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14.09.2020

Ministerin Otte-Kinast informierte sich über Waldsituation vor Ort


Ortstermin auf der Feenhöhe. v.l.: Bürgermeister Jens Augar, Ministerin Barbera Otte-Kinast, Forstamtsleiter Rudolf Buff, Mdk. Karl-Heinz Hausmann

von Corina Bialek

Am vergangenen Donnerstag besuchte die niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Barbara Otte-Kinast Osterode am Harz, um sich über die hiesige Waldsituation zu informieren und wo speziell in Osterode die Herausforderungen liegen.

Bürgermeister Augat zeigt sich erfreut, dass die Ministerin sich die Zeit genommen hatte, um sich ein Bild von dem Borkenkäferbefall und den Trockenschäden zu machen. „Denn den Wald zukunftsfähig zu machen kriegen wir allein nicht hin“, so Augat. Auch stelle sich die Frage was ist ein zukunftsfähiger Wald? „Ein Wirtschaftswald der Geld in die Kassen bringt? Ein Naherholungsgebiet oder ein Naturwald, der in erster Linie dem Umwelt- und Klimaschutz dient?“

Otte-Kinast betonte, dass sie seit Amtsantritt mit dem Wald befasst sei und auch ihre Fachleute in Sachen Wald, Frau Abel und Herrn Kleinschmidt, mitgekommen seien. „Wir sind derzeit unterwegs um zu sehen, ob die bereitgestellten Finanzmittel auch ankommen und die Förderrichtlinien greifen und wo hier in Osterode die Herausforderungen liegen. Es ist etwas anderes vor Ort zu stehen und auch die Stimmung, wie geht man hier mit der Problematik um, aufzunehmen“, so Otte-Kinast. Auch sei sie froh, dass auch der Rat bei dem Termin vertreten sei, zwecks anschließender Diskussion.

Forstamtsleiter Rudolf Buff erläuterte dazu den derzeitigen Waldzustand. Etwas 70 % des Osteroder Stadtwaldes seien, bzw waren Fichtenbestände. Davon seien inzwischen 80 % geschädigt, was auch eine erhebliche Minderung der der Einnahmen für die Stadt durch den Holzverkauf bedeute. „Wir haben hier in Osterode eine 500 Jahre alte Waldtradition und ich bin jetzt sozusagen als Konkursverwalter unterwegs, das ist kein schönes Gefühl“, so Buff, „und wir können uns trotz alle Maßnahmen im Frühjahr des Borkenkäfers nicht erwehren.“

Viele Flächen sind inzwischen geräumt, andere komplett abgestorben zeigte eine Karte und wie sich in echt darstellt wurde vor Ort auf der Feenhöhe mehr als deutlich.

Das die Fördermaßnahmen eine gute Sache sind, darüber waren sich Buff und sein Kollege Bosse aus Bad Sachsa einig, aber das Verfahren und die Antragsbearbeitung sei zu kompliziert und zeitaufwendig und die Zeit sei aufgrund der derzeit hohen Arbeitsbelastung einfach nicht da. „Wir sind hier täglich damit ausgelastet die Flächen freizuräumen und zu retten, was zu retten ist“, so Bosse.

Zumindest an der Stelle konnte Abel und Herrn Kleinschmidt eine Besserung in Aussicht stellen. Zum Jahresende soll ein neues System eingeführt werden, die Antragsstellung erheblich erleichtern soll.

Mehr zum Stadtwaldsituation in Kürze...



Situation im Osteroder Stadtwald

Rudolf Buff zeigt die Schadgebiete auf.

Um Osterode sieht es noch schön grün aus...

Ansonsten prägen abgestorbene Fichten die Szenerie


Geräumte Fläche auf den sich bereits die Brombeeren ausbreiten.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Osterode



Ulrich Bosse, Amtsleiter Forstamt Bad Sachsa, erläuterte die prekäre Situation im Stadtwald Bad Sachsa



braune Fichten soweit das Auge reicht...


man kann nur hoffen, das dies so bleibt.


Das sichtbare Grün sind Buchen die sich zwischen den Fichten breitgemacht haben.



 

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