Sport

18.11.2020

Übungsleiter des MTV Herzberg zeigen sich unter Corona kreativ und engagiert


An zwei Wochenenden im Sommer wurden auf dem Beachvolleyballfeld Turniere gespielt

Der MTV Herzberg konnte bis auf den ersten und jetzigen Lockdown seine Sportangebote unter den geltenden Auflagen mit kreativen Lösungen im Freien aufrecht erhalten.

von Herma Niemann

Herzberg. Sport ist oft wirklich die beste Medizin, und die Bedeutung von Sport kann gar nicht oft genug betont werden. Heute weiß man, dass sich Sport auf beinahe jeden Teil von Körper, Geist und auch auf die Seele positiv auswirkt. Nicht zu unterschätzen ist jedoch ebenso für die Sporttreibenden in Vereinen das regelmäßige Zusammenkommen und der Austausch mit den Mitstreitern.

Doch die Corona-Krise hat auch im sportlichen Bereich so einiges durcheinander gebracht. Ab Mitte März und im April war wegen des ersten Lockdowns kein Sportbetrieb erlaubt, dann lief dieser wieder einige Wochen an, bis zum vergangenen Montag. Momentan ist aufgrund der steigenden Fallzahlen wieder kein Amateursport erlaubt.

„Wenn man sich in den Übungsstunden über eine lange Zeit nicht sieht, geht der soziale Aspekt völlig verloren“, betont der Hauptsportleiter des MTV Herzberg von 1861, Wilfried Richters, in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Das mache nicht nur die Mitglieder unzufrieden, sondern auch die Übungsleiter und den gesamten Verein. Dennoch stünde die Gesundheit der Menschen klar im Vordergrund. Aber der MTV blickt positiv in die Zukunft: „Wenn wir die Übungsstunden wieder anbieten dürfen, können wir sofort wieder einsteigen“, ergänzt die zweite Vorsitzende, Rosi Schwalbach. Denn in dem vergangenen halben Jahr habe man den Sportbetrieb auch in möglichst vielen kleinen Gruppen und unter den geltenden Hygiene- und Abstandsregeln gut meistern können. Ausgenommen seien die Kontaktsportarten wie JuJutsu, Judo und Karate gewesen.

„Der Wunsch unserer Mitglieder, schnell wieder einzusteigen, ist sehr groß“, so Richters. Aber mindestens genauso groß sei das Verständnis – einerseits dafür, dass momentan nichts stattfinden dürfe und andererseits auch für den ungewöhnlichen Sportbetrieb in der Zwischenzeit. Die Mitgliederzahlen seien nach wie vor stabil, Austritte seien wegen Corona nicht vermehrt aufgetreten. Im Gegenteil habe man auch neue Mitglieder begrüßen dürfen, so Schwalbach. Dennoch sei auch vereinzelt die Anfrage gestellt worden, einen Teil des Mitgliedsbeitrages zu erstatten. „Wir sind ein eingetragener gemeinnütziger Verein“, so die zweite Vorsitzende „wir dürfen rein rechtlich keine Beiträge erstatten, auch wenn wir die Gründe dafür natürlich nachvollziehen können“.

Der MTV musste erfinderisch werden. Dank des überwiegend guten Wetters konnte man oft auf Bereiche im Freien ausweichen, und bis zum 2. November die kreiseigenen Hallen, das Stadion, den Domeyer-Park oder den Bereich rund um die Mahnte-Schule inklusive des Beachvolleyballfeldes benutzen. Auch wenn man auf diese Weise auf eher ungewöhnliche Übungsorte zurückgreifen musste, habe der MTV dafür überwiegend positive Rückmeldungen erhalten. „Das war eine echte Bereicherung, an die sich die Mitglieder vielleicht auch gewöhnen wollen“, so Richters humorvoll. Ein großer Dank gelte hier im Besonderen den Übungsleitern, die sich in dieser schwierigen Zeit sehr kreativ und mit viel Engagement einbringen würden. Yoga wurde beispielsweise online angeboten. „Es ist sehr schade, dass wir nicht einmal das traditionelle Dankeschön-Essen durchführen können“, so Schwalbach.

„Wenn wir hochrechnen, kommen wir in diesem Jahr auf nur 50 Prozent der normalen Übungsstundenzeit“, so Richters. Die Corona-Situation sei besonders für Patienten, die den Herz- und Lungensport dringend brauchen, ein echtes Dilemma. Denn durch ihre Vorerkrankungen würden sie zum einen zur Genesung diesen Sport betreiben, zum anderen würden sie aber auch zur Risikogruppe gehören.

Auch wenn die Beachvolleyballanlage im Sommer an zwei Wochenenden für Turniere genutzt wurde, mussten und müssen die meisten Veranstaltungen in diesem Jahr ausfallen, darunter auch die Traditionsveranstaltungen wie der Juessee-Lauf und das Stadionsportfest. Teilweise waren für die Organisation bereits Kosten angefallen. Ebenso werde auch die Senioren-Weihnachtsfeier Anfang Dezember nicht stattfinden können. Und auch die Schulungen und Lehrgänge für Übungsleiter und Schiedsrichter konnten nicht durchgeführt werden. Bis Ende des Jahres sind zudem alle Punktspiele abgesagt.

Ob die Jahreshauptversammlung, die für März 2021 geplant ist, durchgeführt werden könne, sei noch ungewiss. „Dieser zweite Lockdown wird von den meisten Menschen wegen der ansteigenden Fallzahlen ernster genommen“, so Richters „auch wenn der Wunsch natürlich bei allen Mitgliedern da ist, möglichst schnell wieder in den Sport einzusteigen“.


Die zweite Vorsitzende des MTV Herzberg Rosi Schwalbach und der Hauptsportwart Wilfried Richters

 

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