Regionales / Harz

23.11.2020

Erste digitale Sitzung der Kirchenkreissynode


In den Ausschüssen des Kirchenkreises Harzer Land wurde trotz Corona effektiv gearbeitet

...KKHL Christian Dolle

Für einige war es ungewohnt, online zu tagen, doch alle Mitglieder der Kirchenkreissynode im Harzer Land hatten sich auf diese erste digitale Sitzung eingelassen. Zum Glück erklärten die Mitarbeiter im Kirchenamt bereits im Vorfeld, wie die Kamera oder das Mikrofon einzuschalten ist, so dass es ohne Verzögerung und vor allem ohne größere technische Probleme losgehen konnte.

Auf der Tagesordnung stand als erster Punkt die Jugendkirche, die gerade noch im Aufbau ist. Das jedoch ist ein Thema, bei dem die Jugendlichen ihre Arbeit und ihre Ideen lieber analog und direkt präsentieren wollen, so dass die Präsentation verschoben wurde. Als kleines „Trostpflaster“ wurde später ein Video als Trailer vorgestellt, das neugierig auf das macht, was da noch kommen wird.

Kommen werden auch kirchenkreisweite Pachtkriterien, die der entsptrechende Ausschuss in den vergangenen Monaten erarbeitete, um den Gemeinden einen Leitfaden für die zu verpachtenden kirchlichen Flächen an die Hand zu geben. Ludolf von Oldershausen erläuterte als Vorsitzender, dass es hierbei um Nachhaltigkeit als Richtschnur und eine Ausgewogenheit von Ökologie und Ökonomie geht.

Man orientierte sich an entsprechenden Kriterien im Nachbarkirchenkreis Leine-Solling, die beispielsweise dazu anhalten, einheimische Pächter zu bevorzugen, darauf zu achten, dass dort aktive Landwirtschaft im Haupt- oder Nebenerwerb betreiben wird, die Bewirtschaftung im Einklang mit der Natur erfolgt und Flächen nicht etwa Dritten überlassen werden.

Neben dem Werterhalt der Böden geht es auch um die Vermeidung von sogenanntem „Gülletourismus“, also jener Geschäftspraktik großer Agrarunternehmen, die Flächen ausschließlich pachten, um dort ihre Gülle zu entsorgen, was in der Landwirtschaft heute ein großes Problem darstellt. Nach einigen Erläuterungen stimmte das Plenum für den Beschlussvorschlag.

Im Bauausschuss wurden einige Änderungen für die Finanzsatzung erarbeitet, im weitesten Sinne Präzisierungen bzw. Erweiterungen des Textes, die Henning Giere vorstellte. So wurde beispielsweise die Barrierefreiheit stärker in den Fokus genommen und die Satzung in einigen Punkten eindeutiger formuliert. Gegenstimmen zum Beschlussvorschlag gab es keine.

Etwas komplexer war ein Beschlussvorschlag aus dem Vergabeausschuss, der sich mit Sonderzahlungen der Landeskirche für strukturelle Veränderungen befasst. Gelder in Höhe von knapp 350 000 Euro verteilt auf die Jahre 2019 und 2020 sollen dabei an gemeindeübergreifende Projekte ausgezahlt werden. Die bisher eingegangenen Anträge seien gut vorbereitet gewesen, erläuterte Joachim Jünemann, so dass nur einer abgelehnt werden musste. Dennoch sind nach wie vor Mittel vorhanden und die Vergabekriterien gelten weiterhin bis zum 1. März 2021. Da aus drei von sieben Regionen noch keine Anträge eingegangen sind, rief er dazu auf, noch einmal zu überlegen, ob es dort regionale Projekte gibt, die gefördert werden können.

Für den Diakonieausschuss und auch für die Arbeit der Landessynode machte Petra Utermöller deutlich, dass durch Corona Beratungen schwierig wurden und vieles auf das kommende Jahr vertagt werden musste. Den Gedanken griff auch Dr. Uwe Brinkmann im Ephoralbericht noch einmal auf, indem er sagte: „Die Pandemie bestimmt noch immer unsere Arbeit.“ Doch den Kirchen seien ziemlich viele Freiheiten eingeräumt worden. „Das bedeutet auch Verantwortung“, fuhr er fort, es sei also immer darauf zu achten, dass wir ja Infektionen eindämmen wollen. Vorsicht und Bauchgefühl seien bei Entscheidungen oft gute Ratgeber in dieser Zeit.

Den Gemeinden im Kirchenkreis dankte er für den Umgang mit diesen Freiheiten, wenn bei kirchlichen Veranstaltungen immer überlegt werde, ob sie notwendig seien, also ob sie die Not der Menschen verringern oder möglicherweise verstärken könnten. Diesen Gedanken griff die Vorsitzende der Synode, Ingrid Baum, noch einmal in Bezug auf eben diese Sitzung auf. Es sei durchaus möglich gewesen, sie in einem ausreichend großen Raum ganz herkömmlich abzuhalten, doch habe man sich dagegen entschieden, auch um ein Zeichen zu setzen. Umso mehr dankte sie nun im Nachhinein für die einwandfreie Durchführung und allen Teilnehmern für die Bereitschaft sich mit den für den einen oder anderen doch ungewohnten technischen Begleitumständen auseinanderzusetzen.

 

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