Regionales / Harz

19.11.2020

Es geht voran


Konkrete Planungen für die Heizungssanierung in der Martinikirche

...KKHL - Christian Dolle

Auf jeden Fall soll der Sockel beheizt werden, um der Feuchtigkeit Einhalt zu gebieten. Doch wie viele Heizkreisläufe braucht es dann überhaupt, um die Martinikirche in St. Andresberg angenehm und gleichmäßig warm zu bekommen? Und von wo genau werden die Heizkörper auf der Empore angesteuert? Es sind viele Fragen, die Architektin Sabine Quehl, Ingenieurin Dagmar Reiff und Ulrich Bartels vom landeskirchlichen Amt für Bau- und Kunstpflege zu klären haben.

An diesem Vormittag stecken sie immer wieder die Köpfe über den Plänen für die neue Heizung zusammen, sehen sich zwischendurch wieder die realen Gegebenheiten in der Kirche um diskutieren über verschiedenste Details, die nun einmal bei den Planungen für ein solches Projekt geklärt werden müssen. So beispielsweise, ob es sich lohnt, die alten Heizkörper wiederzuverwenden oder ob die über die Jahre innen ohnehin korrodiert und damit unbrauchbar sind. Ob es möglich ist, statt teurer Kupfer-, günstigere C-Stahl-Rohre zu verwenden. Und wie die Thermostate im Heizkreislauf verteilt sein müssen, um in einem Raum dieser Ausmaße möglichst wenig warme Luft nach oben steigen zu lassen, ohne dass Gottesdienstbesucher aber kalte Füße bekommen.

Christina-Estella Braune und Hartmut Humm hören sich alle geduldig an, werfen ab und zu etwas ein, machen aber insgesamt den Eindruck, froh zu sein, dass es überhaupt endlich los geht. Immerhin zieht sich die Sanierung der Kirche inzwischen schon über Jahre, immer wieder gab es neue Probleme, Verzögerungen und dementsprechend Ärger über eine nervenaufreibende Situation. Jetzt sind die Pläne konkret, jetzt geht es voran, jetzt wurde der vorerst letzte Gottesdienst gefeiert, so dass auch nach außen klar ist, dass nun endlich etwas passiert.

„Wir wollen nicht dem Berliner Flughafen nacheifern“, hatte Pastor Walter Merz in seiner letzten Predigt gesagt, augenzwinkernder Galgenhumor, doch so fühlte es sich für viele in der Gemeinde nun einmal an. Auch jetzt kann noch nicht klar gesagt werden, wann der nächste Gottesdienst in der Kirche gefeiert werden kann, doch jetzt liegen die konkreten Pläne auf dem Tisch und die drei Fachleute reden nicht mehr über Grundsätzliches, sondern diskutieren ganz konkret, was passieren wird und wie alles bestmöglich und kostensparend umgesetzt wird.

Die Pellets für die kombinierte Pellet- und Gasheizung müssen von hinten angeliefert werden, stellen Sabine Quehl und Dagmar Reiff fest. Das ist zwar nicht mehr Grundstück der Kirche, doch sollte es kein Problem sein, dort einen Lkw zur Anlieferung vorfahren zu lassen. Wünschenswert wäre auch, wenn sich die gesamte Heizung zentral steuern ließe, ohne dass jemand vor Gottesdiensten und Veranstaltungen jeden einzelnen Heizkörper aufdrehen muss, merkt Ulrich Bartels an.
Es ist noch eine Menge Arbeit, doch die wird vergessen sein, wenn Gottesdienstbesucher dann wieder in einer wohlig warmen Martinikirche sitzen können – vielleicht dann ja sogar wieder ohne Maskenpflicht und notwendigen Mindestabstand.





 

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