Regionales / Gem. Bad Grund / Windhausen

19.09.2020

Gästebeitrag wird in zwei Stufen angehoben


Dagmar Roszak berichtete im Ausschuss über die Arbeit des DRK-Familienzentrums in Bad Grund

ZVSN verzichtet wegen Corona ein Jahr länger auf Hatix-Beitrag der Gemeinde Bad Grund/Dagmar Roszak berichtete über die Arbeit des Familienzentrums.

von Herma Niemann

Windhausen. Seit Januar können Touristen, die in der Bergstadt Bad Grund Urlaub machen, das Harzer Urlaubsticket Hatix gratis nutzen. „Leider kam dann die Corona-Krise und wir haben noch keine Informationen, wie Hatix überhaupt angenommen wird“, berichtete der Kämmerer Volker Höfert auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Jugend, Soziales, Kultur und Tourismus.

Laut Kooperationsvertrag mit dem Zweckverband Südniedersachsen (ZVSN) sollte nur im ersten Jahr der Einführung der Beitrag der Gemeinde zum Hatix gratis sein. Im zweiten Jahr, also in 2021, sollte dann der Anteil pro beitragspflichtigem Gast 25 Cent betragen. Nun habe der ZVSN aufgrund der Corona-Situation entschieden, auch die Beiträge in 2021 auszusetzen. Das spare vorerst der Gemeinde rund 14.000 Euro.

Dennoch müsse durch die Einführung von Hatix und die damit zwar verschobenen, aber verbundenen Gemeindebeiträge der Gästebeitrag (Kurtaxe) angehoben werden. Denn der Gästebeitrag resultiere auch aus den Aufwänden der Gemeinde für die eigenen Tourismus-Einrichtungen. Insgesamt liegt der Kalkulation ein prognostizierter beitragsfähiger Aufwand der Gemeinde in Höhe von jährlich knapp 194.000 Euro zugrunde und ist damit um 32.000 Euro gegenüber der letzten Berechnungsperiode gestiegen, wie Höfert berichtete.

Viele Investitionen seien inzwischen erfolgt, die zwar durch Fördergelder unterstützt, aber auch immer mit Eigenanteilen der Gemeinde finanziert wurden, wie die Umgestaltung des Bergbaumuseums in der Schachtanlage Knesebeck oder der Neubau der Minigolfanlage. Auch am Solebad des Gesundheitszentrums werde immer noch gearbeitet. Aus diesem Grund schlage die Verwaltung vor, den Gästebeitrag in zwei Stufen anzuheben. Im kommenden Jahr steige demnach der Gästebeitrag von 1,80 Euro pro Übernachtung auf 1,90 Euro, und im Jahr 2022 auf 2,10 Euro.

Höfert informierte die Ausschussmitglieder auch darüber, dass sich inzwischen die Interessenquote für die eigenen touristischen Angebote verändert habe. Früher sei man davon ausgegangen, dass Einheimische nur zu einem Viertel diese Angebote wahrnehmen würden. Laut neuesten Erhebungen liege die Quote bei Einheimischen jetzt bei 53 Prozent und bei Touristen bei 47 Prozent. Coronabedingt seien die Übernachtungszahlen in diesem Jahr auch eingebrochen. In 2019 seien die Übernachtungszahlen von Touristen auf rund 50.000 gestiegen (vormals 43.000). Auch hier habe die Corona-Krise negative Auswirkungen gehabt und bisher in diesem Jahr nur für rund 23.000 Übernachtungen gesorgt. „Wir planen vorsichtig, aber der Herbst bringt bestimmt noch einmal einen Aufschwung. Urlaub im eigenen Land liegt im Trend“, so Höfert.

Von der Arbeit des DRK-Familienzentrums berichtete Dagmar Roszak, Leiterin des Familienzentrums und der Kindertagesstätte in Bad Grund. Inzwischen sei die Aktion „Café Kinderwagen“ in Bad Grund mit positiven Rückmeldungen gestartet. Junge Eltern werden dabei von einer Hebamme aus Göttingen beraten werden. Diese Aktion soll auch in den anderen Kitas etabliert werden, sodass man je Kindergarten einmal im Monat in Bad Grund, in Windhausen, in Eisdorf und in Badenhausen dieses Angebot nutzen könne. Mit dem DRK-Kindergarten in Gittelde würden noch die Gespräche laufen. Auch habe Roszak Kontakt zum Camino-Projekt des AWO Kreisverbandes Göttingen aufgenommen. Bei dem Projekt werden Eltern mit einem psychisch erkrankten Elternteil beraten.

In Vorbereitung sei das Projekt „Willkommensbesuch“, das ab 1. November starten soll. Ausgebildete Besucherinnen werden Eltern mit Neugeborenen in der Gemeinde besuchen und ihnen ein Informationspaket über Unterstützungsangebote, einem Gutschein und einem kleinen Geschenk überreichen. Im weiteren Verlauf berichtete der Fachbereichsleiter für Familie und Soziales Stephan Mantel über das geplante Projekt „Jung kauft Alt“. Dabei wolle man sich an dem Wulftener Modell orientieren. Vor einiger Zeit sei der Kämmerer der Samtgemeinde Hattorf, Arndt Barke, zu Gast gewesen, der über das Projekt informierte. Im Unterschied zu Wulften, wolle man jedoch in der Gemeinde Bad Grund das Augenmerk eher auf noch ältere Immobilien legen. Dazu soll demnächst ein Richtungsfahrplan erstellt werden, so Mantel.

 

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