Panorama

02.12.2020

Zu oft online – bin ich süchtig?


Interview mit den Präventionsfachkräften Rike Heitmüller und Anja Kanzinger

...KKHL Christian Dolle

Nie war das Thema Digitalisierung so wichtig wie jetzt. Im notwendigen Homeoffice, für Schülerinnen und Schüler beim Homeschooling, aber auch, um soziale Kontakte aufrecht zu erhalten und sogar, um an kulturellen oder kirchlichen Veranstaltungen teilnehmen zu können. Auf der anderen Seite ist zu viel Mediennutzung aber nicht unumstritten, die Onlinesucht sogar eine anerkannte Krankheit.

Über letzteres können die Präventionsfachkräfte Rieke Heitmüller und Anja Kanzinger von der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Harzer Land einiges erzählen. Online Gaming Disorder nennt sich die Sucht im Fachjargon und es gibt eine klare Definition, ab wann Zocken etc. gefährlich wird. Das hat eindeutig nämlich nicht nur mit der Zeit zu tun, die Nutzer im Internet verbringen, denn die erhöht sich in Zeiten der Pandemie und der Lockdowns nun mal unweigerlich und ohne, dass es gleich ein Alarmzeichen sein muss.

Wenn jedoch Jugendliche nur noch vor dem Computer oder am Handy hängen, reale Freundschaften und andere Hobbys vernachlässigen und sich somit sämtliche Prioritäten verschieben, dann könnte es für Eltern an der Zeit sein, das zu hinterfragen und sich gegebenenfalls Hilfe zu holen.
Die bieten Rieke Heitmüller und Anja Kanzinger in der Fachstelle, aber immer wieder auch bei Besuchen in Schulen (wenn es denn möglich ist), wo das Thema Mediennutzung durchaus eine Rolle spielen sollte. Dabei geht es ihnen keinesfalls darum, die Onlinewelten etc. zu verteufeln, denn nicht nur jetzt, sondern auch zu normalen Zeiten ermöglichen sie uns heute nun einmal Kontakte in alle Welt, die früher so nicht möglich waren.

Und auch das Zocken an sich sei durchaus ein legitimes Hobby, sagen sie, nur sollte es eben nicht zu viel Raum und einen zu hohen Stellenwert einnehmen. Ein Unterschied zu anderen Suchtmitteln, die sich eindeutig als solche bezeichnen lassen besteht nun einmal und die früher häufig auch medial angeheizte „Killerspieldiskussion“ sollte inzwischen eigentlich differenzierter geführt werden.

Was genau die beiden Präventionerinnen damit meinen, welche Tipps sie Eltern an die Hand geben und auch wie genau die Onlinesucht definiert ist bzw. anhand welcher Fragestellungen sich sogar jeder selbst ein Stück weit testen kann, erläutern sie in einem ausführlichen Interview. Dieses ist jetzt auf Youtube online, auf dem Kanal „CrYzZ Storys“ bzw. hier:

 

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