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24.11.2020

Sex Sells – Pornografische Werbung, nein Danke!


...Frauen für Frauen e.V. Osterode

Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November, macht der Verein Frauen für Frauen e.V. Osterode u.a. mit dieser und einer weiteren Reportage über die umfangreiche Ausdrucksweise der psychischen und physischen Gewalt an Frauen aufmerksam. Sexisitsche Werbung ist eine dieser gewaltverherrlichenden Formen.

Die Frauenrechtsorganisation Terres des Femmes, in der der Verein Frauen für Frauen Mitglied ist, verleiht jedes Jahr einen besonderen Preis, den „Zornigen Kaktus“, für frauenfeindliche und sexistische Werbung. Warum ist so ein „Negativ Preis“ wichtig? Weil Werbung allgegenwärtig ist und somit bedeutend dazu beiträgt, wie wir uns und andere wahrnemen, wie wir uns verhalten und was und wie wir denken. Werbung ist ein wichtiges „Transportmittel“ für Ideen und Ideale, Botschaften und Lebensgefühle.

Werbung gibt gesellschaftliche Rollenbilder weiter und zeigt uns, wie Frauen und Männer angeblich zu sein haben. Bereits Kinder werden früh von diesen Bildern geprägt. Besonders die Darstellung von spärlich bekleideten Frauen wird gerne genutzt, um auf ein Produkt aufmerksam zu machen, das meist in keinem inhaltlichen Zusammenhang mit dem Frauenkörper steht. Unter dem Motto "Sex sells" soll mithilfe von teilweise pornographischen Darstellungen Elektronik, Autos oder andere Produkte verkauft oder sogar Spenden für Hilfsorganisation generiert werden.
(Source: www.frauenrechte.de)

In Reklamen und Werbespots wird der weibliche Körper auf ein sexuelles Objekt reduziert und als ein immer verfügbares Produkt (für den „Verbrauch“ von Männern) dargestellt. Der weibliche Körper ist grundsätzlich nackt oder leicht bekleidet. Somit wird kundgemacht, dass Frauen käuflich sind. Frauen werden als „sexy“ dargestellt um zu suggerieren, dass sie stets bereit sind, Männer sexuell zu vergnügen. Darum ist pornographische Werbung immer frauenfeindlich und sexistisch: Frauen werden auf ihre Schönheit und explizit auf bestimmte Körperteile reduziert und als charakter- und willenlose Objekte dargestellt.

Anhand der Darstellung von Frauen in der Werbung wird der gesellschaftlich latente allgegenwärtige Sexismus besonders deutlich: Sexistische Werbung setzt männliche Dominanz, Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit als gesellschaftliche Norm. (Ibid.)

Darstellung können als „pornographisch“ beschrieben werden, wenn sie Frauen erniedrigen, sie in einer Ohnmachtsposition gegenüber Männern zeigen und, in extremis, zum Frauenhass und Gewalt gegen Frauen aufstacheln. Immer wieder sehen wir das in der Werbung, die uns alltäglich begegnet, ob beim Einkaufen, Spazierengehen, Fernsehen oder Internet-Surfing. Hier sind einige Beispiele:

Was viele – hauptsächlich Männer - als „nur ein bisschen Spaß“ verharmlosen, ist leider genau das Gegenteil. Frauen, dargestellt als bloße Sex-Objekte, deren Hauptfunktion darin besteht, Männern stets für Sex zur Verfügung zu stehen, die sich dem „Willen des Mannes“ zu fügen haben und die als individueller Mensch mit eigenen Gedanken und Gefühlen keine Rolle spielen, werden somit gedemütigt und verachtet. Wer diese Darstellung dennoch clever oder lustig findet, sollte sich die eigene Mutter, Oma, Tante oder Schwester in einer so demütigenden Pose vorstellen.

Wir sind aber nicht machtlos. Gemeinsam können wir etwas gegen pornographische Werbung unternehmen. Als Käufer*innen und Verbraucher*innen können wir uns beschweren und die Produkte, die so verkauft werden sollen, ablehnen. Wir können, wie man im Englischen sagt, „vote with our pockets“. Der Verein Frauen für Frauen steht resolut gegen frauenfeindliche, pornographische und sexistische Werbung weil diese zwangsläufig ein Frauenbild wiedergibt, das nicht der Realität entspricht und Frauen – und Männern - schadet. Stehen Sie mit uns.

Weitere Informationen zum Aktiv-Werden gegen frauenfeindliche Werbung finden Sie auf der Terres des Femmes Webseite unter dem folgenden Link:
www.frauenrechte.de

 

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