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21.09.2020

Mit einem „Spielplatzwanderweg“ Touristen in die Bergstadt locken


Dr. Jörg Leuschner berichtete im Ausschuss über das anstehende 500. Jubiläum der Bergstadt Bad Grund

Projektleiter Innenentwicklung berichtete über das Projekt/ In 2024 steht außerdem ein großes Jubiläum in der Bergstadt an

...von Herma Niemann

Touristische Höhepunkte der Bergstadt Bad Grund sind der Weltwald und Das Höhlenerlebniszentrum (HEZ). „Das sind stark frequentierte Besucher-Magneten“, sagte der Projektleiter Innenentwicklung der Bergstadt Bad Grund, Nikolai Simon-Hallensleben, in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Jugend, Soziales, Kultur und Tourismus.

Dennoch profitiere die Bergstadt nicht unbedingt von den Besuchern. Daraus habe sich die Idee entwickelt, einen „Spielplatzwanderweg“ zu etablieren, auf dem in bestimmten Abständen Spielgeräte installiert sind. Zwei Wanderwege stehen dabei alternativ zur Auswahl, einer mit 4,2 Kilometern Länge und der andere mit 3,7 Kilometern Länge. Mit eingebunden werden sollen das HEZ und auch der Parkplatz im Teufelstal. Beide Routen führen vom HEZ ins Zentrum. Die längere Tour soll vom HEZ aus unterhalb der Harzhochstraße, über den Horizontalweg runter in den Ort durch die Kurparks und zurück durch das Teufelstal gehen. Die alternative kürzere Strecke könnte durch das Märchental über das Teufelstal führen.

Die Spielgeräte sollen die Geschichte der Bergstadt widerspiegeln, wie etwa den Bergbau, Sagen und Zwerge. Für die Wege ist der Harzklub Zweigverein Bad Grund weiterhin zuständig, kleinere Pflegearbeiten wolle die TouristAG und der Kur- und Touristikverein (KTV) übernehmen. Mit der Forst, dem Harzklub, dem KTV und dem HEZ seien bereits erste Gespräche gelaufen. Insgesamt rechne man mit einem Kostenrahmen von rund 100.000 Euro mit sechs bis acht Stationen und Wegweisern. Große Module der Spielgeräte kosten rund 20.000 Euro, mittlere ungefähr 10.000 Euro.

Eine Förderung über das LEADER, einem Maßnahmen-Programm der Europäischen Union, sei möglich, wobei die Fördertöpfe momentan leer seien, so Simon-Hallensleben. Dennoch sollte man nach Rücksprache mit LEADER bereits jetzt die entsprehenden Anträge auf den Weg bringen. In der Regel fördere LEADER Projekte mit 80 Prozent, sodass die Gemeinde mit einem Eigenanteil von rund 20.000 Euro rechnen müsste. Als Projektträger sollten die Gemeinde Bad Grund, die TouristAG und der KTV fungieren. „Das wäre auch wieder eine Attraktion für einheimische Familien mit ihren Kindern“, so der Fachreichsleiter für Familie und Soziales, Stephan Mantel. Der Ausschuss nahm diese Idee zustimmend zur Kenntnis. Das Thema soll in den Fraktionen diskutiert werden.

Außerdem steht im Jahr 2024, am 16. Juni, ein großes Jubiläum an, denn in dem Jahr kann die Bergstadt Bad Grund die 500 Jahre Bergfreiheit feiern. Dazu soll unter anderem auch eine Publikation entstehen, an der neben Dr. Jörg Leuschner 14 hochrangige Heimatforscher und Wissenschaftler beteiligt seien, die alle ehrenamtlich arbeiten würden. Inhalt des Buches soll die Geschichte der Bergstadt von der Harzarchäologie bis hin zur Wissenschaft sein. Die Kosten würden sich angefangen vom Druck, über den Entwurf, inklusive der Vortragsreihen und einer Festveranstaltung auf rund 32.000 Euro belaufen. Dem stünden jedoch kalkulierte Einnahmen gegenüber vom Buchverkauf und Sponsoring in Höhe von ungefähr 35.000 Euro.

Das Buch soll im Druck 504 Seiten umfassen und wird dreispaltig gedruckt. Es hat das Format 260 x 300 Millimeter, Das Buch soll einen festen Einband erhalten. Ein Hildesheimer Verlag habe sein Interesse angeboten, das Buch vielleicht ins Verlagsprogramm aufzunehmen. Dr. Leuschner schlug vor, den Festakt bereits am Samstag, 15. Juni, stattfinden zu lassen. Am eigentlichen Jubiläumstag könnte ein Bad Grund-Tag stattfinden, zu dem auch wichtige Repräsentanten des Landes, des Kreises, der Gemeinde, der Bergstadt und der Ortschaften sowie Vereinsvertreter, verdiente Bürger und alle Einwohner eingeladen werden sollten. Im Vorfeld sollten, wie zu der Jubiläumsfeier in Badenhausen im Jahr 2018, Vorträge und Exkursionen als Montanhistorisches Kolloquium organisiert werden.

 

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