Politik / Wirtschaft / Bildung / Wirtschaft

01.10.2020

Bahntrassen verzögern Breitbandausbau im Landkreis


Der Breitbandausbau entlang des Naturlehrpfades an der Sösetalsperre für Riefensbeek schreitet voran

Bis Jahresende soll der Ausbau mit schnellem Internet fertiggestellt sein – 930 Haushalte müssen länger warten

...Gregor Motzer (WRG Göttingen)

Im Herbst dieses Jahres soll der geförderte Breitbandausbau im Landkreis Göttingen durch die Deutsche Telekom weitestgehend fertiggestellt werden. Derzeit geht die Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH (WRG) davon aus, dass bis Jahresende bei ca. 95 % der bislang unterversorgten Haushalte, Internetanschlüsse mit mindestens 50 Mbit/s buchbar sind.

Bis zuletzt sei es durch umfangreiche und zeitintensive Genehmigungsverfahren vereinzelt zu Verzögerungen im Projektablauf gekommen. Begonnen haben die Arbeiten zur Anbindung der Ortschaft Riefensbeek-Kamschlacken an das Breitbandnetz. Aufgrund der festgelegten Trinkwasserschutzzonen und weiterer Baustellen rund um die Sösetalsperre waren Absprachen zur Trassenführung sowie eine wasserrechtliche Genehmigung erforderlich.

Bei den Ortschaften Stockhausen, Niedernjesa und Sieboldshausen ist hingegen noch offen, wann die Bauarbeiten abgeschlossen sein werden. Laut Deutscher Telekom GmbH ist vor Ende März 2021 nicht mit einer Fertigstellung zu rechnen, da weiterhin die Zustimmung der Deutschen Bahn zu zwei Bahnkreuzungen fehle. Grund dafür sei ein langwieriges und sehr komplexes Beantragungsverfahren bei der Deutschen Bahn, notwendige Baugrundgutachten würden sehr lange dauern. Ein Ingenieurbüro sei bereits im November 2019 mit dem Bahnkreuzungsantrag beauftragt worden. Davon betroffen sind 930 Haushalte in Niedernjesa und Stockhausen sowie ein Mobilfunkmasten in Sieboldshausen.

Landrat Bernhard Reuter: „Ich nehme die Baubehinderungsanzeige der Deutschen Telekom mit großem Erstaunen zur Kenntnis. Verantwortlich für Deutsche Bahn wie auch den Breitbandausbau ist das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Doch scheinbar blockieren sich die Institutionen gegenseitig. Davon sind nicht nur wir, sondern zahlreiche andere Ortschaften in Deutschland betroffen. Ich werde das Bundesverkehrsministerium um zügige Klärung bitten. “

In einem Brief an die Kommunen zum Breitbandausbau hatte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer mitgeteilt, dass man mit der Deutschen Bahn Maßnahmen vereinbart habe, um Genehmigungsprozesse zu beschleunigen. Bei zahlreichen Projekten führen notwendige Bahnquerungen zur Verzögerung.

 

Anzeige