Regionales / LK/Stadt Göttingen

08.08.2020

Großes Glück, viele stolze Kolleginnen und Kollegen


und eine förmliche Anerkennung des Polizeipräsidenten - Polizeikommissar Jan Fischer rettet einjährigem Mädchen das Leben

GÖTTINGEN (jk) - "Es ist eine tolle Sache, dass wir Menschen das Leben retten können, das ist genau das, was unseren Beruf ausmacht". Mit diesen Worten leitete Polizeidirektor Rainer Nolte in der vergangenen Woche einen ganz besonderen Termin beim Einsatz- und Streifendienst I in der Groner Landstraße 51 ein. Der Anlass war nicht nur sehr berührend, er erfüllte auch alle Beteiligten gleichermaßen mit Stolz.

Denn einer aus ihrer Mitte, einer von "ihnen", hatte in einer menschlich extremen Stresssituation einen kühlen Kopf bewahrt, sofort professionell reagiert und damit einem kleinen Mädchen das Leben gerettet. Der, um den es geht, ist Jan Fischer. Polizeikommissar im Rund-um-die-Uhr-Dienst. 24/7 an 365 Tagen im Jahr sind er und seine Kolleginnen und Kollegen für die Göttinger Bürgerinnen und Bürger da. So auch am 13. Juli im Spätdienst.

Kleine Tochter afrikanischer Eltern lag leblos im Kinderbett

Gegen 17:25 Uhr wurden seine Streifenpartnerin und er sowie eine weitere Funkstreife zu einer Wohnung im Stadtgebiet geschickt, da dort ein Kind in Not sein sollte. Schon rund vier Minuten später waren sie vor Ort und begaben sich umgehend in die Wohnung der betroffenen Familie im 2. Obergeschoss eines Mehrparteienwohnhauses. Hier fanden die Beamten die erst dreizehn Monate alte Tochter afrikanischer Eltern leblos auf dem Kinderbett liegend vor. Mutter und Vater der Kleinen standen unter Schock.

Sie und auch das süße Kind hatten großes Glück, denn Jan Fischer ist ausgebildeter Rettungssanitäter. Sofort nahm er sich des Mädchens an und überprüfte die Vitalfunktionen. Als er keine Herztätigkeit mehr feststellen konnte und auch die Atmung nachließ, leitete der Kommissar sofort eine Herz-Lungen-Wiederbelebung ein. Dann setzte die Atmung des Kindes plötzlich ganz aus. Fischer begann sofort mit dem sog. "Heimlich-Manöver" (Überdruckausübung Atemwege), um die Atemwege von einem möglichen Fremdkörper zu befreien.

Teamarbeit "aus dem Stand"

Auch seine Streifenpartnerin und die beiden anderen Kollegen erfüllten in dieser dienstlichen Ausnahmesituation sofort und "wie aus dem Stand" ihren Job, wirkten beruhigend auf die Eltern ein oder reichten das benötigte Equipment aus dem Rettungssanitäter-Rucksack an. "Das hat wirklich ausgezeichnet funktioniert", sagte Jan Fischer sichtlich zufrieden während der Nachbetrachtung in der letzten Woche. "Wir haben uns absolut perfekt als Team ergänzt, jeder an seinem Platz. Das war sehr gut, denn damit verschaffte man mir den dringend benötigten Freiraum zum Agieren".

Große Erleichterung nach Einsetzen der Atmung

Dann endlich: schließlich begann das Kind wieder zu atmen. Nur ganz kurz danach trafen die alarmierten Rettungskräfte und eine Notärztin ein und das Mädchen erbrach und schrie - was für ein wunderbares Geräusch und eine unbeschreibliche Erleichterung.

Die Kleine wurde sofort zur weiteren Behandlung in die Göttinger UMG transportiert. Es geht ihr inzwischen wieder gut. Den Krankheitsfall hat sie zum Glück ohne Komplikationen überstanden.

An dieser Stelle gehört der Dank aller unserem Kollegen Jan Fischer, denn fest steht auch, dass es ohne seine Reanimationsmaßnahmen sehr wahrscheinlich zum Ableben des Kindes gekommen wäre.

Aufrichtiger Dank und Anerkennung

"So ein couragierter Einsatz verdient besonderen Respekt und bedarf außerdem auch einer förmlichen Anerkennung", sagte Rainer Nolte.

Verbunden mit seinem aufrichtigen Dank, händigte der Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Göttingen im Beisein von Fischers beiden unmittelbaren Vorgesetzten EPHK Ralf Nixdorff (Leiter Einsatz- und Streifendienst I) und PHK Sven Metge (Dienstabteilungsleiter) im Namen der gesamten Polizei Göttingen ein vom Polizeipräsidenten Uwe Lührig unterzeichnetes Anerkennungsschreiben aus.

 

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