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22.12.2020

Stadtverdienstmedaille für Bürgermeister a. D. Klaus Becker


Klaus Becker (links) zusammen mit dem 1. Stellvertretenden Bürgermeister Peter Wendlandt

...Stadt Osterode am Harz

Ende Oktober 2019 hatte Bürgermeister a. D. Klaus Becker sein Amt an Bürgermeister Jens Augat übergeben. Anfang des Jahres beschloss dann der Osteroder Stadtrat einstimmig Becker mit der Stadtverdienstmedaille zu ehren. In der letzten Ratssitzung des Jahres überreichte Bürgermeister Augat die Auszeichnung. Klaus Beckers langjähriger Weggefährte, der Stellvertretende Bürgermeister Peter Wendlandt, hielt die Laudatio.

Nach seinem Amtsantritt im Herbst 2004 folgten für Becker 15 herausfordernde und sehr erfolgreiche Jahre als Rathauschef. Wendlandt würdigte insbesondere die Anstrengungen zur Konsolidierung des Haushalts, der bei Beckers Amtsantritt hoch verschuldeten Stadt. Besonders herauszuheben sind darüber hinaus die Umstrukturierung der Grundschullandschaft, die Modernisierung der Stadtverwaltung, die Schaffung eines Stadtleitbildes, der Ausbau der Interkommunalen Zusammenarbeit insbesondere mit Bad Grund, der Neubau des Kindergartens Schützenpark, die Mitarbeit in der Metropolregion, die Stärkung des Bürgerengagements im Stadtmarketing, die DKKD-Kulturförderung und vieles mehr.

Auch die Integration der zahlreichen Geflüchteten im Jahre 2015 war Klaus Becker ein besonderes Anliegen. Besonders am Herzen lagen dem ehemaligen Bürgermeister die Partnerschaften zu Armentières in Frankreich und Ostróda in Polen. Mit der Entwicklung der Regionalfreundschaft zum senegalesischen Département Kaolack, setzte sich Klaus Becker im Sinne des „Eine-Welt-Gedankens“ herausragend für die Themen Völkerverständigung und Nachhaltigkeit über Grenzen von Kontinenten hinweg ein. Für dieses Engagement im Rahmen des „Osteroder Modells“ wurde Klaus Becker vor einem Jahr mit der Eine-Welt-Medaille in Silber durch Bundesentwicklungshilfeminister Gerd Müller ausgezeichnet.

 

Laudatio des 1. Stellvertretenden Bürgermeisters Peter Wendlandt
zur Verleihung der Stadtverdienstmedaille
für Klaus Becker, Bürgermeister der Stadt Osterode am Harz von 2004 bis 2019

Sehr geehrter Herr Bürgermeister a.D. Becker, lieber Klaus,
du bist hier heute mit deiner Sabine zu uns in die Ratssitzung gekommen, um die Stadtverdienstmedaille der Stadt Osterode am Harz in Empfang zu nehmen, für die sich der Rat der Stadt in einer seiner letzten Sitzungen einstimmig ausgesprochen hat. Und ich habe als dein langjähriger Stellvertreter die Ehre, die Laudatio halten zu dürfen. Wir haben uns im November 2002 bei einem Gespräch kennengelernt; ich war Vorsitzender der damaligen Findungskommission der SPD, dabei waren noch Wolfgang Dernedde und Bernhard Reuter. Wolfgang und ich fuhren nach diesem Treffen im Kreishaus zusammen im Auto nach Hause und wir waren uns sehr schnell einig, du bist der Richtige für unsere Stadt. Ab 2004 folgten dann 15 Bürgermeisterjahre.

Du, Klaus, hast in deiner Abschiedsrede diese Zeit als Bürgermeister der Stadt Osterode am Harz als „tollen Job“ bezeichnet, von denen du die Meiste genossen hast. 5631 Tage waren es, so hast du es selbst ausgerechnet. In einem Interview des Stadtradios Göttingen wurdest du nach der größten Herausforderung deiner Amtszeit als Bürgermeister gefragt. Antwort: die Haushaltssanierung der, zum damaligen Zeitpunkt hoch verschuldeten, Stadt. Und wenn man sich das Ergebnis am Ende deiner Amtszeit ansieht: Die Schulden waren zum größten Teil abgezahlt, das Ziel wieder mit einem genehmigungsfreien Haushalt arbeiten zu können, kam in greifbare Nähe. Dass du, Klaus, das nur in Zusammenarbeit mit deiner Verwaltung, insbesondere mit deinem Kämmerer Andreas Dutsch, und in guter Zusammenarbeit mit dem Rat erreichen konntest, hast du immer betont.

Einfach war der Weg zur Haushaltssanierung sicherlich nicht, du hast ihn aber immer sehr beharrlich und konsequent verfolgt. Ich erinnere beispielhaft an die Schulschließungen, die natürlich nicht nur im Interesse der Haushaltssanierung notwendig waren. Was in Corona Zeiten jetzt mit unseren Finanzen passiert, bleibt abzuwarten. Wir werden heute noch sehen, ob der Doppelhaushalt, der heute eingebracht wird, schon belastbare Antworten geben kann.

Du hast, Klaus, in deiner langen Amtszeit als Bürgermeister die unterschiedlichsten Themen angepackt, um Osterode weiterzuentwickeln. Unser Stadtarchivar, Herr Eder hat das penibel zusammengetragen und dabei auch auf viele Berichte im Harzkurier verwiesen: Modernisierung der Stadtverwaltung, Schaffung eines Stadtleitbildes, Ausbau der Interkommunalen Zusammenarbeit insbesondere mit Bad Grund, Neubau des Kindergartens Schützenpark, Mitarbeit in der Metropolregion, Stärkung des Bürgerengagements im Stadtmarketing, DKKD-Kulturförderung, um nur einiges zu nennen. Die Integration der Migranten im Jahre 2015 war dir ein besonderes Anliegen. Immer warst du der Motor und hast durch deine anpackende Art vieles auf den Weg gebracht und umgesetzt.

Besonders am Herzen haben dir immer unsere Partnerschaften zu Armentières und Ostróda gelegen. Die regelmäßigen Begegnungen zwischen den Verantwortlichen unserer Partnerstädte haben dazu geführt, dass die Partnerschaftsaktivitäten zu beiden Städten auch nach so vielen Jahren stabil gehalten werden konnten und durch immer wieder neue Ideen auch von dir weiterentwickelt wurden.

Du reihst dich, Klaus, mit deinem Engagement für die Partnerschaften, nahtlos in die Reihe vieler deiner Vorgänger ein, von denen ich hier nur Wolfgang Dernedde und Enno Mönnich nennen möchte.

Besonders stolz bist du, so hast du es in deiner Abschiedsrede formuliert, dass die Stadt Osterode am Harz zum Ende deiner Amtszeit mit der Städtefreundschaft zu Kaolack auch international tätig geworden ist und so ein bisschen Mitverantwortung für unsere „Eine Welt“ übernommen hat. Und selbstverständlich hoffst du, dass, auch nach deinem Ausscheiden aus dem Bürgermeisteramt, die Stadt sich weiterhin ihrer Verantwortung, auch für diese Städtefreundschaft, bewusst ist.

Lieber Klaus, für deinen Einsatz für diese Städtefreundschaft wurde dir am 12. Dezember 2019 in Berlin, vom Bundesentwicklungshilfeminister Gerd Müller, die EINE WELT-Medaille in Silber verliehen. In den laudatierenden Worten heißt es:
„Das „Osteroder Modell“ ist ein Leuchtturm kommunaler Entwicklungszusammenarbeit. Klaus Beckers Beispiel zeigt: Ich kann als Bürgermeister meiner Stadt dienen – und dabei zugleich den globalen Kontext im Blick haben. Damit lebt er uns den Geist der Einen Welt vor. Ich hoffe, viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister machen es ihm nach.“

Dem ist von mir nichts mehr hinzuzufügen.
Lieber Klaus, für die Stadt Osterode am Harz sage ich noch einmal ganz offiziell herzlichen Dank für alles, was du in diesen 15 Jahren für die Stadt geleistet hast und darf jetzt unseren Bürgermeister Jens Augat bitten, die Stadtverdienstmedaille zu überreichen.

 

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