Panorama

08.08.2020

Invasive Arten bedrohen die Harzer Wälder


Der Gemeine Weißblechling, Weißer Rotzling und Kartoffelbeutler machen sich nicht nur im Harz breit.

Eine Glosse von Corina Bialek

Nicht genug, dass die heimischen Wälder massiv durch die Trockenheit und den Borkenkäfer bedroht sind, nein seit geraumer Zeit halten hier auch immer mehr Invasive, gebietsfremde Arten Einzug und drohen die ansässige Flora und Fauna zu verdrängen.

Es sind sogenannte Kulturfolger, deren Verbreitung dort am schnellsten voranschreitet, wo der Mensch den Wald zur Erhohlung nutzt, so z.B. in der Nähe von Wanderwegen und an Harzer Teichen, aber auch an entlegenen Stellen wurden sie schon gesichtet.

Weit verbreitet sind z.B. der Gemeine Weißblechling, der Genickte Dürstling und der Weiße Rotzling. Seit einigen Wochen bereitet den Forstleuten und den Harzer Zweigvereinen allerdings eine neue Spezie Kopfschmerzen. Die Gemeine Anlitzlarve (Praesidium Larva) breitet sich zunehmend aus. Meist zeigt sie sich in ihrer Tarnfarbe einem zarten Grün und verschmilzt so beinahe mit der Umgebung, aber es gibt auch farbenfrohe Exemplare die leicht auszumachen sind.

Im Nordharz bei Bad Suderode weisen Schilder auf diese gefährlichen Tierarten hin und hier sind sie auch abgebildet, damit es nicht zu Verwechslungen mit hier heimischen Arten kommt. Damit einher geht der Aufruf an alle Waldbesucher bei der Bekämpfung dieser invasiven Arten zu helfen und deren Verbreitung zu stoppen. „Sie sind extrem hartnäckig und oft gut getarnt, aber einmal gesichtet, lassen sie sich problemlos einfangen“, ist dort zu lesen.

Also gehen Sie mit auf die Jagd, damit diese gebietsfremden Waldbewohner schnellstmöglich ausgerottet werden. Und sollte Ihnen bei Ihrem Aufenthalt im Wald einer dieser Kulturfolger, die sich gerne in Rucksäcken und Taschen verstecken, entfleuchen, sammeln Sie ihn schnellstmöglich wieder ein und entsorgen ihn in dafür vorgesehene Behältnisse. Im Zweifelsfall bei sich zu Hause.


Seit einigen Wochen hält auch die Gemeine Anlitzlarve (Praesidium Larva) Einzug in unsere Wälder

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Gesichtet wurden die Hinweischilder in der Nähe des Preußenturms auf dem Schwedderberg / Stempelstelle 185 ...

und beim Anhaltinischen Saalstein / Stempelstelle 186

Beispiel für eine gelungene Verschmelzung mit der Umgebung ;-).

 

Anzeige