.12.2020

Harzer Literaturpreisverleihung erst im Februar


Ein Fingerhut voll Harz, die dritte Anthologie erscheint in den kommenden Tagen

Die dazugehörige Anthologie „Ein Fingerhut voll Harz“ erscheint in den kommenden Tagen

von Herma Niemann

Osterode. Eigentlich wäre im September zum dritten Mal infolge der Literaturpreis Harz verliehen worden. Doch leider haben die Auswirkungen der Corona-Krise auch bei dieser kulturellen Veranstaltung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Preis, der alle zwei Jahren unter Harzer Autoren ausgelobt wird, steht diesmal unter dem Motto „Ein Fingerhut voll Harz“, und das ist auch der Titel der dazu passenden Anthologie, die in den kommenden Tagen im Geest Verlag erscheinen wird.

Um Lyrik und Prosa Harzer Autoren zu präsentieren, initiierte die Lyrikerin und Erzählerin Renate Maria Riehemann im Jahr 2015 gemeinsam mit dem Geest Verlag den Literaturpreis Harz. Seit 2017 wird der Preis vom Regionalverband Harz unterstützt. Bis Mitte März diesen Jahres hatten die Autoren Zeit, ihre Beiträge einzureichen, und die Jury hat entschieden. Aber die Preisträger sollen erst im Februar im Kaisersaal in Goslar bekannt gegeben werden, sofern dies bis dahin möglich sei, so Riehemann, ansonsten soll die Bekanntgabe online stattfinden.

Renate Maria Riehemann lebt seit 1998 in Osterode und ist in der Umgebung von Osnabrück aufgewachsen. Später studierte sie in München. Ihre Studienfächer: Physik und Hauswirtschaft. In ihrer fast 40-jährigen Berufstätigkeit als Pädagogin, davon 25 Jahre als Rektorin, ist sie an verschiedenen Schulformen tätig gewesen, immer darauf bedacht, dass Kinder in ihrer Ganzheit gesehen und akzeptiert werden. „Neben einer Struktur will auch die Seele bedient werden“, so Riehemann. Den Kindern die Liebe zum Wort zu vermitteln, war schon immer ihr großes Anliegen, denn Riehemann hat selber schon als Jugendliche viel geschrieben. „Das wurde jedoch damals in meinem ländlichen Umfeld nicht so explizit beachtet. Man war dort und zu der Zeit eher praktisch veranlagt“.

Neben Schulleitung und Unterricht qualifizierte sich die Autorin ständig weiter, unter anderem durch mehrjährige Fortbildungen zur Systematischen Beraterin, Familientherapeutin, Supervisorin und Beraterin für Führungskräfte im sozialen Bereich. Ebenso gehört eine frühere Ausbildung zur Verlagskauffrau bei der Osnabrücker Zeitung zu ihrer Vita. Auch wenn sie inzwischen im Ruhestand ist, bildet sich Riehemann ständig weiter und absolvierte ein Fernstudium „Schreiben für Autoren“ von 2016 bis 2018. So flexibel wie bei ihren Studienfächern sei sie auch beim Schreiben: „Einen bestimmten Stil habe ich nicht“. Wichtig sei ihr auch der ständige Austausch mit anderen Autoren. Inzwischen hat Renate Maria Riehemann zahlreiche Werke und Bücher veröffentlicht, angefangen bei Büchern für Kindern, über Sachbücher zum Thema Radwandern im Harz, Erzählungen, Gedichtbänden und Reiseerzählungen. Lesungen und Auftragsarbeiten zu bestimmten Anlässen gehören ebenso dazu.

Seit 2017 lädt sie einmal im Jahr in den „Lyrischen Garten“ in die Villa Gyps in Osterode ein, wo Dichter aus Nah und Fern ihre Werke präsentieren können. Wie schon berichtet, fiel diese Veranstaltung in diesem Jahr aus. Stattdessen wurde ein Video der Autoren erstellt und ein Begleitbuch mit den Texten herausgebracht. Im selben Jahr initiierte sie die Gründung des Autorenkreises IMTakt zur Förderung der regionalen Lyrik und Prosa durch gemeinsame Lesungen, die „Offene Lesebühne“ und andere Aktivitäten. Ebenso ist sie Mitglied der Europäischen Autorenvereinigung „Die Kogge“. Die heute Europäische Autorenvereinigung gehört zu den ältesten Autorenvereinigungen. Sie ist zudem die einzige internationale Vereinigung im deutschsprachigen Raum mit der Verkehrssprache Deutsch. Ihre Mitglieder sollen Werke in deutscher Sprache oder in Übersetzung in die deutsche Sprache veröffentlicht haben, auch sollen sie den Diskussionen bei den Tagungen in deutscher Sprache folgen und sich beteiligen können. Der „Europäische Gedanke“ der Literatur über Grenzen hinweg ist dabei heute zum zentralen Motiv der Arbeit geworden. Riehemann gehört auch dem Autorenkreis Plesse, der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik Leipzig, dem Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Wien an.

Die Anthologie „Ein Fingerhut voll Harz“ kann ab sofort bestellt werden beim Geest Verlag Vechta, per Mail unter geest-verlag@tz-online.de, per Telefon 04447-856580, aber auch im Buchhandel.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Renate Maria Riehemann ist die Initiatorin des Harzer Literaturpreises

Zahlreiche Werke hat die Lyrikerin bereits veröffentlicht

 

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