Regionales / Bad Sachsa / Walkenried

09.09.2020

Wind und Wetter getrotzt


Fritz Baltruweit zu Gast in Steina

...KKHL - Christian Dolle

Fritz Baltruweit war am vergangenen Samstag in Steina zu Gast. Nicht wie sonst in der Katharinen-Kirche, sondern draußen. Eigentlich eine gute Idee, wenn nicht dicke Regenwolken aufgezogen wären, die pünktlich zum Konzertbeginn ihrer Bestimmung nachgekommen sind. Doch das Publikum ließ sich die Laune nicht verderben und spannte einfach Regenschirme auf, wer keinen dabei hatte, dem wurde eben schnell noch einer organisiert.

Dieser Trotz dem Wetter gegenüber könnte auch etwas mit dem Vermissen kultureller Veranstaltungen zu tun haben, aber definitiv nicht nur. Immerhin ist Fritz Baltruweit einer der bekanntesten zeitgenössischen christlichen Liedermacher, so dass viele diesen Nachmittag herbeigesehnt hatten. Ein Paar aus Gifhorn, das gerade in Bad Sachsa Urlaub macht, betonte: „Als wir ein Plakat gesehen haben, dass er heute hier ist, waren wir uns ganz sicher, dass wir uns das nicht entgehen lassen.“

Ebenso wie alle anderen lauschten sie dann der Musik Baltruweits, die durch Konstanze Kuß (Harfe und Flöte) und Valentin Brand (Piano) komplettiert wurde und natürlich den Texten, die hierbei ja eine große Rolle spielen. Das Konzert soll helfen, die ausgetretenen Wege des Alltags und der Termine zu verlassen, um sich selbst zu finden, so der Liedermacher. Seine Zuhörer sollen auch „den Pulsschlag der Schöpfung spüren“, sagte er, was in vielen Songs, die Bilder aus der Natur und daraus resultierende Gedanken beschreiben, durchaus gelingt.

So ging es um Wind und um Wasser, weniger um das, was immer noch von oben herabtropfte als um das kraftvolle und kraftspendende Meer, um Brücken, um Menschen und natürlich auch um Gott. Bei Klassikern wie „Gott gab uns Atem“ fiel es vielen schwer, nicht mitzusingen und auch die nasse Kälte hatten viele erfolgreich verdrängt.

Doch Fritz Baltruweit fand auch immer wieder deutliche Worte, wenn er beispielsweise sagte: „Wie wir mit der Welt und der Schöpfung umgehen, das ist ein Irrweg.“ Es sei unsere Aufgabe, die Schöpfung zu bewahren, mahnte er und gab den Zuhörern damit also auch eine dringende Botschaft mit auf den Heimweg. Vor allem aber dankte er am Ende, dass so viele so lange ausgeharrt hatten, das habe er in dieser Form auch noch nicht erlebt.



 

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