Regionales / Gem. Bad Grund / Windhausen

24.09.2020

Höherer Wasserbrauch: Auswirkungen von trockenen Sommern werden sichtbar


In diesem Jahr gab es viele Großinvestitionen in der Gemeinde Bad Grund, wie hier die Sanierung der Schurfbergstraße. Zur Sicherstellung der Finanzierung wurde ein zinsgünstiger Kredit bei der KFW-Bank aufgenommen

Kämmerer der Gemeinde Bad Grund berichtete über das laufende Wirtschaftsjahr des Eigenbetriebes

...von Herma Niemann

Ein planmäßig verlaufendes Wirtschaftsjahr der Ver- und Entsorgungsbetriebe der Gemeinde Bad Grund konnte der Kämmerer Volker Höfert am vergangenen Montag in der Betriebsausschusssitzung präsentieren. Was den Betriebszweig der Wasserversorgung zum Stichtag Ende Juli angehe, stünden im Wirtschaftsplan 2020 den Erträgen von 933.000 Euro geplante Aufwendungen von 940.700 € gegenüber, so dass ein rechnerischer Jahresverlust von 7.700 Euro ausgewiesen wurde.

Der rechnerische Verlust berücksichtigt erneut, wie in den Vorjahren auch, die positiven Betriebsergebnisse der Vorjahre aus den Betriebsabrechnungen, die in der Gebührenkalkulation gebührenmindernd eingesetzt worden sind. Die Auswertung per 31. Juli weist für den Betriebszweig Wasserversorgung unter Berücksichtigung aller bislang gebuchter Beträge und verlässlicher Prognosen ein Defizit von 7.244,86 Euro aus. „Damit wird bereits erkennbar, dass die wirtschaftliche Entwicklung des laufenden Jahres plangemäß verläuft“, so Höfert.

Etwas positiver sei die Mengenabrechnung 2019, die mit 371.532 Kubikmetern sogar noch 5.042 Kubikmeter über dem Niveau von 2018 liege. Damit würden die Auswirkungen der beiden nacheinander folgenden „Trockensommer“ auch beim Wasserverbrauch sichtbar, so der Kämmerer. Zu berücksichtigen sei, dass der jeweilige Vorjahresverbrauch erst mit endgültiger Ablesung im jeweils folgenden Frühjahr (Ablesezeiträume Januar bis März) endgültig feststehe und in die Auswertungen einfließt. Im aktuellen Jahr werde an dem vorsichtig prognostizierten Wasserabsatz von rund 360.000 Kubikmetern festgehalten. Im Vergleich zu 2019 seien in diesem Jahr nur verhältnismäßig geringe Wechsel von Wasserzählern notwendig gewesen, erst ab 2021 sind die nächsten sogenannten Stichprobenverfahren vorgesehen. Zur Sicherstellung der Finanzierung der Großinvestitionen in diesem Jahr „Am Rösteberg“, „Mühlenbeu“ und der „Schurfbergstraße“ sei ein Krediti bei der KFW-Bank in Höhe von 1.429.100 Euro zu einem Zinssatz von 0,25 Prozent für 20 Jahre aufgenommen worden.

Der Betriebszweig Abwasserbeseitigung weise Erträge in Höhe von 1.592.800 Euro und Aufwendungen von 1617.600 Euro, und damit einen Verlust von 24.800 Euro aus. Der rechnerische Verlust berücksichtige die positiven Betriebsergebnisse der Vorjahre, die in der Gebührenkalkulation gebührenmindernd eingesetzt worden seien. Die betriebswirtschaftliche Betrachtung zum 31. Juli weise dagegen sogar einen Überschuss von 19.281,28 Euro aus. Damit liegt das unterjährige Ergebnis um rund 44.000 Euro über dem Planwert. Die abgerechneten Schmutzwassermengen in 2019 von 350.547 Kubikmetern liegen mit 2.767 Kubikmetern über dem Wert aus 2018. Für das Jahr 2020 werde laut Wirtschaftsplan mit einer abzurechnenden Menge von 344.000 Kubikmetern kalkuliert. An dieser Prognose werde unverändert festgehalten. Auch im Bereich Abwasserbeseitigung würden die Zinsaufwendungen insgesamt planmäßig und auf niedrigem Niveau verlaufen.

Im weiteren Verlauf gab der Kämmerer auch einen Halbjahresbericht für den Baubetriebshof ab. Hier werde aller Wahrscheinlichkeit nach wieder das angestrebte ausgeglichene Ergebnis nicht erreicht. Trotz gestiegener Stundenverrechnungssätze und einer fundierten Planung der Produktivstunden sowie einer Anpassung der Fahrzeugverrechnungsstunden wird im Jahresverlauf mit einem Verlust von rund 28.000 Euro zu rechnen sein. Dies hänge im Wesentlichen vom Personalaufwand und von den geleisteten Produktivstunden ab. Zu bedenken gab Höfert an dieser Stelle, dass es hier nur um die reine Betrachtung der Zahlen ginge, die nicht auf die im eigentlichen Sinn gemeinte Produktivität schließen lasse. Der neue Bauhofeiter habe gute und richtige Impulse gesetzt, eine brauchbare und straffe Organisationsstruktur mit einem gutem Team zu schaffen. „Durch die Aufteilung des Teams in Nord- und Südbereich können Aufträge schnell und mit großer Transparenz erledigt werden“, lobte Höfert. Das Jahr 2020 sei dennoch geprägt gewesen von Langzeiterkrankungen, Personalfluktuation ohne sofortige Wiederbesetzung, Elternzeiten, internen Aufträgen sowie der coronabedingten Teilung der Kolonnen. Trotz zweier Neueinstellungen könne der Verlust nicht kompensiert werden. Dadurch sei eine temporäre Halbierung der Arbeitszeit erfolgt. Insgesamt müsse mit rund 1225 weniger Produktivstunden gerechnet werden, wobei rund 800 Stunden davon auf Langzeiterkrankungen zurückzuführen seien.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Der Bauhof der Gemeinde Bad Grund ist im Gebäude des Gittelder Bahnhofs untergebracht und hatte in diesem Jahr mit Langzeiterkrankungen, Personalfluktuation und der durch Corona bedingten Teilung der Kolonnen zu kämpfen

 

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