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12.12.2020

Gesundheitszentrum Bad Grund erstrahlt in neuem Fensterglanz


Das Auswechseln der alles anderen als kleinen Scheiben im Gesundheitszentrum gestaltete sich vor den Zuschauer als atemberaubend

...von Petra Bordfeld

Da Dr. Oswald Sander nicht „nur“ die blass gewordenen Fenster im Obergeschoss des Gesundheitszentrums, sondern alle in die Jahre gekommenen Gläser mit Rahmen auswechseln lassen wollte, galt es für ihn, einen besonderen Plan zu erarbeiten. Schließlich sollten die alten nicht, und schon gar nicht die neuen Scheiben zu Bruch gehen.

Während sein Team rund zwei Wochen zum Rausdrehen der unendlichen Zahl an Schrauben brauchte, die vermutlich 40 Jahre nicht mehr bewegt worden sind, rollte eine Spezialfirma aus der viertgrößten Stadt Polens, aus Breslau, an. Im Schlepptau hatte sie die neuen Fenster mit einer Größe von 1,70 x 2,40 Meter und von 2,50 x 1,40 Meter sowie einem Gewicht von bis zu 240 Kilo. Es musste aber noch ein Kran in Stellung gehen. Wer für diese Arbeiten einen großen Kran vermutet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Nicht auf eigenen Achsen, sondern auf einem Anhänger kam der Mini-Raupenkran, ebenfalls aus Polen, in die Bergstadt und konnte gut platziert werden Denn er verfügte über enorme Kraft und Wendigkeit.

Nachdem die alten Fenster losgeschraubt und so vom Rahmen gelöst waren, dass sie wirklich bruchsicher herausgenommen werden konnten, setzten die vier überdimensionalen, am „Arm“ des Kran befestigten Saugnäpfe an, um sie reibungslos von der ersten Etage auf den Boden zu transportieren. Da wurde noch genauer sichtbar, dass der Zahn der Zeit gehörig an dem Glas gearbeitet hat. Durch einen großen Teil der Fenster konnte nicht mehr geschaut werden, nicht etwa, weil sie dreckig waren, sondern weil das ursprünglich zwischen den Scheiben vorhandene Gas entwichen war.

Die neuen Fenster, welche in Kunststoffdichtungen verschraubt wurden, weisen jetzt vier Scheiben auf, die ebenfalls durch Gas durchsichtig bleiben werden. Außerdem sind die Scheiben innen und außen, ähnlich wie bei Autofrontscheiben, mit Sicherheitsfolien versehen. Sollte eine von ihnen mal durch irgendetwas beschädigt werden, geht sie nicht kaputt. Sie wird nicht zersplittern. „Die neuen Scheiben laden zum raus- und reinschauen ein“ so Dr. Sander.

Im Bereich des nach hinten hinaus gelegenen Sportraumes gibt es noch eine ganz interessante Neuheit, die gerade in Corona-Zeiten äußerst wichtig ist. Denn diese Fenster lassen sich jetzt nicht nur „kippen“, sondern auch ganz öffnen, was mit den Vorgängern gar nicht möglich war.

Diese Änderung ist bei den maximal acht Menschen, die auf Rezept und mit Einhaltung der Corona-Auflagen dort physiotherapeutischen Gesundheitssport betreiben dürfen, sehr gut angekommen. Sie hielten mit ihrer Begeisterung über die beweglichen Fenster nicht hinterm Berg. Denn jetzt kann nach 20 Minuten – wie vorgeschrieben – gelüftet werden. Übrigens hat Dr. Sander außerdem für diesen Raum noch eine Anlage angeschafft, die die Desinfizierung dieses Raumes mittels eines Aerosol-Nebels innerhalb einer Stunde garantiert.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


 

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