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12.05.2017

Beste Buchhandlung des Landes


Susanne Kinne und ihr Team erhalten Niedersächsischen Buchhandelspreis

von Christian Dolle

Der Niedersächsische Buchhandelspreis geht in diesem Jahr nach Bad Lauterberg. Die Buchhandlung Moller wurde vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels als beste Buchhandlung 2017 ausgezeichnet.

Ministerin Gabriele Heinen-Kljajić und Verleger Dietrich zu Klampen überreichten Buchhändlerin Susanne Kinne den Preis im Rahmen einer Feierstunde, zu der auch viel Lokalprominenz gekommen war.

Bürgermeister Dr. Thomas Gans gehörte ebenso zu den Gratulanten wie die Autoren Johannes Hinrich von Borstel, Kathrin R. Hotowetz und Helmut Exner und etliche andere, die sich der inhabergeführten Traditionsbuchhandlung seit vielen Jahren verbunden fühlen. Doch die Auszeichnung bekommt die Buchhandlung Moller nicht nur, weil sie seit 125 Jahren besteht und sich gegen den Onlinehandel behaupten kann, sondern vor allem wegen innovativer Ideen und Konzepte.

Wichtige Kultureinrichtung

„Sie ruhen sich nicht darauf aus, die einzige Buchhandlung in Bad Lauterberg zu sein, sondern nutzen auch die sozialen Medien und haben einen Onlineshop“, sagte Ministerin Heinen-Kljajić an Susanne Kinne gewandt. Hinzu kommen Lesungen, die Mitwirkung am Mordsharz-Festival und immer wieder Aktionen zum Welttag des Buches, die auch jüngere Leser ansprechen. All das mache die Buchhandlung im ländlichen Raum zu einer wichtigen Kultureinrichtung, einer Aufgabe, der Susanne Kinne in besonderem Maße nachkomme.

„Sie stemmen sich einer gesellschaftlichen Entwicklung entgegen, die ich nur als Fehlentwicklung bezeichnen kann“, bekräftigte von Klampen und meinte damit nicht nur den Wegfall persönlicher Beratung durch Branchenriesen wie Amazon, sondern eine „Entwöhnung vom Buch“ insgesamt, die er als schädlich für die Bildung und damit für die Gesellschaft beobachtet.

Digitale Medien nutzen

Sichtlich gerührt nahm Susanne Kinne die Urkunde entgegen und stellte dann erst einmal fest, dass all ihr Engagement ohne Unterstützung keinesfalls möglich sei. Ihr Dank galt vor allem ihren Töchtern und ihrer Mutter, dann aber auch dem gesamten Team der Buchhandlung und vielen, die ihr in diesem oder jenem Bereich zur Seite stehen. Letztlich gelte das auch für die sozialen Netzwerke, wie Facebook, Instagram und andere, durch die sie Kunden auf neuen Wegen erreichen kann. „Das ist für so ein kleines Geschäft eine Riesenchance“, machte sie deutlich, dass Buchhandel und digitale Medien sich eben nicht ausschließen, sondern ergänzen können.

„Endlich hat man anerkannt, dass hier Buchwichtel leben“, fügte sie augenzwinkernd hinzu. Das heutige Markenzeichen der Buchhandlung war anfangs nur eine lustige Idee, wurde dann aber zum Namensgeber für den Onlineshop und zum Alleinstellungsmerkmal. Auch das hatte die Kommission überzeugt, den Buchhandelspreis nach Bad Lauterberg zu vergeben.

Abgerundet wurde die Feierstunde durch ein Buffet des Hotels Mühl und Musik von Abad Abdullah Ghbash, einem Musiker aus Aleppo, der als Flüchtling nach Deutschland kam und hier durch ein Programm des Ministeriums gefördert wird. „Das Integrieren über Kunst und Kultur geht manchmal viel schneller“, erläuterte Heinen-Kljajić dazu.


Ministerin Gabriele Heinen-Kljajic überreichte die Urkunde

Susanne Kinnes erster Dank galt ihren Töchtern und ihrer Mutter


Abad Abdullah Ghbashm sorgte für die Musik

Verleger Dietrich zu Klampen überbrachte auch ein Geschenk

Zu den Gratulanten gehörte auch Johannes Hinrich von Borstel

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:






Helmut Exner und Kathrin Hotowetz



 

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