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10.11.2020

Volksbank im Harz: Vertreterversammlung erstmals digital


v. l. Torsten Janßen und Norbert Gössling, Vorstand der Volksbank im Harz eG

Trotz Herausforderungen zogen die Vorstände ein positives Fazit für das abgelaufene Geschäftsjahr.

von Ralf Gießler

Osterode) Erstmalig führte die Volksbank im Harz ihre Vertreterversammlung am 04.11. komplett digital durch. Eine gelungene Premiere, wie Stefan Krippendorff, Vorsitzender des Aufsichtsrates, am Ende des Abends als Fazit zog: "Ich bin positiv überrascht, es ist gut gelaufen, die Teilnehmerzahl war über den gesamten Zeitraum stabil."

Telefonisch zugeschaltet übermittelte Osterodes Bürgermeister Jens Augat Grüße des Rates und der Verwaltung. Augat bedankte sich für das anhaltende Engagement seitens der Bank. Da es keine Anträge zur Tagesordnung gab, ging Krippendorff sogleich in medias res: "Das Jahr 2019 hat gezeigt, dass es sich lohnt, Ziele mutig zu verfolgen. Die Volksbank im Harz ist bodenständig und innovativ zugleich. Sie hat keine Angst vor, sondern Mut zur Veränderung."

Es folgte der Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 2019 sowie die Vorlage des Jahresabschlusses per 31.12.2019 durch Vorstandsmitglied Norbert Gössling: "Die Digitalisierung ist in aller Munde und ein wichtiges Thema in der Bankenbranche. Die Digitalisierung unseres Angebotes hat in den letzten Jahren einen großen Anteil unserer Arbeit beansprucht und wird uns auch noch weiter beschäftigen. Seit geraumer Zeit sehen wir uns einem deutlich spürbaren Wandel gegenüber. Wir bewegen uns dabei in einem Spannungsfeld aus persönlichem Service sowie qualitativ anspruchsvoller Beratung vor Ort und einem umfassenden Angebot an Bankdienstleistungen. Diese sollten zum Beispiel telefonisch und über das Internet jederzeit schnell verfügbar sein." Gössling wies darauf hin, dass man nicht umhin kam, in kleineren Zweigstellen den persönlichen Service anzupassen. Als Beispiel wurde u.a. Dorste aufgeführt. Der Standort dort werde nun als Selbstbedienungszweigstelle weitergeführt. Geldautomat, Kontoauszugsdrucker und Briefkasten blieben erhalten.

"2019 blieben wir weiter auf Wachstumskurs. Marktanteile kamen hinzu. Trotz Herausforderungen ist es uns durch solides Wirtschaften wieder gelungen, ein gutes Geschäftsergebnis zu erzielen. Das Zinsniveau wird wohl erstmal niedrig bleiben. Bislang haben wir bewusst vermieden, flächendeckende Negativzinsen einzuführen. Um zukünftig an diesen Erfolg anknüpfen zu können, werden wir uns weiterhin den starken Veränderungen stellen und zeitgleich daran arbeiten, die richtigen Weichen zu stellen, um unsere Volksbank wetterfest für die Zukunft zu machen", so Gössling weiter. Dazu gehöre eben auch die Anpassung des Zweigstellennetzes an das Nutzungsverhalten der Mitglieder und Kunden. Sowohl das Kundenwertvolumen als auch das Kreditgeschäft seien gestiegen bzw. gewachsen. Das Eigenkapital konnte spürbar aufgestockt werden, der Jahresüberschuss liege über dem Vorjahr. Man sei überzeugt, dass die Bank auf dem richtigen Weg sei und blicke optimistisch - trotz Krise - in die Zukunft.

Bevor es zur Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinnes ging, berichtete der Aufsichtsrat über seine Tätigkeit. Stefan Krippendorff stellte fest, dass der Aufsichtsrat im Berichtsjahr seine Aufgaben erfüllt habe. Der Jahresabschluss, Lagebericht sowie der Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses sei geprüft und für in Ordnung befunden worden. Die Vermögenslage sei geordnet, die Ertragslage der Bank 2019 sehr gut. Fazit daher des Aufsichtsrates sei, dass der Vorstand die Bank ordnungsgemäß geleitet habe. Der Jahresüberschuss ergibt unter Einbeziehung eines Gewinnvortrages insgesamt einen Bilanzgewinn in Höhe von 477.860,92 €. Der Vorstand schlug u.a. eine Dividendenausschüttung in Höhe von 4% und Zuweisungen zu Ergebnisrücklagen vor, die Vertreterversammlung stimmte mehrheitlich dafür. Vorstand und Aufsichtsrat wurden entsprechend entlastet.

Norbert Gössling erklärte, dass man wegen der Pandemie in diesem Jahr die Genehmigung erhalten habe, von einer Präsenzvertreterversammlung abzusehen und sie dafür digital durchzuführen. Eine Präsenzveranstaltung habe zwar klare Priorität, trotzdem müsse die Möglichkeit einer digitalen Durchführung in der Satzung und Wahlordnung klar geregelt sein und sich dort auch wieder finden. Entsprechende Änderungen der Satzung und Wahlordnung wurden beschlossen. Durch Ablauf der Wahlzeit schieden in diesem Jahr die Aufsichtsratsmitglieder Thorsten Cordes, Norbert Döbrich und Carsten Eisfelder aus, alle drei wurden jedoch wiedergewählt. Neu in das Gremium hinzu kam Claudia Will. Die selbstständige Steuerberaterin wurde mehrheitlich ins Amt gewählt. Abschließend ehrte Stefan Krippendorff seinen Kollegen Carsten Wensel für 25 Jahre Aufsichtsratstätigkeit.


In diesem Jahr haben alle Vertreter ihr Abendbrot, in Form einer Präsentboxen mit Produkten aus der Region, nach Hause bekommen

 

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