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22.12.2020

Münchehöfer und Gittelder Konfis fertigten ganz besondere Weihnachtspost


Sie haben alle Weihnachtsbriefe an die ältere Generation geschrieben, welche Melissa Schmidt (hockend) einsammelte

von Petra Bordfeld

Trotz Corona-Pandemie haben sich die Konfis aus Münchehof und Gittelde nicht zurückgelehnt und aufs Abwarten konzentriert. „Schuld“ daran war eine Idee von Melissa Schmidt, die übrigens nicht bloß auf offene Ohren von Pfarrerin Melanie Mittelstädt, sondern auch auf die der jungen Christen gestoßen ist.

Begonnen hat es damit, dass die junge Frau, welche vor sieben Jahren selbst eine Konfirmandin bei der Gittelder Pfarrerin war, die Mauer der Pandemie mittels einer fast in Vergessenheit geratenen Technik durchbrechen wollte.

Ihr schwebte vor, Briefe an die Menschen schreiben zu lassen, die aufgrund von Covid 19 mitunter sehr von der Außenwelt abgeschirmt sind, weil sie zu den Risikogruppen zählen. Dazu gehören insbesondere die Bewohner/innen der Alten- und Pflegeheime, denn aufgrund der sehr strengen Besuchsauflagen sind die Pflegerinnen und Pfleger häufig mit die einzigen Kontaktpersonen, welche sie zurzeit haben.

Um genau dieser Einsamkeit zu trotzen und eine kleine Weihnachtsfreude zu zaubern, riefen Melissa Schmidt und Melanie Mittelstädt die Konfis zu einem ungewöhnlichen Weihnachtsprojekt auf.

Jeder sollte bitte einen Weihnachtsbrief schreiben, was auch geschehen ist. Da der Kreativität beim Schreiben und dem Gestalten der Briefe keinerlei Grenzen gesetzt waren, brachten die jungen Leute schöne, lustige oder herzerwärmende Weihnachtsgeschichten auf Papier. Weihnachtswünsche und das liebste Weihnachtsgedicht fehlen auch nicht.

Diese Briefe wurden bereits Corona konform eingesammelt und werden am Heiligen Abend an die Bewohner des Seniorenpflegeheims Klostermühle in Münchehof und die Pflegebedürftigen des Pflegedienstes Margerite weitergeleitet, um ihnen damit eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Übrigens hielt eine Konfi-Mutter auf hübschen kleinen Steinen Schutzengel fest, die den Briefen beigefügt wurden. Eine tolle Idee!

Die beiden Initiatorinnen sprachen schon im Voraus den Konfis ein großes Dankeschön aus. „Damit bereitet ihr den älteren und pflegebedürftigen Menschen sicherlich eine sehr große Freude“!

Doch diese nicht alltägliche Aktion wurde nicht einfach so ins Leben gerufen, sondern das Altenheim und der Pflegedienst wurden schon vorab darüber informiert.

In dem Schreiben steht unter anderem zu lesen: „Zuallererst möchten wir Ihnen danken für die tolle Arbeit, die Sie tagtäglich und ganz besonders in dieser schweren Zeit leisten, wo die Bewohner kaum noch Besuch empfangen dürfen und gerade sie, während der wütenden Pandemie, gefährdet sind. Danke, dass Sie stets für Ihre Bewohner da sind, ihren Alltag gestalten, ihnen Trost und Halt geben und ihnen dabei helfen, durch diese schwere Zeit zu kommen“!

Weiter heißt es: „Wir denken, dass dieser Austausch zwischen den Heimbewohnern und unseren Konfirmanden eine ganz besondere Weihnachtsbegegnung sein könnte, die unserer Meinung nach beiden Seiten sehr viel Freude schenken würde. Sofern die Senioren können und Lust haben, würden wir uns natürlich auch sehr über eine Antwort freuen“.

In jedem Fall kam der Brief von Melanie Mittelstädt und Melissa Schmidt sehr gut an. Beide Seiten sind würden sich freuen, wenn dadurch vielleicht sogar wirkliche Briefreundschaften geknüpft werden könnten.


Melissa Schmidt freut sich, so viele Weihnachtsbriefe eingesammelt zu haben

Diese Schutzengel sind den Weihnachtsbriefen beigefügt worden

 

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