Politik / Wirtschaft / Bildung / Bildung

23.11.2020

Schüler des TR-Gymnasiums diskutiert online Ziele der UNESCO


Junior Botschhafter Elias Kratsch mit Grundschülern aus Kaolack

Anlass war das 75-jährige Gründungsjubiläum der Organisation im November.

von Ralf Gießler

Osterode) Anlässlich des Gründungsjubiläums der UNESCO veranstaltete die Deutsche UNESCO-Kommission am 16. November eine Online-Podiumsdiskussion. Das Thema des Abends lautete "Die Ziele der UNESCO im Lichte aktueller Herausforderungen". Mit dabei war Elias Kratsch aus dem 12. Jahrgang vom Tilman-Riemenschneider-Gymnasium aus Osterode am Harz.

Elias war nicht nur der jüngste Teilnehmer, sondern auch der einzige Schüler Deutschlands, der an der Talk-Runde teilnahm. Die Veranstaltung wurde live auf www.unesco.de sowie auf YouTube gestreamt.

"Durch Förderung der Zusammenarbeit zwischen Völkern in Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Wahrung des Friedens und der Sicherheit beizutragen“ – so lautete der Gründungsauftrag der UNESCO. Auch 75 Jahre danach - damals gegründet wenige Monate nach Ende des 2. Weltkrieges - bleibt diese Aufgabe von eminenter Bedeutung und hat nichts von ihrer Wichtigkeit eingebüsst. Daran ändern auch nichts die Austritte der USA und Israel, die erst vor wenigen Jahren die Organisation verließen.

In vielen Ländern dieser Welt - ganz aktuell im Kaukasus und Libanon – leben Menschen in Not, ausgelöst durch Kriege, Konflikte oder sonstige Krisen. Am 20.11. verkündete die Non-Profit-Organisation "Save the Children", dass weltweit jedes fünfte Kind bereits in einem Konfliktgebiet lebe. Auch die Herausforderungen durch die Covid 19-Pandemie machte die Wichtigkeit multilateraler Zusammenarbeit und internationaler Solidarität deutlich. Nur wenn man über Ländergrenzen hinweg zusammenstehe und für weltweiten Austausch und Informationsfluss in Bildung, Kultur und Wissenschaft sorge, können diese globalen Herausforderungen gemeinsam geschultert werden, so die einhellige Meinung der UNESCO.

Außer dem TRG-Schüler fanden sich zu der Podiumsdiskussionsrunde namhafte Gesprächspartner aus Politik und Zivilgesellschaft ein. Mit ihnen wurde die Aktualität der UNESCO-Arbeit aus ganz unterschiedlichen Perspektiven besprochen. Gleich zu Beginn gab Firmin Edouard Matoko (stellvertretender Generaldirektor für den Schwerpunk Afrika und externe Beziehungen), in seinem Grußwort ein klares Statement ab, indem er sagte, dass man entschlossen sei, gemeinsame Aktionen auch in Zukunft fortzusetzen. Matoko gratulierte zur bisherigen guten Arbeit. Von Anfang an war eines der Hauptanliegen der UNESCO, Kultur- und Naturerbe zu schützen, weiterzuentwickeln und für nachkommende Generationen zu bewahren.

Vor fünf Jahren hatte sich die Weltgemeinschaft auf die Agenda 2030 geeinigt. Hinter dieser Agenda verbirgt sich ein globaler Vertrag, der zu einer nachhaltigen Entwicklung führen solle. Mit ihrer Verabschiedung hatte sich die Gemeinschaft dazu verpflichtet, bis 2030 eine hochwertige, inklusive und chancengerechte Bildung für Menschen weltweit und ein Leben lang sicherzustellen. Die Zwischenbilanz nach fünf Jahren zeige jedoch, dass noch viel mehr getan werden müsse, um die 17 Ziele der Agenda 2030 umzusetzen und die von den Vereinten Nationen ausgerufene Decade of Action zur Gestaltung der Zukunft zu nutzen. Im TR-Gymnasium sind diese 17 Ziele anschaulich und für jedermann sichtbar aufgestellt worden.

Prof. Dr. Maria Böhmer unterstrich als Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission: "Bildung ist die Grundlage für Chancen auf die Zukunft. Ich bin stolz darauf, dass wir in Deutschland UNESCO-Schulen, wie das TR-Gymnasium in Osterode am Harz, haben. 75 Jahre - es lohnt sich zu feiern." Prof. Dr. Benjamin Jörissen, Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls "Arts and Culture in Education“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, bekräftigte: "Die UNESCO hat Erhebliches bewirkt und unglaublich wichtige Themen gesetzt und eingefordert."

Elias Kratsch stellte u.a. kurz die Aktivitäten und Projekte seiner Schule vor. Zu benennen wären da beispielsweise die UNESCO-AG oder der rege Austausch mit Partnerschulen im Senegal - Stichwort Tennisprojekt. Dies und vieles mehr hätte dazu beigetragen, Brücken zu den Menschen in Afrika zu bauen und motiviert in Deutschland einen Beitrag zum weiteren Erfolg zu leisten: "Ich will etwas verändern und möchte mich engagieren. Ich freue mich immer sehr, Junior-Botschafter zu sein." Mit seinen prägnanten und auf den Punkt gebrachten Redebeiträgen war Kratsch ein Gewinn für die interessante, aber gelegentlich etwas akademisch geführte Diskussionsrunde. Das bezeugten auch entsprechende Kommentare im Chat.

TR-Schulleiter Dietmar Telge freute sich jedenfalls über die Teilnahme des Schülers: "Ich freue mich als Schulleiter sehr, dass Elias die Gelegenheit hatte, an einer solch hochkarätigen Veranstaltung teilzunehmen. Ich empfinde es als große Wertschätzung für die gesamte UNESCO-Arbeit an unserer Schule." Tobias Rusteberg, Oberstudienrat und Beauftragter für Globales Lernen am TRG Osterode, war schlichtweg begeistert, wie sein junger Schüler sich und das Gymnasium in der illustren Gesellschaft präsentierte: "Ist ja Wahnsinn, wie er uns repräsentiert, ich bin sowas von berührt. Mit Elias ist ein Junior-Botschafter durch und durch am Werk, er hätte es nicht besser machen können. Wer die Jugend erreicht, erreicht viel, das stimmt. Elias zeigte auf eindrucksvolle Weise, was es heißt, sich als Junior-Botschafter für die Umsetzung der Agenda 2030 stark zu machen. Unsere EINE Welt wird noch viel Freude an ihm und anderen jungen Visionären des TRG haben.“ Vor und nach Abschluss der Veranstaltung gab die Marion & Sobo Band aus Bonn einige Stücke aus ihrem internationalen Repertoire zu Gehör.

 

Fakten:
Es diskutierten unter der Moderation von Ali Aslan:
Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission

Irmgard Maria Fellner, Beauftragte für Auswärtige Kulturpolitik und stellvertretende Leiterin der Abteilung Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt

Patricia Alberth, Leiterin der UNESCO-Welterbestätte Bamberg

Gabriela Randig Iracema, Alumna des Freiwilligendienstes kulturweit

Elias Kratsch, Schüler der UNESCO-Projektschule Tilman-Riemenschneider-Gymnasium in Osterode am Harz

Prof. Dr. Benjamin Jörissen, Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls „Arts and Culture in Education“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg


Sport verbindet

Elias in Ndionfolor Tournal, Senegal...

und beim Junior Lehrer Projekt in Kaolack

Marie Finiefs und Elias Kratsch al Workshopleiter für internationale Lehrer*innen

17 Ziele für EINE Welt, das TRG ist aktiv dabei

Die Agenda 2030 ist omnipräsent am TRG Osterode

 

Anzeige