Regionales / Stadt Osterode / Schwiegershausen

05.12.2020

Wird es in Schwiegershausen ein neues Baugebiet geben?


So könnten die Plätze für viele Bauwillige, im neuen Baugebiet, bald in Schwiegershausen aussehen

von Petra Bordfeld

Während der Sitzung des Ortsrates Schwiegershausen, die nach den Wünschen von Ortsbürgermeister Wolfgang Wode so ausführlich wie nötig und so kurz wie möglich verlief, kam der Vorsitzende der CDU-Ortsratsfraktion, Hans-Jörg Kohlstruck, auf das Thema „Erschließung eines neuen Baugebietes“ zu sprechen. Er mahnte an, dass Fachleute schon heute sagten, dass in 20 Jahren allein in Niedersachsen 240 000 Wohnungen gesucht werden würden.

Für Schwiegershausen müsse aber nicht so weit voraus geschaut werden, denn hier gebe es nie sehr lange leerstehende Wohnungen in alten Gebäuden. Stattdessen sei immer öfter „Wir suchen ein neues Zuhause“ zu vernehmen. Dem Wunsch könne man fast nicht nachkommen, soweit es freie Flächen im Dorf betrifft. Letztendlich gehöre es für eine dörfliche Struktur dazu, dass nicht zu eng gebaut werde. „Wenn wir den Anfragen nicht nachgehen und ein neues Baugebiet erschließen, werden Interessenten zu Nachbarorten umsiedeln“. Kohlstruck betonte, dass man sich nicht festlegen wolle, wo das neue Gebiet liegen solle. „Vielmehr bitten wir Rat und Verwaltung der Stadt Osterode, den Ortsrat Schwiegershausen bei der Erschließung eines neuen B-Gebietes zu unterstützen“.

Die Vorsitzende der SPD-Ortsfraktion, Kathrin Schrader, betonte, dass man sich auch mit dem Antrag beschäftigt habe, denn man wolle letztendlich die Bauwilligen und jungen Leute in Schwiegershausen halten. Allerdings sei der Bedarf eines neuen B-Gebietes nicht so vorrangig. Letztendlich wisse man nicht, wer in Startlöchern stehte und bauen wolle, da es keine konkreten Zahlen gibt. Neben den noch vorhandenen B-Plätzen gebe es auch viele Häuser, die auf absehbarer Zeit leer stehen werden. „Wir möchten den Antrag dahingehend erweitern, dass die Stadt den Bedarf prüft und ihn aufschlüsselt“.

Wolfgang Wode rief dazu auf, dass man versuchen sollte, den Bauvorhabenden nicht den Wind aus den Segeln nehmen. Denn sehr viele Bauwillige wollen neu bauen und nicht umbauen. Der Antrag der CDU wurde mit der Erweiterung seitens der SPD einstimmig angenommen.

Bei der Verwendung der noch verbliebenen Ortsratsmittel war man sich einig, dass die nicht eingeplanten Mehrkosten für die Organisation der Weihnachtspräsente, welche die ältere Generation von Schwiegershausen stellvertretend für die nicht stattfindende Weihnachtsfeier erhalten, zur Verfügung gestellt werden.

Da die Fraktionen nicht ganz einer Meinung waren, was die Beschilderung des Insektenhotels, welches bereits auf einer Wiese vor dem Kindergarten steht, wurde der Beschluss gefasst, die in jedem Fall dafür benötigten 200 Euro schon jetzt bereit zu stellen. Die endgültige Entscheidung soll dann im kommenden Jahr fallen.

Als der Tagesordnungspunkt „Ehrenmal“ anstand, erinnerte Kathrin Schrader daran, dass sie bereits in der vorangegangenen Ortsratssitzung Muster mitgebracht hatte, welche Sanierungsmöglichkeiten verdeutlich hätten. Da es vermutlich nicht „nur“ finanziell ein Unding sei, das Ehrenmal zu restaurieren, hatte sie Gedenktafeln in DIN-A-4-Größe ins Spiel gebracht. Dafür müssten in 2021 aus Ortsratsmitteln rund 150 € bereitgestellt werden.

Michael Großkopf (CDU) versicherte, dass es seine Fraktion interessiere, wenn die Verwaltung mal untersucht, ob der Stein nicht doch zu restaurieren sei. Er fände die von seiner Ratskollegin vorgetragene Idee zwar gut und richtig, aber eine Komplettrestaurierung wäre besser. Stadtamtfrau Thoskild Lätsch versprach , dass sie den Auftrag mitnehme, sie könne aber gleich sagen, dass es keine Co-Finanzierung seitens der Stadt geben werde. „Wir sind im Moment an dem Punkt, wo jedes Blatt und jeder Stift umgedreht wird. Denn wir wissen im Moment tatsächlich nicht, was 2021 an Geldern zur Verfügung stehen wird“.

Man war sich einig, dass ein Vorgehensbeschluss in der nächsten Ortsratssitzung fallen soll. Einstimmigkeit herrschte auch vor, als es um den Antrag des TSV Schwiegershausen ging. Der möchte nämlich am 8. Januar 2021 in der Sporthalle seine Jahreshauptversammlung nach Corona-Vorschriften durchführen. Da ein erarbeitetes Konzept vorlag, gab es keine Ablehnung für dieses Vorhaben.

Gleiches galt, als es um die Wieder- beziehungsweise Neuwahl der Schiedspersonen ging. Der Ortsrat stimmte den Vorschlägen zu, die Rolf Zimmermann als Schiedsmann und Harald Münchow als Stellvertreter für weitere fünf Jahre in diesem Ehrenamt sehen. Neu hinzukommen werden Katrin Schrader als Schiedsfrau und Rüdiger Viebrans als deren Stellvertreter.

Doch bevor die genannten Beschlüsse gefasst wurden, legte Wolfgang Wode offen, dass die Harz-Energie einen Teil die Stromkästen mit glatten Türen zur Verschönerung frei gegeben hat. So wird Farina Beyer, die aus der Lesezelle schon ein Kunstwerk hat entstehen lassen, in den nächsten Wochen ihre Motive und deren Entwürfe mit dem Ortsrat und der Harz-Energie abstimmen.
Die gespaltenen Schwiegershäuser Wappen auf den Ortseingangstafeln, die aber nicht durch Fremdeinwirkung beschädigt waren, wurden durch die Jugendwerkstatt Osterode dankenswerter Weise kostenlos repariert.

Wolfgang Wode legte abschließend noch einen Brief vor, der ihn vom Vorstand des Schulelternrates der Grundschule Dreilinden erreicht hatte. Darin stand geschrieben, dass sich die Schule, also die Lehrerschaft und die Kinder, sehr gut an die vorgeschriebenen Corona-Vorschriften halten würden. Die Schülerbeförderung lässt dann aber zu wünschen übrig. Die Busse sind nach wie vor sehr voll, nicht nur mit Schüler/innen sondern auch mit Berufspendler/innen und sonstigen Fahrgästen. Von Abstandsregeln keine Spur. Wode mahnte an, dass der Einsatz von zusätzlichen Bussen, wie bereits in einigen anderen Landkreisen möglich, auch hier schnell umgesetzt werden sollte und bat Thoskild Lätsch, nachzufragen, wie die Stadt als Schulträger hier unterstützen könnte.

 

 

 

Anzeige